
Guten Tag, heute tagt wieder der Rundfunkrat und ich bin wieder vor Ort. Allerdings gab es erst einen ausführlichen Nicht-öffentlichen Teil, so dass ich jetzt erst (11.55 Uhr) in die Berichterstattung einsteige.
Hier findet sich die Tagesordnung zur heutigen Sitzung.
Im ersten Teil ging es um Sportrechte, vor allem den medialen Verwertungsrechten inkl. Audio an Spielen der Fußball-Bundesliga und 2. Bundesliga der Männer in den Spielzeiten 2025/2026 bis 2028/2029 und dem Erwerb der Übertragungsrechte an der Fußball-Regionalliga Nordost 2025/2026 – 2029/2030.
Dazu hatte die Mitteldeutsche Zeitung gestern schon einen Bericht - den verlinke ich später. hier: "ARD zahlt für Bundesliga-Fußball 400 Millionen Euro" (28.3.2025, Beitrag nur mit Abo lesbar).
(Nachtrag 18.20 Uhr:) Hier ist die Pressemitteilung des MDR zum nicht-öffentlichen Teil der Sitzung: "MDR-Rundfunkrat mit Entscheidungen zu MDR-"Polizeiruf 110" aus Halle (Saale) und Fußball-Regionalliga Nordost" (Nachtrag Ende).
Der Tatsache geschuldet, dass das Gremium mit dem Nicht-öffentlichen Teil schon durch ist, habe ich (ich war noch auf der Autobahn) den Bericht des Rundfunkratsvorsitzenden verpasst. Fast schon fertig ist außerdem der Bericht des Intendanten.
MDR wird Radiowellen reduzieren müssen
Im Bericht des Intendanten geht es u.a. um den Sachstand Reformstaatsvertrag. Beim Reinkommen habe ich gehärt: Der MDR geht davon aus, seine 10 Runfunkwellen auf 7 reduzieren zu müssen. Ein großer Kritikpunkt der Anstalten ist außerdem die Presseähnlichkeit - die aktuelle Formulierung stößt den ÖRR-Intendanten jedenfalls sehr auf. Sinngemäß hat der MDR-Intendant eben gesagt, dass dann Berichterstattung wie beim Einsturz der Carola-Brücke in Dresden so nicht mehr möglich wäre.
Auch geht er nicht davon aus, dass die Neuregelung der Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks nicht vor 26 von den Ländern geregelt werden wird.
Der Intendant berichtet außerdem über die neue Kooperation mit der Hochschule Mittweida. Dazu gab es vergangene Woche eine Pressemitteilung.
Viroli-Nachfolge wird im Mai bekannt gegeben
Stichwort Qualitätskriterien des MDR: Der MDR hat ein Qualitätsmanagement, dass mit den Redaktionen arbeitet, und eigene Qualitätsrichtlinien entwickelt hat. Dazu gibt es ja auch eine Arbeitsgruppe des Rundfunkrat - der Intendant will diese dem Gremium zukommen lassen "zur freien Verwendung".
Es gibt noch mehr Themen - ich gebe aber nur Schlaglichter wieder. Die Nachfolge von Sandro Viroli ist jetzt Thema. Es gab 31 Bewerbungen, davon 27 Männer. 12 Gespräche sind geführt worden, vier Bewerber haben es in die letzte Runde geschafft. Am 5.5. will Ludwig das Ergebnis bekannt geben.wird der Rundfunkrat final seine Zustimmung geben; vorher, am 29.4., wird die Personalie schon in der Landesgruppe abgestimmt (dem Votum kann dann große Rundfunkrat nicht mehr widersprechen). (Nachtrag, 18:19 Uhr)
Jetzt geht es nochmal um die Personalie Brandt - da bedankt sich der Intendant um die guten und kritischen Gespräche. Details, wie er weiterverfahren will, hat er nicht verraten.
Dann gebe ich mal mein Wissen rein: Wie zu hören ist, wird es aber auch in der nächsten Rundfunkratssitzung keinen neuen Anlauf geben, Brandt zu wählen - sie weilt aber wohl zwischenzeitlich noch länger im Urlaub. Allerdings könnte die Wahl im Sommer wieder auf der Tagesordnung stehen.
Ein Rundfunkrat hat gerade zum Podcast über den Fall Lina E. gefragt - ob es nach den Verurteilungen noch weitere Aktualisierungen gibt.
Otto Brenner Studie findet Erwähnung
Uih, ich bekomme jetzt noch eine persönliche Begrüßung des Rundfunkratsvorsitzenden Michael Ziche. Er erwähnt meine Studie für die Otto Brenner Stiftung (FLURFUNK vom 27.2.2025: "Aufsicht des öffentlich-rechtlichen Rundfunks mangelt es an Transparenz") die er begrüßt – auch wenn es schon Kritik gibt (vgl. FLURFUNK vom 9.3.2025: "DLF-Hörfunkrat widerspricht, ARD-GVK kritisiert: Reaktionen auf OBS-Gremien-Studie"). Danke dafür!
Ein Hinweis: Es gibt inzwischen noch mehr Kritik bzw. Berichterstattung, die verlinke ich zeitnah auch im Blog.
Es folgen die Berichte aus den Landesgruppen. Dort ging es u.a. um Strukturveränderungen, also die Zusammenlegung der beiden Direktionen Leipzig und Halle, für die es zum Beispiel in der Landesgruppe Sachsen eine Mehrheit gibt. Die Berichte sind heute sehr knapp - vermutlich wegen der fortgeschrittenen Zeit.
Künstliche Intelligenz im Programm
Im Programmausschuss Halle hat man sich u.a. mit dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz bei Verkehrs- und Wetternachrichten befasst. Dazu gibt es ein Projekt des SWR, das im Abendprogramm zum Einsatz kommt. Der Ausschuss beobachtet das Projekt.
Es geht auch um Programmbeobachtungen und -beschwerden - zum Beispiel über die Errichtung einer Windkraftanlage. Der Programmbeschwerde wurde in einem Punkt stattgegeben und der Bericht vom MDR korrigiert, in einem anderen vom Ausschuss nach Prüfung abgewiesen (Aussage nachträglich korrigiert, 18.23 Uhr, owy).
Programmausschuss Leipzig: Es gab eine Sondersitzung zu einem Exactly-Beitrag, der für viel Wirbel gesorgt hat. Es gibt inzwischen schon vier Programmbeschwerden. Bei der Sondersitzung war auch die neue MDR-Chefredakteurin Christin Bohmann anwesend.
Der Ausschuss hatte noch mehr Themen, etwa die Zusammenarbeit mit lokalen Produzenten und die Kriterien für Wissenschaftsberichterstattung.
Stichwort Qualitätsrichtlinie: Es gibt eine kleine Arbeitsgruppe des Programmausschuss Leipzig, die sich dem Format Exactly genauer befassen. Dafür ist eine kleine Arbeitsgruppe gebildet worden, die zunächst die Kriterien der Bewertung erarbeiten wird.
Es folgt der Bericht aus dem Telemedienausschuss: Auch dort war Künstliche Intelligenz ein Thema. Dafür gibt es inzwischen auch Personal und einige Koordination mit den anderen ÖRR-Anstalten, wobei noch nicht ganz klar ist, wie die Strategie am Ende aussehen wird.
Eine Überlegung ist auch, ob die Kurzberichte der Ausschüsse und die später veröffentlichten Zusammenfassungen über KI erstellt werden könnten.
Verwaltungsrat arbeitet an Konzept für AT-Vergütung
Es folgt der Bericht des Verwaltungsratsvorsitzenden Mirko Peglow. Hier geht es um wirtschaftliche Themen, zum Beispiel Rahmenverträge für Produktionen und Lizenzkosten für Software. Konkret die Software OneTenant - da hat der MDR die Federführung. Es geht um die Zusammenführung aller M365-Installationen, was dem MDR ordentlich Geld sparen wird.
Der Verwaltungsrat hat sich auch mit der außertariflichen Beschäftigung im MDR beschäftigt - da soll ein einheitliches Konzept erarbeitet werden.
Die Mideu Films mit Sitz in Erfurt (bislang: MDR Media 60%, Tellux 40%) wird komplett von der Tellux übernommen - dem hat der Verwaltungsrat zugestimmt.
Wir sind schon bei Top 11, der neuen Reiseordnung für die Mitglieder des Rundfunk- und Verwaltungsrates des MDR. Dei Verwaltungsdirektorin des MDR redet gerade darüber.
Ich will mal darauf hinweisen: Mit Dirk Panter (Wirtschaftsminister) und Regina Kraushaar Ministerin für Infrastruktur und Landesentwicklung) sind heute zwei sächsische Minister während der Sitzung dabei – beide reguläre Mitglieder des Gremiums.
Die Reiseordnung ist beschlossen, im letzten Tagesordnungspunkt gab es auch nichts weiter - die Sitzung ist beendet. Gute Heimreise und danke fürs Mitlesen!
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