Umgang mit freien Fotografen: DJV Sachsen kritisiert Sächsische Zeitung

Der Deutsche Journalistenverband Sachsen (DJV) kritisiert in seinem heute (6.3.2025) erschienen Newsletter die Sächsische Zeitung scharf. Unter dem Titel "Fotograf*innen sauer auf Sächsische Zeitung" ist in dem Newsletter zu lesen:

"Definitiv unerfreulich ist derzeit die Lage der freien Fotografinnen und Fotografen, die für die Sächsische Zeitung arbeiten. Seit der Übernahme der DD+V-Mediengruppe durch den Madsack-Konzern im vergangenen Mai und dem damit verbunden Personal- und Kompetenzabbau bei den Festangestellten, für dessen Betroffene der Betriebsrat einen sehr ordentlichen Sozialplan ausgehandelt hat, hängen die Kolleginnen und Kollegen wortwörtlich in der Luft."

In dem Text werden verschiedene Punkte angesprochen: So sei vielen Kolleginnen und Kollegen unklar, ob und wie es für sie weitergeht – besonders vor dem Hintergrund, dass die Zeitung aktuell die Zahl der Lokalredaktionen von 17 auf 11 reduziert. Dann würden die Tagessätze für Pauschalisten derzeit um bis zu 50 Prozent differieren, Kilometergeld und Spesensatz seien "individuelle Verhandlungssache", so der DJV-Newsletter.

Und weiter:

"Seit der Übernahme durch Madsack müssen die Kolleginnen und Kollegen auch damit rechnen, dass ihre Bilder ungefragt und unkontrollierbar bei den nach eigenen Angaben mehr als 100 Partnern und Kunden des Madsack-eigenen Redaktionsnetzwerk Deutschland gedruckt und online verbreitet werden. Bei dieser Nutzung im Madsack-Verbund kommen aus Sicht des DJV Sachsen weitere, sehr signifikante Honorar-, Abrechnungs- und Nutzungs-/Urheberrechtsfragen hinzu."

In dem Text ist von einer zweistelligen Zahl von Fotografinnen und Fotografen die Rede, die sich an den DJV Sachsen gewendet hätten. Wörtlich ist da zu lesen:

"Auf eine wiederholte Gesprächsanfrage des DJV Sachsen hin hat die Chefredakteurin in der vergangenen Woche zwar ihr Bedauern ausgedrückt, dass sich 'das Ganze so lange hingezogen hat'. Inzwischen seien 'die letzten internen Fragen geklärt' und man werde 'mit den Kolleginnen und Kollegen ins Gespräch kommen'. Auf unser konkretes Anliegen, einen zeitnahen Termin zu finden, ging sie indes nicht ein."

Der DJV hält an seinem Gesprächsangebot fest und rät Fotografinnen und Fotografen, keine neuen Verträge voreilig zu unterschreiben. Vielmehr besteht die Möglichkeit, Vertragsangebote durch den DJV prüfen zu lassen.

Die Mediengruppe Madsack hat die DDV Mediengruppe zum 1.5.2024 übernommen (vgl. FLURFUNK vom 9.4.2024: "Madsack: Dresdner Neueste Nachrichten und Döbelner Allgemeine Zeitung verkauft, Übernahme Sächsische Zeitung genehmigt") und arbeitet seitdem intensiv an der Verschlankung der Strukturen, etwa durch eine enge Kooperation mit der Leipziger Volkszeitung oder die Reduzierung der Lokalredaktionen.

 

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