DRESDNER Kulturmagazin stellt Erscheinen vorerst ein

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Eine Institution in der Dresdner Medien-Landschaft streicht die Segel: Das DRESDNER Kulturmagazin, besser bekannt unter dem Namen "Dresdner", erscheint bis auf weiteres nicht mehr. Das geht aus einem Beitrag des Magazins vom 30.12.2024 auf seiner eigenen Webseite hervor.

Als Grund für die Einstellung der Print-Ausgabe nennt der Beitrag das ausbleibende Anzeigengeschäft, die eine Weiterführung unmöglich mache. Allerdings ist man auf der Suche nach einem neuen Herausgeber, der das Blatt übernehmen könnte.

Grund: Kürzungen der Kultur-Etats

In dem Beitrag heißt es:

"In wirtschaftlicher Hinsicht hat uns – im Gegensatz zu vielen anderen Zeitungen und Zeitschriften – nicht etwa nachlassendes Leserinteresse in schweres Fahrwasser gebracht, sondern die schlichte Tatsache, dass ein kostenfreies Medium seine Kosten mit Anzeigenumsätzen bestreiten muss. Und wenn diese in kurzer Zeit in großem Umfang ausbleiben, dann ist schnell das Ende der Fahnenstange erreicht. Kürzungen und Unsicherheiten in den Kulturetats von Land und Stadt sind direkt an uns weitergereicht worden. Da konnten auch die privaten Veranstalter das Loch nicht ausfüllen, das durch den Abzug öffentlicher Gelder verursacht wurde."

Und weiter:

"Die Kürzungen der Landeshauptstadt Dresden sowie des Freistaates Sachsen und des Bundes im Bereich der Freien Szene bringen auch international ausgerichtete Institutionen wie Hellerau und Hygiene-Museum in Bedrängnis. Für uns bewirkte dieses Streichkonzert Umsatzeinbußen von mehr als 40 Prozent innerhalb eines Jahres. Eine kostendeckende Herausgabe und Verbreitung des kostenfreien Kulturmagazins ist somit im Januar 2025 nicht mehr gegeben."

Hoffen auf einen Neustart

Bislang erscheint das kostenlose Stadtmagazin in der unabhängigen Medien Verlags GmbH in Dresden unter Leitung von Jana Betscher.

Gegründet worden war der Titel 1990 zunächst als Kauftitel. 1997 erfolgte die Umstellung auf kostenlose Verteilung, womit die Finanzierung ausschließlich auf Anzeigen und Werbung beruhte. Trotzdem hatte man noch einen erheblichen Anteil an Abonnenten und Unterstützer-Abos.

Laut Angaben auf der Webseite sei der Titel "die meistgelesene Stadtillustrierte in Dresden und Ostsachsen" – wie hoch die Auflage am Ende war, lässt sich auf der Seite nicht ermitteln. Unklar ist auch, wie es mit der Webseite weitergeht - wir ergänzen unseren Beitrag, wenn wir mehr wissen.

Am Ende des Textes wird die Hoffnung auf einen Neustart formuliert:

"Das gedruckte Wort besitzt immer noch einen hohen Stellenwert und eine Glaubwürdigkeit, die digitale Medien nicht vorweisen können. Insofern schmerzt es uns sehr, vorerst keine Printausgabe herausgeben zu können. Doch sind wir zuversichtlich, dass sich nach der Restrukturierung ein neuer Herausgeber findet, der die Qualitäten des DRESDNER Kulturmagazins als unabhängiges Medium zu schätzen weiß."

Der Beitrag trägt den Titel: "It’s all over now, Baby Blue".

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1 Kommentar
  • Guntram Rother
    Dezember 31, 2024

    Das ist sooooo typisch für alle diese Kulturbanausen in den Regierungen des Bundes, der Länder und der Kommunen. Aber Claudia Roth, angebliche Kulturstaatsministerin, wünscht sich Hänsel und Gretel nach Bayreuth und wahrscheinlich noch mehr Waffen in die Ukraine? Denke ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht! Guntram Rother, Dresden und Bsd Karlshafen im Dezember 2024. (Sie können meinen Namen ruhig überall veröffentlichen)!!! 😳😢😳

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