SLM fördert künftig Praktika bei Lokal-Medien

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Neues Förderprogramm der Sächsischen Landesmedienanstalt: Der SLM-Medienrat hat in seiner Sitzung am 3.12.2024 eine Satzung beschlossen, um künftig Aus- und Weiterbildungen von Nachwuchsjournalistinnen und Nachwuchsjournalisten zu fördern.

Insgesamt stehen für das ab 1.1.2025 laufende Förderprogramm 300.000 Euro zur Verfügung. Die geförderten Praktika sollen einen Umfang von neun bis maximal zwölf Monaten haben.

In der Mitteilung ist Markus Heinker, Präsident des Medienrates der SLM, zitiert:

"Unser neues Förderprogramm richtet sich an Menschen, die im professionellen Lokaljournalismus ihre Medienkompetenz weiter entwickeln wollen, um ihre beruflichen Perspektiven zu erweitern. Dabei sollen sie nicht nur im Bereich der Nachrichten- und Informationskompetenz geschult werden, sondern auch das Lokaljournalismusgeschäft von A bis Z kennenlernen und somit fester Bestandteil der Redaktion vor Ort werden. Dazu möchten wir auf die Expertise unserer sächsischen Anbieter zurückgreifen, von denen bereits großes Interesse an dem Vorhaben signalisiert wurde."

Die neue Förderung ist plattformübergreifend ausgerichtet und wendet sich an Veranstalter von kommerziellen Rundfunkprogrammen sowie an Anbieter von Telemedien mit Sitz in Sachsen. Die neue Fördersatzung wird noch im Dezember 2024 im Sächsischen Amtsblatt sowie auf der Website der SLM veröffentlicht. Parallel dazu startet die SLM einen entsprechenden Aufruf zur Antragseinreichung.


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1 Kommentar
  • Daniel Kläger
    Dezember 30, 2024

    Der Artikel über das neue Förderprogramm der SLM für Nachwuchsjournalisten klingt auf den ersten Blick positiv. Die Intention, die Medienkompetenz im Lokaljournalismus zu stärken und jungen Menschen berufliche Perspektiven zu eröffnen, ist grundsätzlich lobenswert. Allerdings drängt sich bei genauerer Betrachtung eine gewisse Skepsis auf, insbesondere im Hinblick auf die potenziellen Nutznießer dieser Förderung.

    Die Befürchtung, dass solche Förderprogramme von „Freien Radios“ wie Radio Zett ausgenutzt werden könnten, um „Phantom-Stellen“ zu schaffen und sich so einen finanziellen Vorteil zu verschaffen, ist leider nicht unbegründet. Die Geschichte solcher Projekte zeigt immer wieder, dass es Mechanismen gibt, die solche Ausnutzungen begünstigen:

    * **Mangelnde Transparenz:** Oftmals fehlt es an Transparenz bei der Verwendung der Fördermittel und der tatsächlichen Ausgestaltung der geförderten Stellen. Es ist schwer nachzuvollziehen, ob die geförderten Praktikanten tatsächlich eine qualifizierte Ausbildung erhalten und in den redaktionellen Alltag integriert werden oder ob sie lediglich als billige Arbeitskräfte missbraucht werden.
    * **Schwache Kontrollmechanismen:** Die Kontrollmechanismen der Fördergeber sind häufig unzureichend, um Missbrauch effektiv zu verhindern. Es besteht die Gefahr, dass lediglich formale Kriterien geprüft werden, ohne die tatsächliche Qualität der Praktika und die Verwendung der Gelder zu überprüfen.
    * **Abhängigkeit von Fördermitteln:** Viele „Freie Radios“ sind stark von Fördermitteln abhängig. Dies kann dazu führen, dass solche Programme primär dazu genutzt werden, die eigene finanzielle Situation zu stabilisieren, anstatt die eigentlichen Ziele der Förderung zu verfolgen.

    Im konkreten Fall des SLM-Förderprogramms stellt sich die Frage, wie sichergestellt werden kann, dass die geförderten Praktika tatsächlich einen Mehrwert für die Nachwuchsjournalisten bieten und nicht nur dazu dienen, die Budgets der beteiligten Radios aufzubessern. Es wäre wünschenswert, wenn die SLM bei der Vergabe der Mittel und der anschließenden Evaluation der Projekte besonders auf folgende Punkte achten würde:

    * **Qualifizierte Betreuung:** Es muss sichergestellt werden, dass die Praktikanten von erfahrenen Journalisten betreut werden und eine fundierte Ausbildung erhalten.
    * **Klare Aufgabenprofile:** Die Aufgaben der Praktikanten sollten klar definiert sein und einen Bezug zum journalistischen Arbeitsalltag haben.
    * **Unabhängige Evaluation:** Eine unabhängige Evaluation der geförderten Projekte könnte dazu beitragen, Missbrauch zu verhindern und die Qualität der Praktika sicherzustellen.

    Ohne stringente Kontrollen und Transparenz besteht die Gefahr, dass das Förderprogramm sein eigentliches Ziel verfehlt und lediglich dazu dient, „Phantom-Stellen“ in ohnehin schon finanziell angeschlagenen Strukturen zu finanzieren. Es ist zu hoffen, dass die SLM diese Problematik erkannt hat und entsprechende Maßnahmen ergreift, um einen Missbrauch der Fördermittel zu verhindern. Nur so kann das Programm einen nachhaltigen Beitrag zur Stärkung des Lokaljournalismus leisten.

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