Nach den Stellenstreichungen in der Redaktion der Sächsischen Zeitung (vgl. FLURFUNK vom 18.6.2024: "30 Stellen fallen weg: Leipziger Volkszeitung (LVZ) und Sächsische Zeitung (SZ) bilden gemeinsame Sachsen-Redaktion") sind jetzt die Verlagsstrukturen an der Reihe:
In einer Mitarbeiterversammlung am gestrigen Dienstag (7.8.2024) hat die Verlagsspitze der DDV Media die Kürzungs- und Zusammenlegungspläne mit den Strukturen bei der Leipziger Volkszeitung und der Madsack-Zentrale in Hannover präsentiert.
Stellen im Verlagsbereich entfallen
Eine genaue Zahl, wie viele Stellen im Verlagsbereich entfallen, sei in der Mitarbeiterversammlung nicht genannt worden. Fest steht aber offenbar schon, dass alle Aufgaben wie zum Beispiel die Rechnungsstellung, die bislang in Dresden zentral für die Regionalausgaben erstellt wurden, künftig eine Stufe höher rücken und von der Zentrale in Hannover übernommen werden. Dadurch würden Tätigkeiten und Stellen in Dresden entfallen. Es gäbe Verlagsbereiche, die seien zu 100 Prozent betroffen, und es gäbe Bereiche wie den lokalen Anzeigenverkauf, die seien gar nicht betroffen, heißt es aus Verlagskreisen.
Von den aktuellen Einsparungen ebenfalls nicht betroffen sind die Unternehmensteile wie Tag24, SZ-Reisen, Messegeschäft oder auch die Agentur Oberüber Karger.
Unklar ist, was aus der gemeinsam mit der Freien Presse betriebenen Service-Redaktion Nutzwerk werden soll. Hier sind Freie Presse und DDV gemeinsam Gesellschafter.
Mitarbeiter sollen sich neu bewerben
Auch für die Belegschaft des Verlags der Sächsischen Zeitung gilt: Wie bei der Redaktion sollen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter künftig in der Sachsen Medien GmbH arbeiten. Dafür müssen sie sich neu bewerben (vgl. FLURFUNK vom 19.6.2024: "Sächsische Zeitung: 11 von 17 Lokalredaktionen bleiben übrig, Betriebsrat und DJV kritisieren"). Ziel sei, heißt es aus Verlagskreisen, die Verschmelzung der beiden Verlagshäuser von LVZ und SZ.
Heftig eingedampft werden wird wohl die Kreationsabteilung der DDV Media, die bislang u.a. für die Gestaltung von Beilagen und Sonderzeitungen zuständig ist. Davon sollen auch Magazine wie die Immo Welt oder familienzeit betroffen sein, die langfristig mit vergleichbaren Produkten aus Leipzig fusionieren sollen oder ganz verschwinden könnten. Agenturaufgaben, die die Kreation der DDV Media bislang übernommen hat, sollen künftig von der hauseigenen Agentur Oberüber Karger übernommen werden.
DDV übernimmt Regionalverlage
Der Abbau der Verlagsstrukturen betrifft langfristig wohl auch Stellen in den Regionalverlagen, die die Regionalteile der Sächsischen Zeitung erstellen. Zwar wird es die regionalen Geschäftsstellen erst einmal noch weiter geben. Allerdings wird die Struktur der Regionalverlage mittelfristig aufgelöst. Nach FLURFUNK-Informationen übernimmt dafür das Mutterhaus DDV die Anteile der Redaktionsleiter und Geschäftsführer, die jeweils mit 25 Prozent beteiligt waren.
Sorgen machen sich aktuell auch die über 100 freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Sächsischen Zeitung: Deren Verträge sollen zeitnah angepasst werden, wie zu hören ist.
Carsten Dietmann bleibt
Die Konzern-Pressestelle von Madsack wollte am Mittwoch auf Einzelfragen von FLURFUNK zum Stellenab- und Unternehmensumbau keine Stellung nehmen.
Nur soviel stellt die knappe Antwort klar: Der Verbleib von Carsten Dietmann im Management der DDV, über den in Branchenmedien spekuliert worden war, habe zu keiner Zeit in Frage gestanden. Offenkundig ist in diesem Punkt inzwischen eine Entscheidung gefallen.
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