Katapult kündigt Zeitung für Sachsen an: Ziel sind 500.000 Exemplare

Das Magazin Katapult aus Greifswald hat angekündigt, im August – noch vor der sächsischen Landtagswahl am 1.9.2024 – eine Zeitung für Sachsen herauszugeben.

"Wir werden Sachsen noch vor der Landtagswahl mit einer demokratischen Zeitung überschwemmen – einer Zeitung, die aufzeigt, dass die AfD eine extremistische Partei ist, die unsere Demokratie abschaffen will. Einer Zeitung, die klarmacht, dass Migration auch viele positive Seiten hat und in Sachsen immer noch mehr weltoffene als nationalistische Menschen leben."

schreibt Katapult-Gründer Benjamin Fredrich in einem Beitrag auf katapult-magazin.de.

Schon fast 80.000 Exemplare sicher

Zur Finanzierung der Auflage setzt Fredrich auf Spenden. Die ersten 10.000 Exemplare finanziere Katapult vor, schreibt er, Leserinnen und Leser könnten aber mit Spenden die Auflage erhöhen. Je gespendetem Euro steigt die Auflage um ein Expemplar. Erklärtes Ziel sind 500.000 Exemplare.

Zur Stunde (15.7.2024, 20.12 Uhr) sind es bereits 79.833 Exemplare; am Nachmittag waren es noch knapp 65.000 Zeitungen, die nach Angaben auf der Katapult-Seite finanziert sind.

Auch das Vertriebsmodell ist besonders – auch hier setzt Katapult auf die Community.

Fredrich schreibt:

"Denn die Zeitung muss noch zu den richtigen Leuten gelangen – und das klappt nur mit euch! Wir kommen am 2. August nach Dresden und am 3. August nach Leipzig, um die Zeitungen an die Bevölkerung zu verteilen, aber wir brauchen euch zusätzlich, damit sie wirklich alle Ecken des Landes erreicht. Von Pohritzsch bis Oybin, von Köbeln bis Schönberg. Wir geben euch Hunderte Zeitungen und ihr verteilt sie in eurer Familie, unter Bekannten, ihr pflastert damit die Unimensa oder legt sie auf alle Sitze aller Bahnwaggons. Ihr legt sie in Kulturzentren, Arztpraxen und eurem Hausflur aus. Ist mir egal, wo überall – ihr entscheidet das selbst. Hauptsache, es geht in jede noch so kleine Ecke Sachsens."

Nähere Angaben zu Format und Umfang der Zeitung, ob es eher ein Magazin oder ein Zeitungsformat wird, macht der Beitrag nicht. Wir haben Katapult dazu einen kleinen Fragenkatalog geschickt und warten noch auf Antworten – sobald sie da sind, aktualisieren wir unseren Beitrag.

"Feinde der Demokratie aufhalten"

Fredrich schreibt noch zu seiner Motivation:

"Ob wir damit die AfD aufhalten, weiß ich nicht – aber ich weiß eins: Wenn die Nazis noch mal an die Macht kommen, werde ich nicht derjenige sein, der nichts unternommen hat. Ich werde der sein, der alles versucht hat, der sich den Arsch aufgerissen hat, der mit euch die beste Sachsen-Zeitung der Welt gebaut und mit allen Mitteln versucht hat, die Feinde der Demokratie aufzuhalten! Und wenn wir nur eine einzige verdammte Person überzeugen – es ist mir scheißegal –, dann war es das bereits wert!"

Hier geht es zur Ankündigung von Benjamin Fredrich: "Wir gründen KATAPULT Sachsen!" (15.7.204).

Hier findet sich der aktuelle Auflagen-/Spenden-Zähler: "Katapult Sachsen".

Nachtrag: Katapult will außerdem Zeitungen für Thüringen und Brandenburg herausgeben, berichtet der Deutschlandfunk: "'Katapult' plant Zeitungsausgaben für Thüringen, Sachsen und Brandenburg" (15.7.2024)


"Erfahren Sie von Aktualisierungen im FLURFUNK-Blog immer zuerst in unserem Telegram-Kanal: t.me/flurfunkdd."

"

3 Kommentare
  • Barbara
    Juli 16, 2024

    Darf man nach Euren Fragen fragen?

  • owy
    Juli 16, 2024

    Die Fragen - per Mail gesendet - sind:

    - Ist das ein One-Shot oder soll die Zeitung/Zeitschrift häufiger kommen?
    - Gibt es konkrete Angaben zu Format und Umfang? Wie viele Seiten? Ist es eher eine Zeitung oder eher eine Zeitschrift?
    - In deinem Beitrag heißt es, ihr habt schon erste Überlegungen zu den Inhalten - könnt Ihr dazu schon etwas verraten?

  • Lene Voigt
    Juli 17, 2024

    Die Datenerfassung für Spendenwillige für Katapult ist recht bedenklich. Im Falle eines Wahlerfolgs der Rechten in Sachsen und Thüringen sind Sorgen angebracht, so auf eine Liste zu geraten.

    Auf der Homepage von Katapult findet sich kein offensichtlicher Hinweise wozu die Daten verwendet werden und wo die persönlichen Kontaktdaten gespeichert werden.

    Die angebotenen Möglichkeiten zur Spende kommen nicht ohne einen gebührenpflichtigen Zwischenwirt aus.

    Die Kreditkartenunternehmen sitzen in den USA, wie auch PayPal an dem zu allem Überfluss ein namhafter Trump Unterstützer beteiligt ist. Was wenn Trump siegt und die Rechten aus Sachsen in den USA um einen "Freundschaftsdienst" bitten? So einfach werden Listen erstellt!
    Bleibt also noch die Einzugsermächtigung! Welcher Dienstleister ist damit beauftragt?

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.