Klaus Brinkbäumer ab Mai kein MDR-Programmdirektor mehr

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Das kam jetzt etwas schneller als erwartet: Klaus Brinkbäumer wird zum 1.5.2024 seinen Posten als MDR-Programmdirektor abgeben. Das geht aus einer Mitteilung des MDR hervor.

Ab 1.5.2024 übernimmt dann Jana Brandt, Programmdirektorin Halle, die Geschäfte der Programmdirektion Leipzig kommissarisch.

In der Mitteilung heißt es, Brinkbäumer und der MDR hätten sich einvernehmlich verständigt. Und – das ist ungewöhnlich:

"Beide Seiten werden die vertrauensvolle und erfolgreiche Zusammenarbeit auf der inhaltlichen und journalistischen Ebene fortsetzen. Künftig wird Klaus Brinkbäumer als Moderator, Filmemacher und Experte für Außen- und Weltpolitik für den MDR tätig sein. Darüber hinaus wird er sich der eigenen publizistischen Arbeit, insbesondere Buchprojekten, Moderationen, Filmen, Kolumnen und Podcasts widmen."

In der Mitteilung dankt der Sender Brinkbäumer außerdem "für die integre und entschlossene Führung der Programmdirektion Leipzig und für die leidenschaftliche wie präzise Arbeit der vergangenen drei Jahre".

Künftig nur noch eine Programmdirektion?

MDR-Intendant Ralf Ludwig bringt in der Mitteilung seinen Respekt für die Entscheidung Brinkbäumers zum Ausdruck.

„Ich habe vor der Entscheidung von Klaus Brinkbäumer allerhöchsten Respekt und danke ihm sehr dafür, dass er sich mit dem vorzeitigen Verzicht auf seine Position als Programmdirektor Leipzig in den Dienst des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und insbesondere des MDR stellt. Dies eröffnet uns im MDR bereits zum jetzigen Zeitpunkt die strategische Option, angesichts der wirtschaftlichen und publizistischen Rahmenbedingungen perspektivisch auch im Direktorium unsere Strukturen zu überprüfen und gegebenenfalls für die Zukunft anzupassen."

Aus Kreisen des Rundfunkrats ist zu hören, dass Ludwig schon länger darüber nachdenken soll, ob perspektivisch nicht eine Programmdirektion für den gesamten MDR ausreichend sei. Bislang gibt es noch die Programmdirektion Leipzig, die für die Bereiche MDR Fernsehen, Telemedien und die sozialen Netzwerke zuständig ist. In Leipzig werden auch das Programm für MDR aktuell sowie die Zulieferungen an ARD sowie 3sat, Phoenix, One und Tagesschau24 verantwortet. Die Leipziger Programmdirektion Halle ist zuständig für die Radioprogramme MDR Kultur, Sputnik, Jump, Klassik sowie Tweens. Hier liegt auch die Verantwortung für die Hauptredaktion Kultur, die jungen Angebote (inklusive FUNK-Zulieferungen), die ARTE Koordination des MDR sowie für die Redaktionen MDR Wissen, Natur und Entdeckungen, Religion und Gesellschaft sowie Geschichte und Dokumentationen.

Kritik von Anfang an

Brinkbäumer hatte von Anfang an immer wieder Kritik für seine Arbeit als Programmdirektor einstecken müssen. Er sei nicht aus Ostdeutschland, er konzentriere sich zu sehr auf seine persönliche Karriere und er habe kein Gefühl für das Haus, hieß es mehrfach.

Dem Vernehmen nach soll auch die Zusammenarbeit zwischen Brinkbäumer und Jana Brandt alles andere als einfach gewesen sein. Diese sei aber für die Reformdiskussionen innerhalb der ARD von hoher Relevanz.

Ausschlaggebend für das schnelle Ende von Brinkbäumer könnte auch seine Abwesenheit bei der Präsentation der Reformpläne innerhalb der MDR-Ausschüsse gewesen sein. Dies hatte zu einer Nachfrage an Intendant Ralf Ludwig innerhalb der Rundfunkrats-Sitzung geführt (vgl. FLURFUNK vom 11.3.2024: "Bericht von der 219. Sitzung des MDR-Rundfunkrat: Michael Ziche jetzt neuer Vorsitzender").

Brinkbäumer war seit 2021 Programmdirektor in Leipzig (vgl. FLURFUNK vom 7.12.2020: "Bericht von der 7. öffentlichen MDR-Rundfunkratssitzung, 7.12.2020: Brinkbäumer und Brandt neue Programmdirektoren"). Eine Vertragsverlängerung als Direktor nach Ende des Vertrags Anfang 2026 galt schon länger als unwahrscheinlich.

Foto: MDR/Kirsten Nijhof


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1 Kommentar
  • anonymer Erfurter
    April 12, 2024

    In der PD Leipzig liegt auch die Verantwortung für den Kinderkanal. Hier rumort es seit längerem seit Bekanntwerten der Personalie Plenk, dass sie die Verantwortung aus der PDL mit ins LFH Thüringen nehmen soll.

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