Guten Morgen aus Leipzig, heute tagt mal wieder der MDR-Rundfunkrat und wir sind live dabei.
Wie gehabt: Ich gebe hier nur Schlaglichter wieder nach besten Wissen und Gewissen.
Im Nicht-öffentlichen Teil der Sitzung ging es um den "Antrag auf Zustimmung zur Fortsetzung der Produktion der ARD-Serie 'Schloss Einstein', Staffel 28".
Top 4: Bericht des Rundfunkdatenschutz-Beauftragten
Wir sind aber inzwischen schon bei Top 4, dem Bericht des Rundfunkdatenschutzbeauftragten beim MDR und SWR für das Jahr 2022. Der sagt, es musste keine förmliche Beanstandungen ausgesprochen werden.
Jetzt referiert er ausführlich über das Thema Datenschutz, das gebe ich hier nicht wieder.
Nun wird das Thema diskutiert. Eine Nachfrage geht in Richtung Facebook: Im Bericht heißt es, die Redaktionen sollten dokumentieren, wann und warum sie Facebook benutzen. Das wird offenkundig schon gemacht - auch hinsichtlich einer möglichen Diskussion, warum die Sender überhaupt in dem Netzwerk aktiv sind.
Zack, das ging schnell, der Bericht ist einstimmig angenommen worden.
Top 5: Bericht des Rundfunkratsvorsitzenden
Nun kommt Top 5: Der Bericht des Rundfunkratsvorsitzenden.
Vergangene Woche hat die GVK Gremienvorsitzendenkonferenz der ARD getagt.
Jetzt geht es um die Qualitätsrichtlinie (Transparenzhinweis: Ich bin einer der drei Sachverständigen, die die Papiere entwickelt hat).
Der zweite, überarbeitete Entwurf liegt nun vor. Die GVK begrüßte den Entwurf als wesentlich praxisnäher. Er wird nun erneut beraten werden.
In einem Begleitschreiben wird die GVK empfehlen, keine verpflichtenden Fortbildungen aufzunehmen. Vielmehr wird die GVK die Gremien dabei unterstützen, Fortbildungen vorzunehmen.
Bis Ende des Jahres bzw. spätestens Anfang des Jahres soll die Qualitätsrichtlinie verabschiedet werden.
Nun geht es um die Neuausrichtung der ARD-Angebote, die näher an das Publikum und dialogorientierter werden sollen. Dazu hat die GVK diskutiert und die eingeleiteten Reform-Schritte begrüßt.
Ähnliches zum beim nächsten Thema: Diskutiert wurde auch die ARD-Koordination im Bereich Sport. Die ARD-Sportstrategie wurde vorgestellt und diskutiert, die Gremien begleiten das kritisch.
Nun geht es um den Sachstand zur Compliance-Rahmen-Richtlinie für die Aufsichtsgremien. Die GVK hat einen ersten Entwurf zur Kenntnis genommen. Ziel ist, das der Kodex, der da entwickelt wird, für alle Gremien gelten soll.
Fortbildungen für Gremienmitglieder
Nächstes Thema: Es sollen gemeinsame Fortbildungen für Gremienmitglieder angeboten werden. Die Umsetzung übernimmt die ARD-/ZDF-Medienakademie, die ersten beiden Module sollen spätestens Mitte 2024 angeboten werden. Außerdem will man Angebote vom SWR-Rundfunkrat übernehmen, wo es schon Fortbildungen gibt.
Nun geht es um die Klage des SBB Beamtenbund und Tarifunion Sachsen e.V. (SBB) gegen die Zusammensetzung des Rundfunkrats. Der Vorsitzende berichtet, dass der SBB Berufung eingelegt hat (vgl. FLURFUNK vom 17.9.2023: "MDR-Rundfunkrat: Beamtenbund geht weiter gegen Zusammensetzung vor").
Bis Mitte November wird nun der Rundfunkrat eine Stellungnahme abgeben.
Die Rechnungshöfe prüfen aktuell die außertariflichen Verträge des MDR - darüber hat die Intendantin die Gremienvorsitzenden informiert. Darüber hatte die Mitteldeutsche Zeitung bereits am 14.9.2023 berichtet (MZ.de (€): "Finanzkontrolleure nehmen Spitzengehälter beim MDR unter die Lupe").
Qualitätskonferenz des MDR
Am 22.8.2023 hat die zweite Qualitätskonferenz des MDR stattgefunden, darüber berichtet jetzt Frau Prof. Gabriele Schade. Dort wurde auch die oben erwähnte Qualitätsrichtlinie diskutiert. Eine Nachfrage ergibt: Der Entwurf wird in den nächsten Tagen zugänglich gemacht.
Eine weitere Nachfrage: In der GVK seien auch die Talkshows der ARD diskutiert worden... es solle ein neues Talkskonzept geben?
Der Vorsitzende Dietrich Bauer bestätigt die Diskussion. Der Bericht wird mit den Ergebnissen zugänglich gemacht worden, zu den Finanzen verweist er auf die Intendantin Karola Wille.
Der Rundfunkrat fragt weiter nach: Gibt es Änderungen im kommenden Jahr?
Antwort von Bauer: Es geht darum, konzeptionell die Talks so anzulegen, dass sie sich differenzieren und für die Nutzung in der Mediathek geschärft werden. Außerdem ging es darum, in wieweit die zivilgesellschaftliche Vielfalt zur Geltung kommen. "Jetzt gilt es abzuwarten, wie es sich realisiert - das wird die GVK kritisch begleiten."
Eine weitere Nachfrage zum Thema - Bauer verweist auf den folgenden Bericht der Intendantin.
Top 6: Berichte der Landesgruppen und Ausschüsse
Zunächst geht es um die Änderung der Satzung, die schon eine Weile diskutiert wird. Der Entwurf der Satzungs-AG ist in der ersten Lesung - es wird aber noch eine zweite geben.
Nun berichten die Vorsitzenden der einzelnen Landesgruppen. Die Details gebe ich hier nicht wieder.
Nur ausgewählte Punkte: In Magdeburg will die Landesgruppe zum Beispiel wissen, wie die Zugriffszahlen der Übertragungen aus dem Landtag sind.
In Sachsen wünscht man sich den Ausbau der Gerichts-Berichtserstattung. Dort will man auch einen konzentrierten Bericht haben, wie sich Kürzungen und der Umbau innerhalb des Hauses auswirken.
Im Programmausschuss Halle ging es um die Zusammenlegung von MDR Kultur und Junge Angebote (vgl. FLURFUNK vom 29.6.2022: "MDR: Jana Cebulla übernimmt auch Leitung der Kultur").
Außerdem gab es eine Programmbeobachtung zum Jump-Podcast: "Radieschen von unten", in dem es um das Thema Tod geht. Der Podcast wurde von dem Gremium gelobt.
Diskussion über Programmbeschwerden
Der Programmausschuss Leipzig hat insgesamt vier Programmbeschwerden bearbeitet, die umfangreich diskutiert wurden. Das Gremium hat keinen Verstoß zu den Programmgrundsätzen festgestellt, aber der Redaktion deutliche Hinweise mitgegeben.
Auch von hier kommt der deutliche Wunsch (wie aus der Landesgruppe Sachsen), früher über Programm-Änderungen informiert zu werden.
Die Fortsetzung von Schloss Einstein hat das Gremium einstimmig empfohlen (dürfte also im Nicht-öffentlichen Teil am Anfang der Sitzung entsprechend durchgegangen sein).
Außerdem war der Ausschuss in einer "Sport"-Klausur, an denen zum Beispiel auch die Landessportbünde teilgenommen haben.
Wie gesagt, ich gebe hier nur Schlaglichter wieder - aus den einzelnen Berichten wird deutlich, dass in den Landesgruppen und Ausschüssen noch viel mehr passiert ist.
Der Telemedien-Ausschuss hat sich zum Beispiel mit dem möglichen Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) auseinandergesetzt. Der MDR arbeitet zu dem Thema aktuell an Guide-Lines, hat aber erste Tools auch schon im Einsatz.
Spannend auch: Die Zulieferung des MDR an die Tagesschau-App wurde dort diskutiert - da gab es im Sommer ja eine zweiwöchige Unterbrechung von Seiten des MDR . Der Telemedienausschuss hat sich den Vorgang erläutern lassen und für richtig befunden.
Top 7: Bericht der Intendantin
Karola Wille hat das Wort, auch sie berichtet als erstes von dem Treffen der Intendanten und der GVK.
Erster Punkt: Die ARD-Reformagenda.
Ein Thema: Welchen Stellenwert hat der Kinofilm in der ARD? Im Sommer gibt es immer den ARD-Kinosommer, in denen deutsche Kino-Coproduktionen gezeigt werden. Wille berichtet, dass der vergangene Sommer der erfolgreichste bisher war.
Diskussion über Talkshows
Es wurde auch über die Talkshows diskutiert, genauer: Maischberger, Anne Will und Hart aber fair. Die sollen weiterentwickelt werden. Ziele: Mehr Themenvielfalt, mehr Pluralität, mehr jüngeres Publikum.
Anne Will wird mit Caren Miosga am Sonntagabend fortgesetzt. Dort will man es schaffen, mehr Infos zu transportieren und immer die aktuellsten Themen zu behandeln.
Maischberger soll ebenfalls fortgesetzt werden, aber mit mehr vertiefenden Gesprächen.
"Hart aber fair": Es gibt die klare Weichenstellung, so Wille, den Generationswechsel, der mit dem Moderationswechsel eingeleitet wurde, fortzusetzen. Das Format soll so weiterentwickelt werden, dass es für die Nutzung in der Mediathek optimiert wird.
Aktuell laufen dazu noch Vertragsverhandlungen in den zuständigen Häusern.
Messekonzept der ARD
Nächstes Thema: Der 2. Nachhaltigkeitsbericht - die ARD ist damit für den deutschen Nachhaltigkeitspreis nominiert.
Messepräsenz: Die ARD hat Grundsätze dazu, nämlich auf der republica und den Buchmessen in Frankfurt und Leipzig präsent zu sein. Die Gestaltung der Messe in Leipzig wird gemeinsam mit dem ZDF und 3Sat umgesetzt.
Was demnächst nicht mehr stattfinden wird: Die Verbreitung von SD-Programmen über Satellit. Die endet 2025 und betrifft auch die MDR-Programme.
Stichwort Strukturreform: Das ARD-Projekt Einkauf ist abgeschlossen, die Anstalten haben sich auf einen gemeinsamen Einkauf verständigt. Die gemeinsame Beschaffung hat den Anstalten 90 Mio. Euro eingespart. Das ist ein Projekt, das im Rahmen des MDR-Vorsitzes der ARD entstanden ist.
Sorge um die Produzentenlandschaft
Wille hatte außerdem ein Gespräch mit Produzenten bzw. der Produzentenallianz. Es gibt offenbar eine deutlichen Nachfrage-Rückgang bei den Produzenten, u.a. weil Sky aus den Eigenproduktionen ausgestiegen ist und sich Netflix aktuell aus dem deutschen Markt zurückzieht. Es gibt erste Insolvenzen. Die ARD-Anstalten wollen darauf hinwirken, die realen Produktionskosten zu berücksichtigen.
Wille berichtet außerdem: Der ARD-Vorsitz "Film" bleibt beim MDR.
Es gab ein Treffen mit den Chefs der Staatskanzlei und der Mitteldeutschen Medienförderung: Es soll eine länderübergreifende Fachkräfte-Strategie geben.
Auch gab es ein Treffen mit Verbänden von Menschen mit Behinderungen. Es gab gutes Feedback von den Verbänden für den MDR und sein Engagement für die Barrierefreiheit.
Zwei Terminhinweise: Diese Woche ist die 3. MDR-Public-Value-Konferenz in Leipzig. Und im Oktober findet ein Konzert des Bundespräsidenten in Leipzig statt, das auch im Ersten ausgestrahlt wird.
Und noch ein Hinweis: Ab Oktober wird der nächste Haushaltsplan diskutiert.
Es gibt eine Nachfrage zum Ausstieg von Sky aus dem deutschen Produzenten-Markt. Wille bestätigt: "Ja, in der Folge richteten sich alle Blicke auf uns, wir sind der größte Produzent in Deutschland."
Kostensteigerungen und Inflation haben auch die Branche getroffen. Wille deutet an: Ausbleibende Beitragssteigerungen hätten auch zur Folge, dass die Zahl der Produktionen nicht steigen könnten.
Es geht hier auch um die Frage, ob Produktionen wie "Babylon Berlin", die die ARD Degeto, Sky und Beta Film gemeinsam gestemmt haben, in Zukunft nicht mehr möglich sind?
ARD-Reform: Federführung bei Kompetenz-Centern
Weiter mit der ARD-Reformagenda: Im Moment ist die ARD dabei, sich bei den Programmen arbeitsteiliger aufzustellen, um Synergien zu erzielen - um in der Folge die Mittel umschichten zu können, weil immer mehr Menschen die Medien nicht mehr linear, sondern digital nutzen werden.
Drei Entscheidungen wurden getroffen: Die Federführung der K-Zentren Verbraucherthemen, Klima und Gesundheit sind verteilt worden. Kulinarik, Reisen und KI sind weitere Themen, an denen gearbeitet wird, um sie zu bündeln - hier steht noch aus, wie die verteilt werden.
Wille macht es spannend: Sie erläutert erstmal die Gründe, warum wer welches Kompetenzzentrum bekommen hat.
MDR bei Klima mit in Federführung
So ist es ausgegangen:
- Gesundheit: NDR
- Verbraucher: SWR und WDR
- Klima: HR, SWR und MDR
Was genau diese "Federführung" bedeutet, soll bis Ende September ausgearbeitet werden.
Man merkt an der Schilderung, wie heikel das für die einzelnen Häuser ist, Einfluss abzugeben...
2024 sollen die Federführungen dann greifen; an den weiteren Themen und der Bündelung von Ressourcen wird weiter intensiv gearbeitet, so Wille.
Es gibt prompt Kritik: Der Trend, mehrere Anstalten in die Federführung zu nehmen, führe doch nicht zwingend zu dem erwünschten Ergebnis, Einsparungen zu erzielen?
Der MDR hat sich bislang nicht um weitere Federführungen beworben, führt gerade Programmdirektor Klaus Brinkbäumer aus. Es hat aber einen Grund, warum es bei Klima eine Dreiteilung gibt, sagt er: Das Thema ist in allen Häusern noch im Aufbau und aktuell sehr vielfältig.
Eine weitere Nachfrage: Welchen Einfluss haben die Rundfunkräte eigentlich auf diese Entwicklungen? Wird man jetzt immer nur noch informiert?
Sandro Viroli berichtet gerade über ein Treffen zum Thema regionale Berichterstattung - da ging es beispielsweise um die Frage, ob sich das Nachtprogramm harmonisieren lassen?
Es ging aber auch um andere Fragen, etwa gemeinsam Künstler zu engagieren (statt X Einzelverträge abzuschließen) oder auch einen Datenbank-Austausch - wenn es zum Beispiel um die Produktion von "Kalenderblättern" geht.
Top 9: Mittagsmagazin
Jetzt wird MDR-Chefredakteurin Julia Krittian als Gast hereingebeten. Zum Thema gab es auch eine schriftliche Vorlage für die Rundfunkräte. Die neue Gemeinschaftsredaktion "Tagesmagazine und Dialog" steht, die Moderation ist entschieden (mdr.de vom 11.9.2023).
Das Thema ist vergangene Woche auf einer großen Mitarbeiterversammlung vorgestellt worden.
Start des Mittagsmagazins aus Leipzig wird am 8.1.2024 sein.
Klaus Brinkbäumer stellt gerade die Moderation vor und erklärt, dass man sich aus strategischen Gründen für ein Gesicht und gegen ein Duo in der Moderation entschieden hat.
Er erklärt: Man will über das MIMA bis hin zu Brisant am Abend die Information in der ARD über den Nachmittag hin prägen.
Nun zeigt Julia Krittian Bilder vom neuen Studio, das im Moment im Erdgeschoss entsteht. Das Studio wird auch für andere Sendeformate zu nutzen sein.
Lebensnahe Zukunftsthemen
Krittian spricht außerdem über das redaktionelle Konzept. Daraus wird deutlich: Man will viele Themen für die unterschiedlichen Programme gemeinsam planen, etwa was die Talkgäste oder die Service-Themen betrifft.
So soll es in den Funkhäusern schon Früh-Teams geben, die für MIMA, aber auch für die Regionalmagazine und MDR aktuell produzieren, also viel eher am Tag schon an Bewegtbild denken. "Vernetzung" ist das große Stichwort.
Inhaltlich will man neben den Informationen zum Tag stark auch auf Zukunftsthemen setzen und die Frage beantworten, was die jeweiligen Themen mit dem Leben des Zuschauers zu tun haben. "MDR fragt" als Dialog-Format soll außerdem intensiv eingebunden werden.
Nun wird das Thema diskutiert: Wer sind die Zuschauer, fragt ein Rundfunkrat? Vor allem Nicht-Berufstätige werden das sein, vermutet er. Aber schauen die auch zwei Stunden? Er sorgt sich außerdem darum, dass die Themen, die der MDR produziert, im Westen vielleicht nicht so gut ankommen könnten...
Klaus Brinkbäumer erklärt: Das Ziel ist ein bundesweites Magazin, kein Regional-Magazin.
Es wird weiter fleißig diskutiert: Warum Kultur einen Sendeplatz weniger hat als vorher geplant. Ob es auch Beiträge in einfacher Sprache gibt. Warum Schülerinnen und Schüler als Zielgruppe nicht mit angesprochen werden.
Ich sage es mal so: Die Nachfrage lässt fehlende Kenntnisse über Zielgruppen-Ansprache erkennen, die Redaktion wird sich da schon entscheiden müssen. Krittian pariert die Frage geschickt: Die Jüngeren können auch über Instagram angesprochen werden, es soll außerdem mit dem KiKa kooperiert werden - die Offenheit ist dafür da.
Die Rundfunkräte loben zwischendurch die bisherige Entwicklung und die Präsentation sehr. Tatsächlich, das ist auch mein Eindruck, kommt die Vorfreude und Euphorie, hier etwas neues zu entwickeln, sehr deutlich rüber.
Die Diskussion ist beendet, es geht weiter:
Top 10: Aktueller Stand des KiKA
Astrid Plenk, Programmgeschäftsführerin des Kinderkanals, ist nun als Gast anwesend. Es sollte eigentlich einen kleinen Trailer geben, der läuft aber nicht.
Plenk berichtet nun und zeigt eine Präsentation.
Ich verzichte hier darauf, Details wiederzugeben.
Top 11: Bericht der Intendantin zur Gleichstellung
Jetzt ist Frau Wille wieder dran. Hintergrund für den Bericht zur Gleichstellung ist die gesetzliche Pflicht, einen Bericht anzufertigen.
Wille berichtet, eine Dienstvereinbarung zum Thema Gleichstellung noch im Herbst zu verabschieden. Bei dem Thema gibt es eine enge Kooperation mit dem Vielfaltsmanager.
Die beiden zuständigen Personen haben den Raum betreten und berichten nun.
Sorry, auch hier verzichte ich darauf, das im Detail wiederzugeben. Ich gehe davon aus, dass der Bericht in der Folge veröffentlicht wird.
Der Bericht ist erstmal beendet. Ein Rundfunkrat weist daraufhin, dass er sich wünschen würde, den Bericht künftig früher zu hören - das Thema habe mehr Aufmerksamkeit verdient. Er kommentiert auch, dass ihm der Bericht zu euphorisch ist.
Es gibt hier noch einigen Gesprächs- und Diskussionsbedarf, die Diskussion läuft noch.
Es kommt zur Abstimmung: Der Bericht wird einstimmig zur Kenntnis genommen.
Top 12: Beirat der Intendantin
Es folgt nun Top 12: Der "Tätigkeitsbericht des Beirats der Intendantin 01/2022 – 03/2023".
Bei dem Thema geht es auch um die innere Rundfunkfreiheit. Der Jahresbericht ist den Gremien-Mitgliedern vorab übermittelt worden, die Doppelspitze des Beirates trägt vor.
Es gab eine ganze Reihe von Fällen, in der MDR-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich an das Gremium gewendet haben, einige sind an andere Zuständigkeiten weitergeleitet worden. Das Gremium selbst wird so wahrgenommen, berichten die beiden gerade, dass es aus der Mitte der Redaktionen kommt.
Auch hier wird darüber abgestimmt, dass der Bericht zur Kenntnis genommen wird. Keine Gegenstimmen, keine Enthaltungen: einstimmig.
Top 13: MDR-Kooperationsbericht 2022
Nächster Gast - es geht um die Kooperationen, die der MDR so eingeht. Es spricht die Compliance-Beauftragte. Ziel des Berichts ist es auch, Missbrauch vorzubeugen und Transparenz herzustellen.
Sie nennt verschiedene Beispiele für Kooperationen, im Moment vor allem mit Hochschulen. Andere Kooperationen laufen mit Partnern aus der Kultur (zum Beispiel bei Preisen wie dem Goldenen Spatz) oder im Bereich der Wirtschaft (beispielsweise bei Gewinnspielen der Radio-Wellen, wo auch Werbung läuft).
Im vergangenen Jahr hat die Kommission 56 Kooperationen geprüft.
Auch diesen Bericht nimmt der Rundfunkrat zur Kenntnis.
Wir sind faktisch am Ende. Die Sitzungstermine für 2024 liegen jetzt vor, da gibt es noch Rückfragen zu.
Ich beende die Berichterstattung damit für heute und bedanke mich für die Aufmerksamkeit.
Wie immer gilt: Bei Fehlern oder Missverständnissen freue ich mich über Rückmeldungen.
September 18, 2023
Vielen Dank! :)
September 27, 2023
DT64 muss eine wahre Bereicherung gerade in den letzten Tagen der DDR für die Menschen in dieser Region gewesen sein. Ich beneide euch, dass ihr so einen geilen Sender gehabt habt, da habe ich noch nicht gelebt. Jörg Wagner hat extrem spannende Zeitzeugen-Videos über diesen Sender auf seinen YouTube-Kanal.
Und der MDR hat noch längst nicht aufgehört mit dem Schlachten seiner Radioprogramme. 2018 wurde die Seele von MDR Sputnik endgültig entkernt, man hat mit Katrin (jetzt NDR2) und Raimund (jetzt MDR TH) die letzten lebendigen Morningshow-Gesichter/Stimmen entfernt und die eigenständig arbeitende Nachrichtenredaktion aufgelöst.
Nach mehreren erfolglosen Versuchen bei Youtube und Tiktok Fuß zu fassen fährt man Social Media mittlerweile genauso wie das Radioprogramm auf Sparflamme, sprich extrem oberflächlich, inhaltslos, ohne Relevanz. Bisschen Labern und Lärm. Wie bei einer Mumie, die noch am Beatmungsgerät hängt. Mittlerweile gibt es nur noch eine extrem oberflächliche Morningshow mit Ex-89.Nullern, eine Nachmittagssendung mit Ex-Energy-Stimmen (denen hört man wenigstens an, dass sie vom Radio sind) und am Wochenende eine komische vorproduzierte „Social Snack Samstag“-Sendung. Zu den hörerstarken Zeiten spielt man Nachrichten ein die zuvor bei MDR Jump vorproduziert wurden. Ansonsten ist der Glanz dieser „Jugendwelle“ komplett verloren gegangen, die Corona-Pandemie hat dann den Schlussstrich gezogen. Die letzten journalistischen und zielgruppenorientierten Formate waren Podcasts und die gibt es mittlerweile auch nicht mehr.
Rollo im gläsernen Studio runter, Sputnik tot. Der Kraftklub Podcast wird trotz Zugehörigkeit zu Chemnitz vom rbb produziert und in den Abendstunden versendet. Der Sender dürfte mittlerweile extrem kostengünstig gefahren werden, es sind ja eigentlich nur noch die Stromkosten für UKW und Studio die da wirklich Gewicht auf dem Papier haben, eventuell kommen noch die überbezahlten Moderatoren dazu (im Verhältnis zu der Arbeit die sie wirklich leisten).
MDR JUMP tritt neuerdings als Unterhaltungsmarke auf und hat sich letztens auch einen neuen Sound verpasst. Und das nur nach zwei Jahren, während MDR Sputnik mit einer 8 Jahre alten Verpackung rumdudelt. Jetzt kommt aber der große Knall! Auch bei dieser Popwelle, bei der man von außen denkt, dass sie finanziell gut aufgestellt ist, soll die eigene Nachrichtenredaktion demnächst wegfallen. Dann werden die ellenlangen trocken verlesenen Nachrichten von MDR aktuell auch tagsüber übernommen. Das passiert wenn man Jump als Unterhaltungsmarke zusammenfasst und den Geldtopf für Radio und Fernsehen teilen muss. Und dieser Laden möchte jetzt das ARD-Mittagsmagazin übernehmen? Bereits 2018 wurden auch die Regionalnachrichten um halb bei Jump gestrichen. Bisher las man schnell zusammen gegoogelte Nachrichten vor die man aus der Brigitte oder Bild-Zeitung recherchiert hat und jetzt hat man nicht mal mehr eine Nachrichtenpersönlichkeit. Das Verkehrszentrum besteht gefühlt nur aus Fabian Magerhans, und Raik Steingasser scheint in der noch vorhandenen Nachrichtenredaktion zusammen mit Hannes Ebert angekettet zu sein. So zumindest die Namensvielfalt, die man auf dem Sender hört. Das toxische Berufsehepaar Sarah und Lars darf nach 12 Jahren immer noch rumnerven obwohl die Luft da längst spürbar raus ist, Tino und Nora gehören längst auf den Morningshow-Sendeplatz um da endlich einen frischen Hauch reinzubringen. Die „Jump-Wellenleitung“ wie es intern heißt gehört auch längst ausgetauscht. Und die MDR1er sind im Grunde nur Oldie-Wellen mit Deutschpop-Anteil, auch hier keine Spur von Qualität. Bei dubisthalle.de werde ich kostenlos, ausführlich und in einer extrem hohen Schlagzahl über die Ereignisse in Halle und dem Saalekreis informiert, während ich bei MDR Sachsen-Anhalt dreimal am Tag in den Regionalstudios lediglich über irgendwelche Neugeburten im Zoo oder Gartenmessen informiert werde.
Der MDR hat sein Programm spürbar ausgedünnt und ich fühle mich definitiv nicht von ihm vertreten. Die Radiowellen werden alle extrem oberflächlich betrieben und das Fernsehprogramm ist extrem konservativ-nostalgisch ausgerichtet. Ich bin 23 und ich würde durchaus Radio hören, aber das Programm ist halt extrem beschissen wenn man das mal so sagen darf! Die Privatsender sind genauso schlimm hier im Osten, der MDR hat nicht mal den Anspruch, besser als die sein zu wollen. Da hilfts auch nicht wenn MDR JUMP irgendwelchen Möchtegernlustigen Internetfuzzis oder Motorradschrauber bezahlt, dass sie unter dem Label jump Videos produzieren sollen. Diese Produktion erreichen mich nicht weil sie mich nicht interessieren. Können wir nicht einfach die radioeins-Qualität in Mitteldeutschland haben? Zum Glück gibt’s das Internet, der MDR sorgt also auch dafür dass ich UKW, DAB+ und DVB-T2 meide. Die Alibi-Festplattendudler Tweens und Schlagerwelt werden mit den gebunkerten Millionen von Wille bezahlt? Wir können froh sein dass wir hier in Halle ein sogenanntes freies Radio haben. Das ist natürlich nicht zum Nebenbeihören gedacht, weil es überwiegend aus trockenem Wort besteht welches dazu auch noch sehr anspruchsvoll und themenkomplex ist. Aber auch hier gibt’s diverse Musiksendungen mit den wirklich abgefahrensten Genres, und das machen größtenteils Menschen die nicht mal ansatzweise der beruflichen Qualifikation von MDR-Mitarbeitern nahe kommen. Gerade die freien Radios im Osten sind ja eine Reaktion auf das Ende von DT64 gewesen. Lediglich radioeins vom rbb aus Potsdam hat noch die restlichen Spuren eines alternativen Programms aber selbst das möchte die Politik künftig von UKW verbannen, aus Kostengründen wie es heißt. Wir sind medial im Osten wirklich extrem schlecht aufgestellt auch wenn die Medienhäuser gerne mit ihrer PR was anderes behaupten. Wir brauchen keine 32 Radioprogramme die alle dieselbe Musik spielen und kaum Inhalt bieten. Und dann wundert ihr euch wirklich wenn alle zu Spotify abwandern? Die ARD ist da extrem blind und solange in den verkrusteten Strukturen das Geld fließt wird sich daran auch nichts ändern.