Anfang April 2008 habe ich mich selbstständig gemacht und meine Firma "Medienberatung Peter Stawowy" gegründet. 15 Jahre ist das jetzt her.

Grundlage waren ein Businessplan, eine Gewerbeanmeldung und eine ganze Reihe Jobangebote. Seitdem ist einiges passiert: Es gab Namensänderungen (stawowy media, STAWOWY Agentur und Verlag), zwei Büro-Wechsel, Kolleginnen und Kollegen kamen und gingen wieder und ich schrieb fleißig Rechnungen und legte neue Kundennummern an. Gerade aber in den vergangenen Jahren hat sich noch einmal viel verändert – sehr zum Guten, wie ich finde!

Das Firmenjubiläum ist ein guter Moment, um kurz innezuhalten. Ich präsentiere:

15 Meilensteine zu 15 Jahren STAWOWY

1.
Ohne Sascha Lobo wäre ich nicht selbstständig. Ich war nach der Spiesser-Zeit noch in der Orientierungsphase und kam gerade vom Gespräch mit Mathias Döpfner. Sascha sagte: „Auf keinem Fall gehst du zur dunklen Seite der Macht! So viele Angebote wie du hast: Mach die lieber zu Kunden.“ Danke, Sascha!

2.
Was lernt man beim Business-Plan schreiben? In drei Jahren machst du sowieso was anderes. Das trifft auch auf mich zu. Am Anfang tingelte ich als Berater durch die großen Zeitschriftenverlage der Republik und entwickelte diverse Jugendzeitschriften und produzierte Jugendformate. Zwei Jahre später stammten 75 Prozent meiner Kundschaft aus der Politik.

3.
Auch meine Dienstleistungen veränderten sich mit der Zeit: Zum Portfolio von STAWOWY gehörten bald mehrere Corporate-Zeitschriften, vor allem aus den Themenfeldern Medien, Bildung und Politik. Dazu kamen Logos, Flyer, Videos, Blogs und die ersten Mitarbeiterinnen.

4.
Ein zentrales Learning der frühen und (bis jetzt) mittleren Jahre: Im Team und mit Kolleginnen und Kollegen kann man wahnsinnig viel erreichen. Ich bedanke mich bei allen Personen, die STAWOWY begleitet und häufig auch ganz wesentlich mit geprägt haben. DANKE!

5.
Erfolg - vor allem öffentlich sichtbar - ruft Neider, Trittbrettfahrer und andere komische Leute auf den Plan. Mancher macht sich ganz köstlich selbst zum Obst! Manchmal habe ich mich auch geärgert. Trotzdem: Auch bei diesen Personen möchte ich mich bedanken! Jede und jeder davon haben Anteil an meiner Weiterentwicklung und daran, wo ich heute stehe.

6.
Legendär für mich noch heute: Eine Presseclub-Vorstandssitzung im Jahr 2010, Thema: Die Zukunft des Dresdner-Presseclub-Blogs, mit dem ich 2008 – gleich nach der Gründung – angefangen hatte. Dabei Wortbeiträge wie: „Ich verstehe gar nicht, was ihr hier diskutiert, was macht denn der Peter da auf der Webseite?“ Das war die Geburtsstunde des FLURFUNK.

7.
Ein wichtiger Meilenstein in meiner Selbstständigkeit und der Entwicklung der Firma STAWOWY war die Begleitung der „AG 13. Februar“ im Jahr 2011/12. Ich bin Frank Richter und allen Beteiligten bis heute sehr dankbar für das Vertrauen und die Erfahrungen, die ich bei dem Projekt und in der Zusammenarbeit sammeln durfte.

8.
Immer wieder haben wir von STAWOWY auch eigene Projekte gestartet: Erinnert sich noch jemand an das Bildungsblog Dresden (2011-2013)? Oder unser Blog zum Wahlkampf um das Oberbürgermeisteramt in Dresden, Dresdenwählt (#OBWDD, 2015)? Asylfakten (2015-16)? #wsen (2011-2013) und #bsen (2016 & 2017)? Motor für die Aufmerksamkeit bei solchen Projekten ist und bleibt aber immer der FLURFUNK.

9.
Rückblickend betrachtet war die Veröffentlichung des Buches „Medien in Sachsen“ 2011, herausgegeben von der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung, ein ziemlich wichtiger Meilenstein in meinem Werdegang. Nach der Veröffentlichung habe ich einige - sagen wir: ausgesprochen interessante – Hintergrundtermine erlebt. Ein Aktualisierung erscheint übrigens vorraussichtlich Ende 2023.

10.
2014 habe ich mir dann den Traum vom eigenen gedruckten Magazin erfüllt: FUNKTURM (das Bild zeigt die ersten vier Cover). Noch heute werde darauf angesprochen! Aber ich muss zugeben: Die ersten Ausgaben, als wir im Team einfach aus Leidenschaft losgemacht haben und mir die wirtschaftlichen Auswirkungen (Anzeigen!) noch relativ egal waren, sind wesentlich stärker als etwa die Ausgaben aus 2019.

Die ersten vier Cover des FUNKTURM. Erschienen sind insgesamt 12 Ausgaben, 2019 war Schluss.

11.
Unzähligen Menschen aus Verwaltung, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft haben den vergangenen 15 Jahren Seminare bei mir besucht: Pressearbeit, Kamera-Training und immer wieder Social-Media. Am meisten aber kickt es, in Workshops starke Ideen zu entwickeln. Und Menschen für Talk-Show-Besuche oder kritische Interview-Situationen vorzubereiten.

12.
Demonstranten, die „Volksverräter“ brüllen, 1.000 wütende Sachsen in einem Saal, ein Nazi am Bürgermikrofon, der die Menge aufheizt. Ich habe manch heikle Veranstaltung moderiert, mich kann im Grunde nichts mehr schocken. Aber noch heute gilt: Nichts irritiert dich in der Moderation mehr als jemand, der in der ersten oder zweiten Reihe ein Nickerchen macht.

13.
BWLer nennen das wohl „Konsolidierung“: Verschiedene Entwicklungen (u.a. ein neues großes Projekt, eine Pandemie, vielleicht auch noch andere Gründe), führten dazu, dass ich 2019 das Projekt FUNKTURM beendete, 2020 das große Büro auflöste und 2021 den FLURFUNK-Podcast (83 Folgen in 4 Jahren!) ruhen lies. Ehrlich, das Büro auszuräumen: Das war hart.

14.
Einer der Gründe, warum das Büro überflüssig geworden war: Der neue, große Auftraggeber aus Erfurt. Ich fing das Pendeln an. Erst als Berater, später als redaktioneller Mitarbeiter – mit viel Verantwortung und noch mehr (selbst gemachtem) Druck. Aber auch das ist auch eine wertvolle Erkenntnis: Wenn es nicht passt, lass es.

15.
Richtig cool: Innehalten und reflektieren! Durchatmen! Nach über 20 Jahren, fast immer unter Vollgas, habe ich mir ab Winter 2021 eine Pause gegönnt. Im Sommer 2022 ist dann 7vierzig.de – als Webseite, Instagram-Profil und Steady-Newsletter (unbedingt abonnieren!) – geschlüpft. Der FLURFUNK brummt wieder. Dazu gekommen sind u.a. neue Jobs in der Krisen-Kommunikation, die Beteiligung an konkreten Forschungsprojekten und das Thema "Bewertung von Medienqualität". Ich darf mich jetzt Sachverständiger nennen. Dazu demnächst mehr.

Jetzt bin ich sehr gespannt auf die nächsten 15 Jahre ;-) Ein riesengroßes Dankeschön geht hiermit raus an alle Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter, Kunden, Partner und Freunde!

Peter Stawowy