Lesehinweis: Die Funke Medien Thüringen (OTZ, TLZ, TA) hatte im März per Pressemitteilung verkündet, die Zustellung der Ostthüringer Zeitung in unwirtschaftlichen Gebieten des Landkreises Greiz einzustellen (vgl.FLURFUNK vom 9.3.2023: "Funke stellt OTZ-Verteilung im Landkreis Greiz teilweise ein").
Im Rahmen eines Modellprojektes, so verkündete das Zeitungshaus, wolle man die bisherigen Abonnentinnen und Abonnenten an Digital-Abos heranführen. Dazu gab man drei Schulungstermine bekannt.
Die taz hat sich auf den langen Weg gemacht und einen der Schulungstermine besucht. Entstanden ist eine lesenswerte Geschichte.
Zitat:
"Empörung steht neben schlichter Überforderung und Aufgeschlossenheit. 'Das ist net schön, was ihr hier mit uns macht', sagt Frau Jäger an einem der Stehtische der Redaktionsspitze ins Gesicht. Sie spricht im Namen der älteren Bürger von Cossengrün, 'die fix und fertig waren, als sie das gehört haben'. Sie selbst komme ja mit dem Internet zurecht, ihr 94-jähriger Nachbar aber nicht mehr. Für die Hochbetagten sei das Studium der Papierzeitung 'oft der einzige Lebensinhalt', jedenfalls der erste Kontakt zur Außenwelt morgens nach dem Aufstehen. Und warum könne dasselbe Auto, das zwischen elf und zwölf die Briefe ausfährt, nicht auch die OTZ mitbringen, wenn der Verlag denn schon Kosten sparen wolle?"
Die taz-Geschichte von Michael Bartsch trägt den Titel: "Im Digital der Ahnungslosen".
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