Das Netzwerk Recherche hat auf seiner Jahreskonferenz (30.9./1.10.2022) den sächsischen Journalisten Arndt Ginzel mit dem Leuchtturm für besondere publizistische Leistungen 2022 ausgezeichnet. Das Netzwerk würdigt damit seine Berichterstattung aus der Ukraine während des russischen Angriffskrieges.
In der Mitteilung ist Daniel Drepper, Vorsitzender von Netzwerk Recherche, zitiert:
"Arndt Ginzel ist mit seinen Recherchen wie kaum jemand sonst vor Ort russischen Kriegsverbrechen nachgegangen und hat damit dem deutschen Publikum auf herausragende Weise die Schrecken dieses Krieges Nahe gebracht. Wir freuen uns sehr, ihn mit dem diesjährigen Leuchtturm des Netzwerk Recherche auszuzeichnen".
Ginzel hatte während des russischen Angriffskrieges hauptsächlich für das ZDF aus der Ukraine berichtet.
Im Rahmen der Preisverleihung wurde besonders seine Dokumentation: „Die Straße des Todes“ erwähnt, "für die er nicht nur die russischen Kriegsverbrechen präzise dokumentiert, sondern auch die Hintergründe der Täter recherchiert hat: In fast allen Fällen junge Soldaten, die auf einen solchen Krieg erkennbar nicht vorbereitet wurden", so die Mitteilung.
Der Film "Die Straße des Todes/ Kriegsverbrechen in der Ukraine" ist in der ZDF-Mediathek zu finden.
Weiter heißt es in dem Mitteilungstext zu der Auszeichnung:
"Mit dem Leuchtturm für besondere publizistische Leistungen möchten wir jedoch nicht nur Arndt Ginzels jüngere Arbeiten würdigen. Bereits seit der Besetzung der Krim durch Russland im Jahr 2014 recherchierte Ginzel zu prorussischen Separatisten. Er und sein Team konnten 2015 nachweisen, dass Separatisten Kinder und Jugendliche an Waffen ausgebildet und als Kämpfer rekrutiert haben. Außerdem berichtet Ginzel immer wieder auch im ZDF-Magazin frontal unter hohem persönlichem Einsatz über radikale Coronaleugner:innen und Rechtsradikale in Deutschland, die zu Gewalt gegen Politiker:innen aufrufen. Dafür wird er aus der Szene persönlich angefeindet. Als freier Journalist geht Arndt Ginzel ein besonderes Risiko ein. Freie haben häufig nicht die gleichen Sicherheiten wie festangestellte Journalist:innen, vor allem wenn sie aus dem Ausland und besonders aus Kriegsgebieten berichten. Trotzdem sind wir auf ihre Recherchen angewiesen. Mit diesem Preis möchte Netzwerk Recherche deshalb auch die Arbeit anderer freier Journalist:innen würdigen und sich für umfassende Unterstützung und bessere Arbeitsbedingungen aussprechen."
Der Preis ist mit 3.000 Euro dotiert. Die Laudatio hat Christoph Reuter vom SPIEGEL gehalten, der ebenfalls aus der Ukraine berichtet. Sie ist hier bei YouTube zu finden.
Die Negativ-Auszeichnung "Verschlossene Auster" des Netzwerk Recherche ging an die Firma Tesla.
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