Freie Presse schließt Büro in Berlin

Regionales First: Die Freie Presse aus Chemnitz verzichtet seit Jahresbeginn auf eine eigene bundespolitische Berichterstattung und schließt ihr Büro in Berlin.

Das bestätigt Chefredakteur Torsten Kleditzsch auf FLURFUNK-Nachfrage.

Offiziell wird das Büro zum 31.3.2020 geschlossen. Korrespondent Alessandro Peduto, seit 2008 für die Freie Presse im Hauptstadt-Einsatz, ist nach FLURFUNK-Informationen allerdings bereits seit Anfang Januar vom Dienst freigestellt.

Aus dem Haus heißt es, die Schließung des Büros sei eine von der Geschäftsführung getroffene "rein betriebswirtschaftliche Entscheidung". Damit setzt der Verlag den Schlusspunkt einer Entwicklung, die schon vor etlichen Jahren begonnen hat: Mittlerweile hat keine ostdeutsche Regionalzeitung mehr eigene Korrespondenten in der Hauptstadt.

Die Sächsische Zeitung aus Dresden hatte 2017 ihr Büro in der Hauptstadt geschlossen und kooperiert für bundespolitische Inhalte seitdem mit dem Berliner Tagesspiegel (vgl. FLURFUNK vom 5.12.2016: "Rückzug: Sächsische Zeitung schließt Büro in Berlin").

Woher die bundespolitischen Inhalte der Freien Presse künftig kommen, ist offiziell noch nicht bekanntgegeben. Es gibt aber eine wortwörtlich naheliegende Variante:

Das Hauptstadtbüro der Freien Presse an der Französischen Straße liegt auf einem Flur mit den Büros der Stuttgarter Zeitung und der Stuttgarter Nachrichten. Die gehören zur Südwestdeutschen Medienholding, deren Hauptgesellschafter, die Ludwigshafener Medien-Union GmbH, auch die Freie Presse herausgibt.

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