WochenendSpiegel: Mediengruppe Oberfranken übernimmt Mehrheit der Mediengruppe Erzgebirge/Chemnitz

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Neuer Medienplayer im Erzgebirge: Die Mediengruppe Oberfranken, Bamberg, hat zum 31.10.2019 mehrheitlich die Verlagsgesellschaft Bergstrasse mbH Aue (Mediengruppe Erzgebirge/Chemnitz) übernommen.

Das geht aus einer Pressemitteilung der Mediengruppe Oberfranken hervor (hier als PDF).

Wichtigster Titel der Mediengruppe Erzgebirge/Chemnitz ist das kostenlose Anzeigenblatt WochenEndspiegel. Es erscheint mit einer wöchentlichen Auflage von 647.710 gedruckten Exemplaren (Verlagsangaben) im Vogtland, Erzgebirge, Chemnitz und Umgebung sowie in Teilen von Mittelsachsen (Mittweida und Flöha).

Verbreitungsgebiete des WochenendSpiegel, Screenshot aus den Mediadaten.

Weiterer Gesellschafter der übernommenen Mediengruppe Erzgebirge/Chemnitz ist Olaf Haubold. Er war bislang Geschäftsführer der zur Gruppe gehörenden Kommunikation & Design Verlag GmbH in Chemnitz (der den WochenEndspiegel herausgibt).

In der Mediengruppe Erzgebirge/Chemnitz erscheinen außerdem eine Reihe Magazine wie Reisezeit im Erzgebirge, Premissima – Menschen, Marken & feine Adressen im Erzgebirge, sachsen tennis und das Stadionmagazin Veilchenecho des FC Erzgebirge Aue.

Außerdem gehören u.a. die Agentur ERZ.art und die VBS Logistik (Vertriebsdienstleistungen und Haushaltdirektwerbung) zur Mediengruppe Erzgebirge. Insgesamt beschäftigt die Mediengruppe Erzgebirge rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Kartellamt hat zugestimmt

Die Mediengruppe Oberfranken (mbo) ist bereits seit einigen Jahren mit der Mediengruppe Erzgebirge als Druckpartner verbunden. Sie beschäftigt mehr als 1.100 Mitarbeitende an 20 Standorten und erwirtschaftete 2018 nach eigenen Angaben einen Umsatz von über 158 Millionen Euro.

Im WochenendSpiegel selbst ist ein Bericht zur Übernahme erschienen (vgl. wochenendspiegel.de vom 12.11.2019: "Wir bekommen einen starken Partner"). Daraus geht hervor, dass das Kartellamt den Deal bereits abgesegnet hat.

Neugründung nach illegaler Absprache

Der WochenendSpiegel war 2014 von ehemaligen Mitarbeitenden des kostenlosen Anzeigenblatts WochenSpiegel gegründet worden (vgl. FLURFUNK vom 2.10.2014: "'Wochenendspiegel': ehemalige WochenSpiegel-Mitarbeiter gründen neue Wochenzeitung für Chemnitz").

In der Folge hatte man sich einen harten Wettbewerb mit dem kostenlosen Titel Blick (gehört zur Chemnitzer Verlag und Druck, kurz CVD, die auch die Freie Presse herausgibt) geliefert (vgl. FLURFUNK vom 1.9.2016: "Nach Kartellverstoß: Millionenklage gegen CVD, DDV und Weiss-Gruppe" und 17.1.2017: "Wochenendspiegel vs. Blick: Ein zweifelhafter Leserbrief").

Der Neugründung vorangegangen war die Einstellung diverser kostenloser Anzeigenblätter in Sachsen, in deren Folge CVD, DDV und die Weiss-Gruppe eine Strafe über 12,44 Mio. Euro an das Kartellamt zahlen mussten (vgl. FLURFUNK vom 8.12.2015: "Kartellamt: Strafe über 12,44 Mio. Euro für Einstellung von 'WochenSpiegel Sachsen' und 'Sächsischer Bote'").

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