Die Thüringer Allgemeine (TA) hat in ihrer heutigen (7.10.2019) einen Weißraum auf Seite 2 gedruckt. Ursprünglich war für die Seite ein Interview mit Björn Höcke, dem Spitzenkandidaten der AfD für die Landtagswahl in Thüringen, vorgesehen. Dieser hatte das Interview jedoch per Mail abgesagt, über einen Ausweichtermin wurde nicht gesprochen.
In einem Beitrag der Zeitung mit Titel "Kein Interview mit Björn Höcke" vom 7.10.2019 heißt es:
"Der AfD-Spitzenkandidat für die Landtagswahl, Björn Höcke, hat seine Zustimmung für ein Interview mit dieser Zeitung wieder zurückgezogen. Der bereits fest geplante Termin für das Gespräch und die Aufzeichnung eines Podcasts wurde ohne Begründung per E-Mail abgesagt. Auch auf Nachfrage wollte ein Sprecher der AfD-Landtagsfraktion keine Gründe nennen. Er erklärte nur, dass Höcke entschieden habe, vor der Landtagswahl am 27. Oktober grundsätzlich keine Interviews mehr zu geben."
Eigentlich hatte die Zeitung vor, allen Spitzenkandidaten der Parteien in der Zeitung und in ihrem Podcast (vgl. FLURFUNK vom 25.9.2019: "Thüringer Tageszeitungen starten Podcast zur Landtagswahl") vorzustellen – der eigens dazu initiierte Podcast sollte zudem größtmögliche Transparenz über Interviewführung, Antworten- und Fragestil ermöglichen.
Daraus wird nun im Falle Höcke nichts.
TA-Chefredakteur Jan Hollitzer schreibt in seinem Editorial zu dem Vorgang:
"Da wir allen Parteien und Spitzenkandidaten der im Landtag vertretenen Parteien plus der FDP den gleichen Platz für Interviews und die gleiche Aufmerksamkeit einräumen, bleibt der für Björn Höcke eingeplante Raum leer.
Damit bleiben wir uns und dem mehrfach veröffentlichten Kodex vor Wahlen für unsere Redaktion treu. Darin heißt es etwa, dass wir sachlich, ausgewogen und fair über die Parteien und Kandidaten und deren politische Ziele berichten. Wir möchten es Ihnen ermöglichen, sich möglichst umfassend mit Informationen zu versorgen, die Sie benötigen, um sich Ihre Meinung zu bilden und Ihre Entscheidung frei zu treffen."
Hier nachzulesen: "Editorial: Weißraum statt Höcke-Interview".
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