Zum 15. Lehrgang hat sich die Zeitenspiegel Reportageschule Reutlingen neu gegründet. Die letzten 14 Jahre war die Agentur Zeitenspiegel für den journalistischen Teil des Lehrbetriebes verantwortlich. Nun hat sich die Institution von der Agentur getrennt, das Konzept und das Leitungsteam erweitert, so Stefan Junger aus dem Schulmanagement gegenüber FLURFUNK.
Seit 4.9.2019 besteht die neue Webseite und die Reportageschule Reutlingen geht offiziell wieder an den Start.
Wie es vorher war
Die einzige Reportageschule Deutschlands wurde 2005 gegründet. Aufgrund des Standortes der Agentur Zeitenspiegel Reportagen in Endersbach und der Kooperation mit der Volkshochschule Reutlingen wurde die Ausbildungseinrichtung in der schwäbischen Stadt Reutlingen angesiedelt.
In gut einem Jahr Ausbildung wurden bislang durchschnittlich zwölf Journalistenlehrlinge zu Reportern und Reporterinnen im geschrieben Wort und multimedialer Aufarbeitung von Autoren und Autorinnen aus Häusern wie Der Spiegel, Die Zeit, Süddeutsche oder Stern ausgebildet.
Was sich geändert hat
Dies solle grundsätzlich auch so bleiben. Ebenso werde es jedes Jahr eine große Auslandsrecherche und das Abschlussmagazin GO in Kooperation mit den Fotojournalistenstudentinnen und -studenten der Hochschule Hanover geben.
Die Reportagen im Magazin sollen sich künftig jedoch mehr innerhalb Deutschlands statt im Ausland abspielen. Damit solle der Blick für das Kleine geschärft werden.
"Die VHS wird weiterhin als Träger und die Schule so ein eigener Bereich von ihr sein", sagt Stefan Junger. "Auch in ihren Räumlichkeiten werden wir bleiben."
Die Trennung
Bereits im Juni wurde bekannt, dass sich die VHS von der Agentur trennen wird. In einer Mail – die der FLURFUNK-Redaktion vorliegt – schrieb der Schulleiter Philipp Maußhardt an die Absolventen über die Trennung.
Er begründete die Entscheidung damit, dass sich das Verhältnis zwischen den Parteien schleichend verschlechtert habe. Zeitenspiegel war der Partner, der für den Unterricht sorgte. Maußhardt selbst ist weiterhin Mitglied der Agentur, plane jedoch sie zum Jahresende zu verlassen. Für ihn spiele die Umbenennung der Schule von Zeitenspiegel Reportageschule Günter Dahl mit der Streichung des Namens aber auch die finanziellen Strukturen eine Rolle, berichtete meedia.
Personalien
Zusätzlich zu dem journalistischen Leiter Philipp Maußhart werden die Reporterinnen- und Reportergrößen Heike Faller, Wolfgang Bauer und Michael Obert das Leitungsteam erweitern. Als Textchef wird Ariel Hauptmeier dauerhaft hinzukommen.
Alle vier haben in den letzten Jahren an der Schule doziert. Für das Feld Investigatives konnte die ehemalige Absolventin Katrin Langhans gewonnen werden.
Nicht nur das Leitungsteam hat sich in Folge der Trennung verändert. Schon im Juni verließ der Ex-Porsche-Kommunikationschef Anton Hunger das Kuratorium. Weiterhin werden Uta-Micaela Dürig, Alexander Smoltczyk, Edzard Reuter, Cordt Schnibben, Ingrid Kolb und Götz Werner dem Kuratorium erhalten bleiben.
Bewerbung
Bis zum 1.10.2019 kann man sich für den 15. Lehrgang bewerben, der im Januar des kommenden Jahres starten soll. Alle Informationen hierfür findet man auf der Homepage.
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