Honorarrepport: Freie verdienen 22,50 Euro pro Stunde

Was verdienen Journalisten? Quelle: www.freischreiber.de

Was verdienen Journalisten? Quelle: www.freischreiber.de

Der Freischreiber e.V. hat Mitte Juni seinen ersten Honorarreport veröffentlicht. Dieser soll einen Überblick über die Gehälter und Honorare freier Medienschaffender geben. Zur Erhebung wurde ein Honorartool erstellt, in dem seit Oktober letzten Jahres anonym Daten zu Lohn und Arbeitsatmosphäre eingetragen werden. Rund 1.440 Angaben zu 580 Medien konnten dadurch bereist gesammelt werden.

Die Studie zeigt, dass Journalistinnen und Journalisten im Schnitt 22,50 Euro pro Stunde verdienen. Diese Angabe ist jedoch brutto – ohne Abzüge von Steuern, Hilfsmitteln, Sozialversicherungsabgaben oder Ähnlichen. Die Studie zeigt außerdem, dass freie Journalisten für 1.000 Zeichen rund 40 Euro bekommen. Dabei differenzieren sie in der Angabe aber nicht zwischen verschiedenen Medienformaten. 

Bislang wurde sich an den Tarifen des Deutschen Journalisten Verbandes (DJV) orientiert. Diese unterscheiden für freie Journalisten in Tages-, Lokal- und Onlinezeitung sowie privat und öffentlich-rechtlichen Rundfunk sowie Zeitschriften. Bei einer Tageszeitung ergibt sich laut DJV für 1.000 Zeichen ein Honorar von 18 Euro.

Die Freischreiber fordern ebenso wie der DJV dazu auf, sich gerecht bezahlen zu lassen. Freie Journalisten sollten ihre Verträge immer erst nach verhandeln und vor allem keine unverschämten Vereinbarungen unterzeichnen. Die Arbeitgeber hingegen werden mit der Studie zu einer fairen Bezahlung aufgefordert. Auch an die Politik stellt der Verband Forderungen. Diese soll Rahmenbedingungen schaffen, um eine Ausbeutung der Journalisten zu unterbinden. 

„Viele Freie verlassen den Journalismus, weil sie es sich nicht leisten können oder wollen, permanent für etwas zu kämpfen, das eigentlich selbstverständlich sein sollte: faire Verträge und faire Honorare“, sagt Dr. Carola Dorner, Vorsitzende Freischreiber e. V.

Der Freischreiber-Verband wurde 2008 gegründet. Bis heute sind rund 800 freie Journalisten Mitglied des eingetragenen Vereins. Zu ihren Leistungen zählen unter anderem Versicherung- und Rechtsberatung, eine Journalistenkartei sowie Workshops. 

Mit dem aktuellen Report wollen die Freischreiber sich noch nicht zufriedengeben. Als Nächstes will der Verband repräsentative Aussagen über bestimmte Medien finden. Dabei soll geschaut werden, wer besonders gut beziehungsweise schlecht zahlt. Der Verband bittet daher weiter um Daten. Diese kann jeder eintragen der möchte, nicht nur Mitglieder des Verbandes.

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