Storyfunktion bei Tag24: Nachrichten im Insta-Stil

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Startbildschirm der Tag24-App (Dresdner Regionalausgabe)

Das Thema liegt bei uns schon eine Weile: Seit April hat Tag24 in der App und auf der mobilen Website eine Storyfunktion.

Wie bei Instagram oder Facebook verstecken sich hinter einem runden Icon im oberen Teil des Bildschirms Storys. Unter Überschriften wie Klickhits, ShowBiz, Weltweit oder auch Hot’n’Sexy findet man die Headlines und die passende Verlinkung zu den Meldungen der letzten 24 Stunden. Je nach Region gibt es noch verschiedene Lokale Storys (siehe Screenshot links).

Das Prinzip ist analog zu den großen Story-Geschwistern in den sozialen Netzwerken. Zu jeder Meldung gibt es kleine Videos, Fotos und die Schlagzeile. Bei Interesse wählt man einfach „Will ich lesen“ und wird zur Meldung weitergeleitet.

Das kann dann so aussehen:

Collage aus drei Story-Inhalten: Klickhits, Weltweit und ShowBiz

 

Auch bieten die Storys die Möglichkeit, sich seinen eigenen Feed zusammenzustellen. Am Ende der "Bubbles", wie sie hausintern genannt werden, findet sich ein Plus. Dort lassen sich die Themen in eine individuelle Reihenfolge sortieren, löschen oder hinzufügen. Von A wie "AfD" über G wie "Germany's Next Topmodel" und N wie "NSU" bis Z wie "Zeugenaufruf" gibt es zu scheinbar jedem noch so kleinen Thema eine eigene Story.

Dieses Feature ist auf dem deutschen Newsmarkt ziemlich einzigartig. Die echten Instagram Storys nutzen zwar mittlerweile einige Medien, eine Adaption des Konzepts für das eigene Angebot ist allerdings neu.

Warum Tag24 seit geraumer Zeit auf Storys setzt, erklären sie in einem Artikel wie folgt:

"Vorab haben wir in Tests beobachtet, dass sich die Stories schneller lesen lassen, was viele Leser sehr schätzen. Denn anders als beim Scrollen, muss man nur einmal mit dem Finger tippen, um zur nächsten Geschichte zu gelangen. Das spart Zeit.
Außerdem nutzen Millionen Menschen mittlerweile schon Stories bei Instagram. Sie haben sich an dieses Format gewöhnt und wir passen uns gern ihrem neuen Leseverhalten an."

Tag24-Chefredakteur Robert Kuhne ist sehr zufrieden mit dem Ergebnis: "Die Nutzungsrate ist viel höher, als wir dachten. 52 Prozent unserer mobilen Nutzer klicken auf die Bubbles."

Den Schritt begründet Kuhne vor allem mit dem Userverhalten im Netz. "Immer mehr Menschen wandern vom lineraren, vertikalen Facebook-Feed weg, Instagram gewinnt parallel dazu immer mehr Nutzer. Das Leseverhalten nur vertikal anzubieten war für uns oldschool", so Kuhne. Gerade für die junge Zielgruppe von Tag24 sei die Darstellungsform zeitgemäßer.

Die technische Umsetzung sei dabei gar nicht so einfach gewesen gewesen. "Wir wollten ja, dass die Storys bei uns genauso funktionieren, wie die Nutzer es von Instagram kennen", sagt Kuhne. Eine besondere Herausforderung war es, auf allen Endgeräten optisch das Gleiche zu präsentieren. "Besonders für die Website war das wirklich viel Aufwand, damit die Storys unter Android genauso funktionieren wie unter iOS."

Es habe sich aber gelohnt: "Auch in der Redaktion macht es total Spaß, damit zu spielen", sagt Kuhne. So könne man die Nachrichten dynamischer und angepasster präsentieren - "eben näher am Nutzer."

Ben Kutz

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