Am 4. und 5.11.2018 fand der Verbandstag des Deutschen Journalistenverbands in Dresden statt. Am zweiten Versammlungstag haben die Delegierten die Dresdner Erklärung verabschiedet, in der sie sich für Pressefreiheit und gegen Extremismus aussprechen. Die Erklärung können Sie hier im Wortlaut nachlesen:
Der Deutsche Journalisten‐Verband lehnt alle Formen von politischem Extremismus gleich welcher Ausrichtung strikt ab. Journalistinnen und Journalisten im DJV treten in ihrem Beruf aktiv für die Demokratie und ihre Grundwerte, insbesondere für die Presse‐, Rundfunk‐ und Meinungsfreiheit, ein. Die Mitgliedschaft im DJV und Positionen, welche die Pressefreiheit bzw. die freie, ungehinderte Ausübung des Journalistenberufs einschränken wollen, sind miteinander nicht vereinbar.
Wer Mitglied des DJV ist,
- wirkt an der freien, individuellen und öffentlichen Meinungsbildung mit,
- tritt für von staatlichen, politischen und sonstigen Einflüssen freie Medien ein,
- lehnt die Einschränkung der freien und ungehinderten Berichterstattung ab,
- nimmt durch sorgfältige Recherche die berechtigten Interessen der Allgemeinheit wahr.
Der DJV fordert alle politischen Parteien dazu auf, sich zur Pressefreiheit zu bekennen und die freie und ungehinderte Ausübung des Journalistenberufs zu sichern.
Der DJV begründet diese Erklärung damit, dass die Radikalisierung im Land immer weiter voranschreite. "Die innenpolitische Lage in Deutschland schreit gerade nach einer solchen Erklärung", sagte DJV-Sprecher Hendrik Zörner gegenüber MDR Sachsen (vlg. MDR Sachsen vom 6.11.2018).
Weiter grenzt Zörner den DJV von allen Formen von Extremismus ab. Die Erklärung würde sich folglich nicht nur gegen die AfD richten, "aber auch". Klar ist für Zörner: Meinungsmache gegen die Presse in der AfD und eine DJV-Mitgliedschaft "wären unvereinbar", so der DJV-Sprecher gegenüber MDR Sachsen.
DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall lässt sich in der Pressemitteilung wie folgt zitieren:
"Die Dresdner Erklärung unterstreicht unser aktives Eintreten für die Pressefreiheit. Es ist bedauerlich, aber unverzichtbar, dass sich Journalisten in Deutschland aktiver als in der Vergangenheit für dieses Grundrecht einsetzen müssen. Dabei steht der DJV weiterhin an der Seite aller Kolleginnen und Kollegen."
Der DJV-Verbandstag ist das höchste Organ des Deutschen Journalistenverbands und tritt einmal jährlich zusammen. In Dresden waren rund 200 Delegierte, die sich in diesem Jahr unter anderem auch für bessere Arbeitsbedingungen und mehr Vielfalt in den Redaktionen (vgl. djv.de vom 5.11.2018) einsetzten.
Ben Kutz
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