Vogtland-Anzeiger insolvent: Chemnitzer Verlag will übernehmen

Der Vogtland-Anzeiger steht offenbar vor dem Verkauf an der Verlag der Freien Presse. Das geht aus einem Eintrag beim Bundeskartellamt vom 23.10.2018 hervor, von dem New Business bereits am 26.10.2018 berichtete (New Business: "Chemnitzer Verlag greift nach 'Vogtland-Anzeiger'").

Hintergrund ist die Insolvenz des Vogtland-Anzeigers, die bereits Ende August beim Amtsgericht Chemnitz angemeldet wurde (Aktenzeichen: 14 IN 817/18; hier der Eintrag bei insolvenzbekanntmachungen.de).

Laut dem New-Business-Bericht will die Chem­nit­zer Ver­lag und Druck GmbH & Co. KG (CVD), die unter anderem die Freie Presse herausgibt, "wesentliche Anteile der Vogtland Anzeiger GmbH" erwerben.

Eigentümer, Verleger und Herausgeber ist derzeit noch Wilfried Hub, u.a. ehemaliger Chefredakteur der "Freien Presse" (zur Vita von Hub auf vogtland-anzeiger.de).

Letzte Neugründung aus Wendezeit

Der Vogtland-Anzeiger ist laut eigenem Impressum "die letzte noch bestehende, selbständige und unabhängige Neugründung aus der Wendezeit." Die Redaktion sitzt in Plauen, Erscheinungsgebiet ist das Dreiländereck zwischen Sachsen, Bayern und Thüringen.

Die Auflage der Tageszeitung beträgt derzeit noch rund 4.000 Exemplare. Für die CVD dürfte die Zeitung auch wegen des Titels Markt-Platz sein, der immer Freitags mit einer Auflage von 100.000 Exemplaren frei an Haushalte im Verbreitungsgebiet geht (laut Mediadaten "KEIN Anzeigenblatt").

Erstmals erschienen war der Vogtland-Anzeiger am 17.3.1990 - es folgte eine wechselhafte Geschichte, in der z.B. die Frankpost eine ganze zeitlang wesentliche Anteile hielt, bevor Hub 2005 die damals insolvente Zeitung übernahm.

Zu der Frage, wie weit die Übernahme derzeit vorangeschritten ist, wollte sich Insolvenzverwalter Andreas Hiecke auf FLURFUNK-Nachfrage nicht äußern.

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