Lesehinweis: Das Blog netzpolitik.org hat einen spannenden Beitrag veröffentlicht, in dem es um Googles Digitale Nachrichten Initiative (DNI) und ihren Innovationsfonds geht.
Die mehrere Monate dauernde Recherche hat ergeben: Es sind vor allem die großen Medienunternehmen in Deutschland, die von der DNI profitieren.
Zitat aus dem Bericht:
"Die Liste der Mittelempfänger liest sich schließlich wie ein Who-is-Who der deutschen Verlagsbranche: Spiegel Online erhielt fast 700.000 Euro für das Projekt 'Read the Game', das laut Eigenbeschreibung Datenanalyse und Künstliche Intelligenz nutzt, um Fußballberichterstattung zu verbessern. Die taz bekam 109.000 Euro für ein Monetarisierungsprojekt. Funke erhielt 500.000 Euro für ein Video-Distributionsnetzwerk namens 'Unicorn'. Die Wirtschaftswoche wurde gleich mehrfach gefördert und erhielt mehr als 600.000 Euro für die Entwicklung eines Redaktionswerkzeugs für Multimedia-Stories und eines Virtual-Reality-Clubs für Abonnent:innen."
Der Beitrag beschreibt differenziert die Motivation des Internetgiganten, sich für den Journalismus in Deutschland stark zu machen:
"Googles Niederlage im Lobby-Streit um eben jenes Leistungsschutzrecht dürfte einer der Gründe sein, warum das Unternehmen sich überhaupt erst dazu entschied, 2015 die 'Digital News Initiative' ins Leben zu rufen. In Frankreich hatte man gute Erfahrungen damit gemacht, eine von der journalistischen Öffentlichkeit geforderte 'Google-Steuer' durch einen Förderfonds für Medien abzuwehren."
Wobei auch die andere Perspektive thematisiert wird: Das Google beginnt, seine gesellschaftliche Verantwortung ernst zu nehmen. Dafür, so die Autoren, wäre aber eine deutlich größere Transparenz sehr sinnvoll.
Spannender Aspekt, der ebenfalls angesprochen wird: In Deutschland gibt es nach wie vor kaum eine Start-Up-Kultur im Medienbereich - das wäre aber "im Angesicht der Umbrüche im Mediensystem auch eine politische Gestaltungsaufgabe."
Hier geht es zu dem sehr lesenswerten Stück bei netzpolitik.org: "News Initiative: Wohin Googles Millionen für die Medien in Deutschland fließen".
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