Im offenen Briefwechsel zwischen Prof. Gerd Schwerhoff und Prof. Werner Patzelt (vgl. FLURFUNK vom 21.9.2018: "'Hetzjagd-Petition: Schwerhoffs Antwort auf die Antwort") gibt es noch einen weiteren "Nachschlag". Prof. Patzelt hat diesen in seinem Blog veröffentlicht (am Ende verlinkt).
Patzelt leitet seinen Brief ein mit den Worten, dass es sich um seine "hoffentlich letzte Auseinandersetzung mit Gerd Schwerhoffs 'Offenen Brief'" handele. Der Text endet entsprechend mit dem Hinweis, es wäre "institutionell angemessener, derlei Kontroversen eher im öffentlichen Streitgespräch auf akademischer oder zivilgesellschaftlicher Bühne als über die Medien auszutragen."
Ganz selektiv hier zwei Passagen als Auszug - jeder möge sich selbst ein Bild machen und den gesamten Brief lesen, der aus ingesamt 15 Punkten, die jeweils mit einem Zitat von Schwerhoff einleitet werden, plus Einstieg und Schluss besteht.
Patzelt schreibt u.a.:
"Verwundert bin ich allein über die Lust auch kluger Leute am Erkennen und Glaubhaftmachen eines 'rechtsextremen Verschwörungszusammenhangs', wo gar kein solcher vorliegt. Im Übrigen habe ich meine Kommunikationsfehler bezüglich der grafischen Präsentation des 'Aufrufs' längst eingeräumt und – auch ganz im Wortsinn – 'verantwortet'."
Und weiter:
"14. 'Ihre Stellungnahmen durchzieht als roter Faden eine Selbststilisierung als aufrechter Kämpfer für die Wahrheit, der heroisch den Vertretern eines übermächtigen Meinungskartells die Stirn bietet.' – Erstens bin ich ein ziemlich wohlgelittener Teil des Mediensystems, in dem ich mich mit einiger Wirkungsbreite bewege, und also gibt es für eine solche 'Selbststilisierung' nicht den mindesten Grund. Ich habe deshalb derlei auch nie praktiziert. Sehr wohl aber – und dies zum zweiten – kümmere ich mich grundsätzlich nicht um eine Ausrichtung meiner Aussagen an dem, was gerade als opportun gilt. Mir reicht es, wenn meine Beschreibungen mit den Tatsachen übereinstimmen, wenn meine Argumente logisch korrekt sind, wenn meine Sprache so klar ist, dass die meisten sie im gemeinten Sinn verstehen, und wenn meine Urteile und Ratschläge sich wenigstens im Nachhinein als plausibel erweisen. Wenn das vom Verhalten anderer abweichen sollte und auch auffiele, so mag mir das recht sein."
Der gesamte Brief von Patzelt an Schwerhoff ist hier zu lesen: "Gerd Schwerhoff: zum Ausklang einer Debatte".
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