Der öffentliche Briefwechsel geht weiter: In der Diskussion (vgl. FLURFUNK vom 13.9.2018: "Reaktion auf die 'Hetzjagd'-Petition: Offener Brief an Prof. Patzelt") um die von Prof. Werner Patzelt unterstützte "Hetzjagd"-Petition gibt es neue Entwicklungen.
Prof. Patzelt hat, nachdem er zunächst nur kurz geantwortet hatte (vgl. FLURFUNK vom 15.9.2018: "'Hetzjagd'-Petition: Patzelts Antwort auf Gerd Schwerhoff"), inzwischen eine ausführliche Antwort in seinem Blog veröffentlicht.
In der neuen, sehr ausführlichen Antwort schildert er u.a., wie die Petition mit sciencefiles.org (vgl. FLURFUNK vom 9.9.2018: "Die seltsamen Verbündeten des Professor Patzelt") zustande gekommen ist. Er macht auch transparent, wie das Goebbels-Bild in die Grafik gekommen ist und dass es nicht mit seiner Zustimmung eingesetzt wurde.
Wir geben hier eine kleine Auswahl von Zitaten wieder, die uns zentral erscheinen (Patzelts vollständiges Posting ist am Ende dieses Beitrags verlinkt):
"Siebtens: Die gesamte inhaltliche Kritik, die sich am Goebbels-Bild entzündet, betrifft mich also nicht. Wer über den so heftig kritisierten Sachverhalt debattieren will, möge sich vielmehr an Michael Klein von den ScienceFiles wenden. Gar erst entbehren alle Deutungen dahingehend, ich hätte Goebbels in irgendeinen Zusammenhang mit der Bundeskanzlerin bringen wollen, jeglicher Grundlage. Das macht mir gegenüber Schwerhoffs besorgten Tonfall unnötig – und einen vorwurfsvollen ohnehin."
Dass gleichwohl in manchem Medium oder Brief jener – rein angebliche – „Goebbels-Vergleich“ zum Angelpunkt von mich betreffenden Argumentationen gemacht wurde, ist am besten mit Kenntnismängeln hinsichtlich des tatsächlichen Gangs der Ereignisse sowie mit dem besonderen Nachrichten- oder Skandalisierungswert des Vorgangs zu erklären. Den erahnend, hatte ich in einer Email an den Journalisten Lennart Pfahler so formuliert: „Und nun warte ich mit Neugier ab, ob die Debatte sich in erster Linie am Goebbels-Bild oder am Auskunftsverhalten von Regierungssprecher und Kanzlerin entzünden wird“."
Und weiter:
"Die ganze Kombination von Hintergrundbild, Theoriegrafik und Text stammt nämlich nicht von mir und wurde auch nicht mir abgestimmt. Ich habe das Hintergrundbild und die (ausschnitthafte) Theoriegrafik allerdings sehr unzulänglich zur Kenntnis genommen sowie völlig falsch eingeschätzt, wie bereitwillig objektiv mögliche – und tatsächlich sehr üble – Ausdeutungsmöglichkeiten genutzt und zur Überlagerung des tatsächlichen Gegenstands des „Aufrufs“ genutzt würden. Das war kommunikatives Fehlverhalten, das ich mit Bedauern zugebe. Doch ich habe sofort die Beseitigung des Hintergrundbildes veranlasst, als mir klar wurde, welche gänzlich abirrenden Debatten es auslöste. Und nun bin ich gespannt, ob auch Forderungen nach Entfernung der medienkritischen Theoriegrafik laut werden. Die dafür vorgebrachten Gründe dürften unsere innerdeutsche Diskurslage ziemlich erhellen.
Im Ergebnis ist festzuhalten: Hätte ich mich je mit der Kombination von Hintergrundbild, Theoriegrafik und Aufruf identifiziert, würde ich mich jetzt von ihr distanzieren. Da ich mir aber nie zu eigen gemacht habe, was – etwa bei Gerd Schwerhoff – an Deutungen dieser Kombination zustande kam, lässt sich nicht mehr sagen, als dass es eine unüberbrückbare Distanz zwischen meiner tatsächlichen Position und dem gibt, was von anderen – niemals von mir – in die grafische Präsentation des Aufrufs hineininterpretiert wurde."
Seinen sehr ausführlichen Beitrag schließt Prof. Patzelt mit folgendem PS:
"PS: Und nun bin ich gespannt, ob die ausführliche Replik dieses Beitrags irgendein konstruktives Gespräch auslöst – zumal bei denen, welche sich über die Kürze meiner unmittelbaren Replik mokiert haben. Vermutung: So wird das nicht kommen. Doch gerne ließe ich mich eines Besseren belehren …"
Hier findet sich die ausführliche Antwort von Prof. Patzelt vom 19.9.2018 ist hier zu finden: "Gerd Schwerhoff: eine ausführliche Antwort".
Die Antwort auf die Antwort von Prof. Schwerhoff veröffentlichen wir in einem gesonderten Blog-Beitrag.
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