Das Stadtmagazin urbanite wird es zunächst nicht mehr als Printausgabe geben. In der vorerst letzten Ausgabe, die am 27.6.2018 erschienen ist, kündigen die Macher diesen Schritt an.
Im Editorial heißt es:
"Wie es vor allem [...] die allumgreifende Schnelllebigkeit mit sich bringt, sieht man sich immer wieder Veränderungen und neuen Baustellen ausgesetzt. Das können wichtige Partner sein, die das eigene Werbebudget kürzen müssen, aber auch Mitarbeiter, die neue Wege gehen. Das passiert sicherlich überall und man kann das bis zu einem gewissen Punkt auch mit tragen, dennoch mussten wir uns schweren Herzens dazu entschließen, die Print-Ausgabe vom urbanite Stadtmagazin in Dresden zumindest für eine unbestimmte Zeit zu pausieren."
Das kostenlose Magazin hat sich ausschließlich über Anzeigen finanziert. Online, auf urbanite.net, soll es aber weiterhin Infos rund um das Stadtgeschehen geben.
In Dresden gab es das Print-Produkt seit 2015 (vgl. FLURFUNK vom 22.9.2015: "Urbanite": ein neues Stadtmagazin für Dresden). Vorbild war dabei das urbanite Magazin in Leipzig, dass bereits im Mai 2011 auf den Markt kam. Die Einstellung in Dresden hat keine Auswirkungen auf die Leipziger Ausgabe, diese erscheint unverändert weiter.
Der Verlag Urbanite Location Based Media GmbH betont aber auch, dass das Dresdner Print-Magazin nicht endgültig der Vergangenenheit angehören soll.
"Grundsätzlich hat urbanite Dresden nicht so schlecht funktioniert. Wir hatten in der Stadt bereits viele Partner, die sich ein Fortbestehen des Hefts gewünscht hatten", erklärt Steffen Heyde, Verlagsleitung und Redaktionsleiter in Leipzig und Dresden, auf FLURFUNK-Anfrage. Unterm Strich hätte urbanite Dresden aber zumindest konstant nicht genug Geld eingespielt.
"Auf der anderen Seite haben wir in manchen Monaten Gewinn gemacht, was uns zeigt, dass urbanite Dresden grundsätzlich möglich ist", sagt Heyde. So sei für den Verlagsleiter nicht die finanzielle Situation der ausschlaggebende Grund gewesen. Gefehlt habe es vor Ort aber vor allem an Medienberatern und einem Regionalmanager, die zur Finanzierung des Magazins beitragen.
Bis 2017 war Marko Beger Chefredakteur von urbanite Dresden, den einige noch als Chefredakteur des Dresdner Prinz-Magazins kennen. Seit letzem Jahr hat Heyde die Dresdner Leitung mitübernommen. "Marko hatte noch viele andere Projekte", so Heyde. Deswegen habe man sich dazu entschieden, die Zusammenarbeit zu beenden, denn "wer Print macht, ist eh ein bisschen bekloppt. Für so ein Magazin braucht man dann jemanden, der 100% seiner Energie dort hineinstreckt", sagt Heyde.
"Wenn wir so eine Person in Dresden wieder finden, sind wir gern bereit für einen zweiten Versuch."
Ben Kutz
August 9, 2018
Ein 0815-Stadtmagazin-Konzept und dann die Personalie Marko Beger. Noch Fragen? Die "Pause" wird wohl etwas länger dauern.