Ein Hinweis mit hohem Eigenwerbe-Anteil: Für Medien 360g, das Medienkompetenzportal des MDR, habe ich bereits im Frühjahr diesen Jahres als Autor eine kleine Serie von Kurzvideos geschrieben.
Titel der Serie: "Warum gibt es öffentlich-rechtlichen Rundfunk?"
Motivation für das Projekt war, dass ich in Diskussionen immer wieder auf sehr lückenhaftes Wissen über die Gründungs-Hintergründe und/oder die detaillierten Strukturen hinsichtlich der Unabhängigkeit der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten treffe.
Es geht in der Serie nicht darum, alles gutzuheißen oder als perfekt vorzustellen – aber in mancher Diskussion wäre es schon hilfreich, auf gleicher Wissensebene zu diskutieren. Dazu können die Video vielleicht einen kleinen Beitrag leisten.
Hier sind alle fünf Videos (jeweils ca. 2 Minuten) verlinkt:
Warum gibt es öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Was bedeutet öffentlich-rechtlicher Rundfunk?
Woher kommt das Geld für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Wieviel Einfluss hat die Politik auf den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Wer bestimmt über den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Dezember 12, 2017
Schöne Beiträge die größtenteils neutral und gut informieren. Leider läuft teilweise die Theorie die Dargestellt wird und die Praxis auseinander. Vor allem wenn es um den Einfluss der Partien und die Rundfunkräte geht.
In der Theorie soll der Staatseinfluss auf 1/3 begrenzt in den Räten sein. Wenn man sich aber die Gremien ansieht wer darin sitzt dann stimmt es eben nicht so ganz. Ganz deutlich wird das im Fernsehrat wo nach dem Urteil für die Begrenzung jetzt viele Politiker drin sitzen die offiziell nicht dem Staat zugerechnet werden aber trotzdem zu den Parteien gehören. Das gleiche gilt natürlich für den roten und schwarzen Freundeskreis die sich die Macht in dem Rat teilen und alle Posten unter sich aufteilen. Da ist nicht viel von der Gesellschaft abbilden zu sehen.
Die Räte kontrollieren in Wirklichkeit auch nicht groß die Sender. Wenn man sich konkret ihre Arbeit ansieht dann nicken sie alle Entscheidungen vom Intendanten ab und lehnen alle Programmbeschwerden im Schnelldurchlauf ab. Eine Wirksame und Funktionierende Kontrolle ist dies nicht.
Dezember 13, 2017
@Patrick S Danke für das Feedback.
Zu Ihrem Kommentar: "Da ist nicht viel von der Gesellschaft abbilden zu sehen."
Die Einschätzung teile ich nicht. Die Akteure im Rundfunkrat, die ich kenne und die nicht direkt eine Parteifunktion innehaben, bewegen sich natürlich im politischen Raum und sind im Zweifel politisch zuzuordnen – sie sind damit aber deswegen trotzdem Repräsentanten gesellschaftlicher Gruppen und haben einen eigenen Kopf, mit dem sie entscheiden.
Bestes Beispiel für die Unabhängigkeit des MDR-Rundfunkrates ist im übrigen die Wahl der Intendantin Karola Wille – die sich damals klar gegen den Wunschkandidaten der sächsischen Landesregierung durchgesetzt hatte.
http://www.flurfunk-dresden.de/2011/10/23/mdr-karola-wille-wird-neue-intendantin/
http://www.flurfunk-dresden.de/2011/09/05/mdr-intendantenwahl-verwaltungsrat-kurt-lvz-chefredakteur-bernd-hilder-zum-ersten-kandidaten/
Zum Thema Programmbeschwerden: Da bin ich mir nicht so sicher, ob ihre Einschätzung stimmt. In jedem Fall wäre da eine größere Transparenz der Gremienarbeit hilfreich.
Dezember 13, 2017
@owy
Wenn es nur zwei Freundeskreise (Fraktionen) gibt dann finde ich nicht das dies die Gesellschaft abbildet. Genauso wenn man sich ansieht wer konkret in den Rundfunkräten drin sitzt.
Wenn jemand z. B. 40 Jahre in einer Partei aktiv war Ministerpräsident oder Minister war und jetzt offiziell als ein staatsferner Vertreter in einem Rat sitzt dann empfinde ich dies als schlechten Witz. (z. B. Rheinhard Klimmt)
Die Arbeit der Rundfunkräte kann man ja in ihren Protokollen nachlesen genauso wie sie mit Beschwerden umgehen. Ich persönlich sehe nicht das sie da ihren Pflichten nachkommen.
Naja der MDR besteht nicht nur aus Sachsen sonder auch noch aus anderen Ländern. Da konnten sich CDU und SPD mal nicht gleich einigen. Wenn man sich die letzten Intendantenwahlen ansieht dann waren das Ein Kandidat "Wahlen".
Natürlich sind die verschiedenen Rundfunkräte alle etwas verschieden... Was den Parteieinfluß oder die Transparenz angeht.
Von der Theorie der staatsferner Kontrolle von der Gesellschaft haben sich die Rundfunkräte schon seit Jahrzehnten verabschiedet.