Lesehinweis: Bei Kulturgeflüster Dresden widmen sich Nachwuchs-Journalisten der Film-, Musik- und Theaterszene in der Landeshauptstadt. Dabei hat das Projekt durchaus spannende Ansätze, was uns glatt einen Lesehinweis wert ist.
Sie wollen das kürzlich beendete Kurzfilmfestival in Dresden noch einmal Revue passieren lassen, für klassische Rezensionen fehlt Ihnen aber die Zeit? Dann sind die Kurzrezensionen auf Kulturgeflüster das Richtige für Sie. Hier ist das Motto: Nach 100 Wörtern ist Schluss. Und das kann dann so aussehen:
„Ein zartes, blondes Mädchen, eine zarte, blonde Mutter. Liebevoll. Verspielt. Abrupt: „Hast du gekratzt?“ – „Das war nicht ich!“ Eine harte blonde Mutter. Unterbrochene Liebe. Ein Vertrauensbruch. Gegenseitig. Elisa soll es lassen. Elisa will die Mutter nicht lassen. Ab ins Bett. Schlafenszeit. Tür zu. Fesseln gegen den Kratzkampf. Gedanklich und physisch. Doch im Kratztraum taucht Elisas Gegenspielzwilling wieder auf, erstickt Elisas Ängste. Ein zartes, blondes, braves Mädchen und eine zarte, blonde, zufriedene Mutter verlassen die Wohnung am nächsten Morgen. Elisa bleibt zurück. Zurück mit ihren Problemen. Pastellfarbene, reine Kulissen treffen auf dunkle, psychische Belastungen. Kaum Worte. Viele Fragen. Gänsehaut pur.“ – Rezension von Birte Gemperlein zum Film Elisa
Auch die anderen Kategorien bieten Rezensionen von Konzerten, Alben oder Theaterstücken.
Initiatoren des Projekts sind die Sächsische Ausbildungs- und Erprobungskanäle (SAEK) Und das Europäische Zentrum der Künste Hellerau. Seit Oktober 2016 treffen sich Jugendliche und junge Erwachsene zu den Redaktionssitzungen. Dabei steht neben guter Arbeit das Lernen der angehenden Medienmenschen im Vordergrund. Redaktionsleiterin Meike Krauß erklärt dazu:
„Von Anfang an war klar, dass die jungen Menschen ein hohes Mitspracherecht an der Organisation der Redaktion haben sollten. In regelmäßigen Treffen werden Wünsche und anstehende Projekte besprochen. Neben der Produktion von Beiträgen über die Kulturlandschaft in Dresden stehen auch die gemeinsame Fortbildung und die Vermittlung von Medienkompetenz im Vordergrund. Die Redaktionsmitglieder sind dazu aufgefordert nach dem Peer -to- Peer Prinzip ihre Fähigkeiten in den Vordergrund zu stellen und anderen ihr Wissen weiter zu vermitteln.“
Wir finden: Ein spannendes Projekt, um junge Menschen an den Journalismus heranzuführen.
Weitere Infos gibt es auf der Website oder der Facebook-Page des Angebots. Die Redaktion freut sich jederzeit über Verstärkung.
Benjamin Kutz
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