Lesehinweis: “Das Ost-Bashing muss aufhören”

Lesehinweis: Sabine Rennefanz hat in der "Berliner Zeitung" einen lesenswerten Kommentar über die derzeit vorherrschende Stimmung in Bezug auf rassistische Vorfälle in Ostdeutschland - eigentlich müsste man wohl sagen: Sachsen - veröffentlicht.

Ihr geht es um das pauschale "Ost-Bashing", das gerade jenen die Arbeit noch viel schwerer macht, die sich gegen Rassismus und Fremdenhass einsetzen.

Zitat:

"Alle sind sich offenbar einig, dass der Ostler demokratiefeindlich, rassistisch und grundsätzlich etwas zurückgeblieben ist. Und dann hat der Ostler auch noch die Frechheit, eine Partei zu wählen, die alle anderen 'bäh' finden. Der Ostler macht einfach alles falsch."

Rennefanz weist in ihrem Kommentar zu Recht darauf hin, dass es ja "kein ostdeutsches Gen (gebe), das Ostdeutsche anfälliger für Rassismus macht".

Und schreibt weiter über das "kollektive Trauma" des Ostens:

"Viele Menschen im Osten haben Erfahrungen hinter sich, die man niemandem wünscht, die sie bis heute nie verstanden, nie verarbeitet haben. Millionen von Menschen wurden auf einen Schlag arbeitslos, Industrieanlagen wurden abgebaut, Biografien entwertet. Ein neues System wurde übergestülpt, ohne viel zu erklären, Worte wie Demokratie und Rechtsstaat sind oft leere Hülsen geblieben."

Der Kommentar bei berliner-zeitung.de trägt den Titel: "Das Ost-Bashing muss aufhören".

1 Kommentar
  • Muyserin
    September 27, 2016

    Leider versäumt es die Autorin zu erläutern, was sie mit ihrer markigen Forderung nach einem "echten Aufbau Ost" konkret meint. Das ist billig. Und entwertet überdies die Leistung ALLER Deutschen, die am Aufbau Ost bis heute mitwirken.

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.