Bewegung im kostenlosen Uni-Zeitungsmarkt in Sachsen: Die beiden kostenlosen Campus-Zeitungen "CAZ" und "ad-rem" erscheinen künftig gemeinsam - sprich: sie fusionieren. Dafür hat der Herausgeber der "CAZ", die MediaVista KG, die "ad-rem"-Titelrechte von der DDV Mediengruppe erworben.
Die DDV Mediengruppe bleibt aber bei dem Projekt mit an Bord: Künftig werde man als Dienstleister vor allem bei Vermarktung, also dem Anzeigenverkauf, tätig werden, heißt es aus dem Unternehmen.
Die erste gemeinsame Ausgabe erscheint 26.9.2016 - zum Semesterstart mit einer Auflage von 15.000 Exemplaren. Bislang hatte die "CAZ" eine Auflage von 10.000 Exemplaren, die "ad-rem" von 18.000 Exemplaren. Münster-Daberstiehl will nicht ausschließen, dass die "CAZ/ad-rem"-Auflage dauerhaft entsprechend hoch bleibt, weist aber daraufhin, dass man sich noch in der Findungsphase befinde.
"CAZ" erscheint 9x im Jahr - monatlich, außer in den Semesterferien, und liegt an Verteilstellen in den Hochschulen aus. Beide Zeitungen werden bzw. wurden von einer angeleiteten studentischen Redaktion befüllt - diese werden künftig entsprechend zusammenarbeiten.
Daniela Münster-Daberstiel, Geschäftsführende Gesellschafterin bei der MediaVista KG, sagt gegenüber Flurfunk:
"Ich freue mich über die gute Kooperation mit der DDV Mediengruppe. Es ist schön, dass der Titel ad-rem - in dessen Aufbau wir in den 1990er Jahren so viel Energie investiert hatten - wieder zu uns zurückkehrt und so als Marke erhalten bleibt. Immerhin haben CAZ und ad-rem schon etliche Studentengenerationen geprägt."
Zum Hintergrund: Die "ad-rem" ist 1989 gegründet worden und erschien bis 2001 sachsenweit. Ursprünglich war der Titel von einem Verein geführt, dann von der MediaVista AG übernommen und ausgebaut worden. 2001 veräußerten Münster-Daberstiel und ihr Team das Blatt an die DDV, woraufhin die sachsenweite Verbreitung eingestellt wurde. In der Folge gründete sich die "CAZ" - dem Vernehmen nach als Quasi-Ausgründung aus der alten Redaktion.
November 16, 2016
Das stimmt so nicht! Es ist weder Fusion noch Kooperation (das ist nur die DDV-PR-Version, auch im SZ-Intranet so veröffentlicht), sondern einfach nur: schlichte Marktbereinigung dank feindlicher Übernahme eines lästigen, weil journalistischen besseren Konkurrenten. Und die CAZ war auch damals keine Ausgründung, sondern schlicht Verarschung der zuvor samt Titel verkauften adrem-Redaktion.
Außerdem erschien diese bis 2002 sachsenweit!
Es gibt nun - wie man in den beiden bisherigen Ausgaben leicht nachlesen könnte, wenn man wollte - keinerlei Zusammenarbeit mit den Ex-adrem-Redakteuren, die vom eigenen Verlag (nach jahrelangen Missmanagement) völlig in der Luft hängen gelassen (von könnte auch sagen: verraten) wurden.
Tipp: Die Geschichte dieses doppelten Verlagsversagens, die in den jeweiligen Verkäufen (2001 & 2o16) und nun im arg kaschierten Ende (nach fast 27 Jahren und 693 Ausgaben) einer der schnellsten Nachwendegründungen und des einstigen bundesweiten Marktführers (40 000 Auflage mit drei verschiedenen wöchentlichen Ausgaben (Dresden, Leipzig und Chemnitz) an allen acht Hochschulstandorten Sachsens anno 2000 - unter Mediavista-Ägide!) mündeten, wäre doch eine spannende Geschichte für echten Medienjournalismus, so es diesen innerhalb von Sachsens Krähenfamilien gäbe ,,,
Mediavista hat nun sein eigenes Baby gemeuchelt - warum auch immer.