Die Verhandlungen sind gescheitert: Dresden Fernsehen wird doch nicht bei der DDV Mediengruppe (Sächsische Zeitung, Morgenpost bzw. Mopo24) einziehen. Das geht aus einer hausinternen Mitteilung der DDV hervor, die Flurfunk vorliegt.
Wörtlich heißt es in der Mitteilung:
"Wir hatten vor einigen Wochen an dieser Stelle darüber informiert, dass wir mit Dresden Fernsehen über Kooperationen nachdenken. Die Ideen reichten von einem gemeinsamen Webauftritt über ein gemeinsames Filmstudio bis hin zu einem Einzug im 3. Stock des Morgenpostgebäudes.
Desto tiefer wir dabei in die Details vordrangen, um so deutlicher wurden die unterschiedlichen Visionen beider Unternehmen. Wir haben daher gestern freundschaftlich und im gegenseitigen Einverständnis beschlossen, aktuell von einem Einzug von Dresden Fernsehen im Haus der Presse abzusehen."
Beide Seiten hatten seit Frühjahr verhandelt (vgl. Flurfunk vom 22.2.2016). Im Mai war noch zu hören gewesen, der Umzug von Dresden Fernsehen stehe unmittelbar bevor – es müssten nur noch Details geklärt werden. Woran also ist es gescheitert?
SZ und Mopo wollten Videoteams behalten
Die "unterschiedlichen Visionen", so ist zu hören, sei vor allem ein Thema der Finanzierung gewesen. So hatten die Dresden-Fernseh-Macher die Erwartung, ausreichend Auftragsvolumen garantiert zu bekommen, um Miete und Umzug zu refinanzieren. Dazu war man auf DDV-Seite nicht bereit. Dort sollte es auch – anders als es in Leipzig bei der Kooperation von Leipzig Fernsehen und LVZ läuft – weiterhin jeweils ein eigenes Videoteam für SZ und Mopo geben.
Die Kooperation laufe nun, so heißt es in der DDV-Hausmitteilung, "auf sehr kleiner Flamme" - etwa bei der Nutzung des Content-Management-Systems der Mopo durch Dresden Fernsehen (vgl. Flurfunk vom 9.6.2016). Auf Seiten der DDV besteht außerdem weiterhin der Wunsch, Anteile an Dresden Fernsehen zu erstehen, also wirtschaftlich einzusteigen. Dies ist vom Gesetzgeber bislang reglementiert, die Lokalzeitung darf nur Minderheitengesellschafter beim Lokalfernsehen werden.
Vertreter beider Häuser betonen, man sei nicht im Streit auseinandergegangen.
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