Der MDR-Rundfunkrat hat heute die Direktoren gewählt. Neue im Bunde der MDR-Direktoren ist Nathalie Wappler. Sie folgt auf Johann-Michael Möller, der nicht wieder von Intendantin Karola Wille auf die Vorschlagsliste gesetzt worden war (vgl. Flurfunk vom 24.4.2016: "MDR-Hörfunkdirektor Johann-Michael Möller geht").
Wappler verantwortet ab 1.11.2016 in der neuen MDR-Struktur als Programmdirektorin die Bereiche Kultur, Jugend, Bildung und Wissen. Sie erhielt 26 Ja-, 2 Gegen-Stimmen und 2 Enthaltungen.
Kurzer Schreckmoment: Wolf-Dieter Jacobi, bislang Fernsehdirektor und künftig als Programmdirektor für die Bereiche Information, Sport und Unhaltung zuständig, erhielt im ersten Wahlgang nicht die erforderliche 2/3 Mehrheit (20 Stimmen), sondern 10 Gegen- und 18 Ja-Stimmen. Nach einer intensiven Ansprache durch Intendantin Wille gab es einen erneuten Wahlgang, in dem Jacobi nur noch 1 Gegenstimme und 26 Ja-Stimmen erhielt. Sein neuer Vertrag gilt ab dem 1.10.2016.
Als Direktor des Landesfunkhauses Sachsen bestätigt wurde Sandro Viroli (Vertrag ab 1.10.2016) - er erhielt 20 Ja-und 7 Gegen-Stimmen (bei 3 Enthaltungen). Für seinen Posten war nur eine einfache Mehrheit (16 Stimmen) nötig. Als Betriebsdirektor (ab 1.9.2016) bestätigte der Rundfunkrat Dr. Ulrich Liebenow (24 Ja, 3 Nein*, 3 Enthaltungen).
Nachtrag 10.5., 17 Uhr: Ulrike Simon hat für die Leipziger Volkszeitung ein lesenswertes Interview mit der neu gewählten Programmdirektorin Nathalie Wappler geführt. In dem Beitrag unter dem Titel heißt es:
"Eine klare Markenstrategie mit MDR Kultur und MDR Aktuell ist jedenfalls richtig. Fest steht auch: Wir müssen uns um den Generationenabriss kümmern. Was nicht funktioniert, ist einfach loszulegen und dann zu enttäuschen. Es darf nicht sein, etwas Neues um seiner Neuheit willen anzukündigen, etwa eine App, weil Apps gerade alle machen."
Das komplette Interview unter dem Titel „Kultur hat eine aktive gesellschaftliche Rolle auszufüllen“ kann man bei lvz.de nachlesen.
*Hinweis, 10.5.2016: Bei den Nein-Stimmen zu Dr. Ulrich Liebenow hatte sich in der Hektik der Berichterstattung ein Fehler eingeschlichen, der auch rechnerisch nicht aufgegangen wäre. Korrekt sind 3 Nein-Stimmen. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen. (owy)
Mai 14, 2016
Es ist gelungen das Netzwerk der Gegenstimmer zu Überzeugen, das W.D. Jacobi einen aktraktiven und erfolgreichen Job macht und für den MDR ,als Programmdirektor schwer zu ersetzen wäre. Dank gilt besonders U.Liebenow der seit 5 Jahren die Betriebsdiektion ,gegenüber seiner Vorgängerin, strategisch neu formiert hat und die technischen Voraussetzungen für die trimediale Programmentwicklung umsetzen wird. Der Landesfunkhausdirektor S. Viroli ist ein Programmmacher der regionalen Berichterstattung und des offenen Fersehens und attraktiven Hörfunks, gut das er sein Amt weiter ausführen kann.
Frau N. Wappler hat 100 Tage Zeit das Kulturangebot der neuen Programmdirektion zu formieren. Die neuen Plattformen sollten sollten nicht zu offen gestaltet werden.