Der 20. Erich Kästner-Preis des Presseclubs Dresden ging gestern (13.9.2015) an Dr. Jürgen Micksch. Der Soziologe und Theologe ist Gründer von Pro Asyl und Vorsitzender des Interkulturellen Rates in Deutschland.
Bettina Klemm, Vorsitzende des Presseclub Dresden erklärte:
Jürgen Micksch setzt sich seit Jahrzehnten dafür ein, dass Flüchtlinge in unserem Land willkommen sind und dass Ausländer in unsere Gesellschaft integriert werden.
Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Flüchtlingsdebatten erfüllt Jürgen Micksch ohne Zweifel die Kriterien für die Vergabe des Erich Kästner-Preises – nämlich den herausragenden Einsatz für Toleranz, Humanität und Völkerverständigung.
Die Laudatio hielt der Journalist Heribert Prantl, Mitglied der Chefredaktion der Süddeutschen Zeitung.
Er würdigte Micksch und seine Verdienste:
Jürgen Micksch ist, ohne dass er missionarisch auftritt, ein Missionar für die Menschenrechte und für das Miteinander der Menschen und der Religionen.[...] Pro Asyl ist eine Stimme der Humanität in diesem Land. Pro Asyl ist ein Gewissensrüttler. Pro Asyl hat die Stimmung in diesem Land positiv verändert – das Verständnis der Menschen für Flüchtlinge ist gewachsen.
Jürgen Micksch zeigte sich in seiner Dankesrede überzeugt davon, dass die Hilfe für Flüchtlinge zu einer Jahrhundertaufgabe werde. “Sie sind Botschafter für Umbrüche in ihren Heimatländern und werden gleichzeitig Deutschland vielfältiger machen.“ Der Erich Kästner–Preis berühre ihn besonders, nicht nur weil er Kästner kannte, sondern weil ihn Kästners Satz zur Moral „Es gibt nichts Gutes außer: Man tut es.“ geprägt habe. So sagte er weiter: „Wenn sich viele für Flüchtlinge und gegen Menschenfeinde engagieren, dann ist das ganz im Sinne von Erich Kästner.“
Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von 10.000 Euro verbunden, das der jeweilige Preis-träger für künstlerische, kulturelle oder karitative Projekte spendet. Jürgen Micksch hat vier Projekte ausgewählt: den Verein Medinetz, das Netzwerk Asyl, Migration, Flucht Dresden (NAMF), die Stiftung für die Internationalen Wochen gegen Rassismus und das Projekt SOS MEDITERRANEE, das eine zivile europäische Seenotrettung für Flüchtlinge im Mittelmeer aufbaut.
Die Laudatio von Heribert Prantl und die Dankesrede von Jürgen Micksch können Sie hier nachhören.
Für weitere Infos zum Presseclub Dresden und zum Erich Kästner-Preis hier entlang.
Kommentar hinterlassen