Der Presseclub Dresden verleiht den Erich Kästner-Preis in diesem Jahr an Dr. Jürgen Micksch. Er ist Gründer von Pro Asyl und Vorsitzender des Interkulturellen Rates in Deutschland.
Der 74-Jährige engagiert sich seit mehr als 30 Jahren für die Unterstützung von Flüchtlingen in Deutschland. 1986 gründete er die Arbeitsgemeinschaft Pro Asyl. Seit 2012 ist er Ehrenvorsitzender des Fördervereins Pro Asyl. Doch es ging dem evangelischen Theologen nicht nur um Flüchtlinge, sondern auch um das Miteinander der Religionen.
Seit 1994 ist Dr. Jürgen Micksch Vorsitzender des Interkulturellen Rats in Deutschland.
Zu Dresden hat Micksch eine persönliche Bindung.
“1990 haben wir in der Stadt die ersten Interkulturellen Wochen in den neuen Bundesländern organisiert”, sagt er.
Er habe die positive Entwicklung der Stadt stets verfolgt und bedauere nun, dass ausgerechnet in Dresden der Protest gegen Flüchtlinge so stark ist.
„Dr. Jürgen Micksch setzt sich seit Jahrzehnten gegen Fremdenhass und Rassismus sowie für die Wahrung der Menschenrechte und für ein friedliches interreligiöses Miteinander ein“, begründet die Vorsitzende des Presseclubs Dresden Bettina Klemm die Wahl.
Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Proteste gegen die Aufnahme von Flüchtlingen in Dresden habe die Ehrung eine besondere Bedeutung.
„Mit seinem vielfältigen Engagement erfüllt er ohne Zweifel die Kriterien für die Vergabe des Erich Kästner-Preises – nämlich den herausragenden Einsatz für Toleranz, Humanität und Völkerverständigung."
Der Preis wird am 13. September in Dresden übergeben. Die Laudatio hält der Journalist Dr. Heribert Prantl, Mitglied der Chefredaktion der “Süddeutschen Zeitung”.
Der Erich Kästner-Preis wurde 1994 zum ersten Mal durch den Presseclub Dresden an Ignatz Bubis verliehen. Im vergangenen Jahr ging der Preis an die Schauspielerin Iris Berben für ihr Engagement gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus.
Text: Sabine Mutschke
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