In Vorbereitung auf die Besprechung der aktuellen Radio-Reichweiten (Radio MA I/2015) stolperten wir auch über Besprechung der vorangegangenen Radioreichweiten durch die Kollegin. Beim ersten Satz haben wir herzlich gelacht:
"Auf, ab, auf, ab – die Auswertung der aktuellen Radio-Reichweiten zeigt, dass der sächsische Radiomarkt beständig schwankt."
Jepp, das wird ab sofort der Standardeinstiegssatz über sämtliche Radio-Reichweiten-Zahlen-Auswertungen, also auch über diese.
Zur aktuellen Tabelle der MA I/2015, so sieht sie aus:
Reichweitenstärkstes Programm in Sachsen laut Media Analyse (MA) ist weiterhin MDR 1 Radio Sachsen. Allerdings hat man laut Tabelle ordentlich durchschnittliche Hörer pro Stunde verloren (-38.000 Hörer, entspricht -7 % im Vergleich zur MA II/2014). Vor allem ist man in der absoluten Zahl der Hörer (jetzt: 502.000) auch noch hinter die Zahl aus der MA I/2014 zurückgefallen.
In einer hausinternen Mitteilung spricht man sich gleichwohl trotzdem Mut zu: Die Gesamtreichweite sei weiterhin sehr hoch. Außerdem habe man etwa am Sonnabend viele Hörer über 70 Jahre verloren (wie wohl...), gleichzeitig aber in der Zielgruppe 30-49 Jahre zugelegt. Zentraler Satz:
"Die MA-Zahlen bestätigen aus unserer Sicht unsere Strategie. Ungeachtet dessen werden wir auch an unserer Musikanmutung - mit Augenmaß - weiterarbeiten."
Und noch etwas kommt hinzu: die MA hat ermittelt, dass die Hörerzahlen insgesamt rückläufig sind (vgl. kress.de vom 4.3.2015: "Ergebnisse der MA 2015 Radio I: ARD-Sender und Private verlieren Hörer").
Stärkstes Privatradio in Sachsen ist und bleibt das Radio PSR (gehört zur Regiocast) - dort wird man die aktuellen Zahlen ordentlich gefeiert haben. Erneut hat man einen satten Sprung absolviert, dieses Mal um plus 26.000 Hörer (13,5%). Die Schmach von 2013, als das Sachsen Funkpaket (das sind die Lokalradios Radio Chemnitz, Radio Dresden, Radio Leipzig, Radio Lausitz, Radio Zwickau und Radio Erzgebirge, gehören allesamt zur BCS) auf einmal vorne lag, scheint vorerst ausgeglichen - zumal man wieder über der 200.000er Marke angekommen ist.
Über wesentlich mehr durchschnittliche Hörer kann sich auch R.SA (Regiocast) freuen: Von 143.000 in der Stunde auf 156.000 haben die Radiomacher zugelegt (+9,1 %). In einer Pressemitteilung der Sendergruppe sind die Morgenmoderatoren Uwe Fischer und Kollege Thomas Böttcher zitiert:
"Da kannste nix sagen. Zapfhahn aufmachen und laufen lassen."
Das haben vermutlich auch die Kollegen von der Konkurrenz gemacht - trotz weniger guter Entwicklungen: Sachsen Funkpaket hat zwar leicht zugelegt (+2.000 Hörer, 1,3%). Dagegen hat Schwestersender Hitradio RTL (ebenfalls BCS) 13.000 Hörer in der Stunde eingebüßt haben (-10,4%).
Gedanken dürfte man sich auch bei Energy Sachen machen - erneut hat man bei den Hörerzahlen nicht zugelegt (-1.000, -2,1%). Irgendwie steckt man - der Kalauer sei erlaubt - im Funkloch.
Alle Zahlen finden sich bei reichweiten.de.
P.S.: Wer sich wundert, warum Apollo Radio und die Freien Radios in der Reichweitenuntersuchung nicht auftauchen: Die Messmethode erfasst Sender mit so geringer Reichweite nicht. Was aber - bitte nicht falsch verstehen - keinerlei Aussage über die Qualität des Programms beinhaltet.
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