Der Frust ist groß: Der Filmverband Sachsen e.V. hat die Ausgabenpolitik des MDR für TV-Produktionen kritisiert. Hintergrund ist der MDR-Produzentenbericht, den die Rundfunkanstalt Anfang Dezember dem Rundfunkrat vorgelegt hat.
So stellt der Filmverband in einer Pressemitteilung "mit großem Bedauern" fest, dass der öffentlich-rechtliche Sender im Vergleich zum Vorjahr "im Jahr 2013 deutlich weniger Mittel für Auftrags- und Koproduktionen mit Film-Produktionsunternehmen aus Sachsen und Mitteldeutschland insgesamt eingesetzt hat".
Zwar habe der MDR in der Summe "gut 3,5 Millionen Euro mehr für Auftrags- und Koproduktionen mit Film-Produktionsunternehmen ausgegeben", davon würden aber vor allem Produktionsunternehmen außerhalb des MDR-Sendegebietes profitieren.
Als "dramatisch" bezeichnet der Filmverband die Situation für die Animationsfilm-Produzenten aus Sachsen. Erneut habe es von Seiten des KiKa, der unter der Obhut des MDR steht (ohne dass damit direkte Weisungsbefugnis verbunden ist), keinen Auftrag nach Sachsen vergeben. Auch in den anderen beiden mitteldeutschen Bundesländern sei die Auftragslage in dem Bereich rückläufig.
In der Pressemitteilung ist Joachim Günther vom Vorstand des Filmverband Sachsen zitiert:
"Für die mitteldeutsche Filmwirtschaft und besonders für das Filmschaffen und die Filmkultur in Sachsen ist das eine negative Entwicklung, die auch unsere Bemühungen für die Entwicklung der Filmlandschaft in der Region konterkariert."
Auch wenn die Zahlen den Entwicklungsstand vom Vorjahr zeigen würden, so Günther weiter, seien sie Ansporn
"uns weiter mit unseren Partnern und auch im Gespräch mit dem Mitteldeutschen Rundfunk dafür einzusetzen, dass er sich künftig auch bei der Herstellung seiner Programme stärker der Region verpflichtet fühlt, in der er beheimatet ist und aus der er im wesentlichen finanziert wird.“
In dem jährlichen Produzentenbericht, der erstmals 2012 erschien, sind die Ausgaben der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt für Auftrags-, Ko- und sogenannte Mischproduktionen aufgelistet. Die Produktionsaufträge vergibt der MDR sowohl an die sogenannten abhängigen Produzenten, also Produktionsfirmen, an denen die Rundfunkanstalt geschäftlich beteiligt ist, als auch unabhängige Produktionsunternehmen - diese werden im Freistaat maßgeblich durch den Filmverband vertreten.
Mit der Veröffentlichung des Produktionsberichts verfolgt der MDR das Ziel, Transparenz über die Verwendung der Gebührengelder herzustellen.
Auf den Seiten des MDR finden Sie den Bericht zum Download.
Kommentar hinterlassen