Neues Produkt aus dem Haus der Presse: Wie aus Verlagskreisen zu hören ist, gibt die "Sächsische Zeitung" (DD+V) erstmals zum 7.11.2014 die Wochenzeitung "auSZeit" heraus. Das Magazin im Tabloid-Format ist mit einer News-App für Smartphones gekoppelt, über die die Nutzer werktäglich die wichtigsten Nachrichten des Tages bekommen.
Heißt: Wer die gedruckte "auSZeit" kauft, hat über einen Code gleichzeitig Zugriff auf die Inhalte der News-App (die auch separat genutzt werden kann). Das neue Blatt wird an den üblichen Verkaufsstellen und im Abo erhältlich sein – über den Verkaufspreis ist noch nichts zu erfahren.
Das neue Produkt ist ein mutiger Schritt: Denn die Auflagen der Zeitungen sinken seit Jahren. Die Nutzungsgewohnheiten der (potentiellen) Leser haben sich verändert. Statt der Entwicklung einfach nur zuzusehen, entwickelt man lieber ein neues Produkt. Allein der Versuch ist lobenswert.
Bei der Entwicklung von "auSZeit" sind die Bedürfnisse und Wünsche der potentiellen Leser in Form von Interviews und Marktforschung abgefragt und berücksichtigt worden. Das hat gedauert. Immer wieder sind bei uns in den letzten zwei Jahren Hinweise auf das Projekt mit dem Arbeitstitel "Papper" (kommt von App und Paper) angekommen.
Für die Inhalte der App steht ein kleines Team von SZ-Online bereit, um die aktuelle Nachrichtenlage entsprechend abzubilden - im Zweifel kommen die News auch direkt vom Reporter, der vor Ort recherchiert.
Im Heft selbst wird man auf rund 56 Seiten die wichtigsten Themen der Woche "in aller Ruhe" lesen können. Das entspreche den Wünschen der (potentiellen) Nutzer, heißt es. Die Inhalte orientieren sich an denen der "Sächsischen Zeitung" der jeweiligen Woche, die für das gedruckte Magazin noch mal bearbeitet und ggf. aktualisiert werden.
Erscheinungstermin für "auSZeit" ist immer freitags, die erste Ausgabe kommt am 7.11.2014 heraus. In den kommenden Tagen, so ist aus dem Verlag zu hören, sollen erste Werbemaßnahmen in der Stadt zu sehen sein. Wir sind sehr gespannt.
Oktober 28, 2014
Vielleicht lebe ich hinter dem Mond (immerhin im Tal der Ahnungslosen), aber die Idee der Kombi Zeitung und App leuchtet mir nicht ein. Das hat zwei Gründe:
1. Es ist eine Zeitung (Papier)!: Wenn ich morgens die Zeitung reinhole, will ich beim Frühstück (oder im Laufe des Tages) über das wichtigste Geschehen informiert sein; das, was gestern passiert ist. Ich nehme mir bewusst Zeit dafür. Eine App bedeutet Hektik.
2. News-Sucht übertrieben: Ich habe das Gefühl, dass oft beschworen wird, wie unsere Generation (oder Gesellschaft) ständig auf der Suche nach neuen Infos ist. Ich erleben das anders: Man guckt zwar alle 5 min auf eine Newsseite, aber es ändert sich nix. Weil es natürlich nicht soviele Leute gibt, die ständig ARtikel schreiben können. Man hofft immer, dass etwas Spannendes passiert ist - und es passiert nix.
3. Es ist ein Trugschluss: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass mich die mangelnde Kompetenz eher frustiert und davon abhält, Printmedien zu kaufen, als die Aktualität. Man nimmt sich zunehmend weniger Zeit, Artikel rund zu formulieren, zu gliedern, weiterführende Literatur/Quellen zu notieren. Als Leser will fundierte Infos, ich will, dass mich jemand durch den Artikel leitet. Digitales hin oder her: Redakteure sind Medien, sie teilen mir etwas mit. Diese Verantwortung haben sie und es wäre gut, wenn sie wieder ernster genommen wird.
Oktober 28, 2014
Ach Mutti, dann kauf doch die SZ-Tageszeitung! @SZ tolle Sache und genau was ich gesucht habe ;-) !
November 11, 2014
Wir hatten die SZ aboniert, damit wir Neuigkeiten aus Dresden haben. Die Weltnachrichten hatten wir auch über tagesschau etc. Leider ist im Verlauf der letzten 2 Jahre das Niveau derart gesunken, dass man das Gefühl hatte man hat mir der MoPo Personalkarusell gespielt. Gehäuft musste ich mir die Meinung des Journalisten auch jenseits der rechten Spalte ("Kommentar") antun. Neutrale Berichterstattung sieht anders aus.
Wir haben zum Jahresende gekündigt. Vielleicht startet man ja mal wieder eine Qualitätsoffensive.
Wir werden die AuSZeit mal wörtlich nehmen und schauen uns einmal die Woche reicht oder auch ganz verzichten.