Lesehinweis mit Eigen-Werbe-Anteil: Spiegel Online hat gestern (16.7.2014) über den Mindestlohn berichtet und im Rahmen des Beitrages auch unsere Flurfunk-Dresden-Meldung zur Einstellung des "WochenSpiegel Sachsen" (vgl. Flurfunk Dresden vom 15.7.2014: "'WochenSpiegel Sachsen' wird eingestellt") zitiert und verlinkt.
Der SPON-Bericht trägt den Titel: "Trotz Mindestlohn: 1,5 Millionen Geringverdiener könnten weniger als 8,50 Euro bekommen".
Wörtlich ist da zu lesen:
"Der Mindestlohn fordert eins seiner ersten Opfer: Das kostenlose Anzeigenblatt 'WochenSpiegelSachsen' wird kurzerhand eingestellt. Das plötzliche Aus hänge unmittelbar mit dem künftigen Mindestlohn zusammen, erklärte der Geschäftsführer 'den verdutzten Mitarbeitern', wie der Medienblog 'Flurfunk Dresden' aus der Mitarbeiterversammlung berichtet. Wenn ab 2015 die gesetzliche Lohnuntergrenze von 8,50 Euro gelte, gebe es keine Perspektive mehr für das Wochenblatt."
Wir freuen uns sicher nicht über die Einstellung des "WochenSpiegel Sachsen", aber sehr über das Zitat und die Verlinkung und bedanken uns artig für das Vertrauen in unsere Arbeit.
Im vorliegenden Falle ist aber noch eine Anmerkung nötig: Im derzeit sehr bewegten Markt der kostenlosen Anzeigenblätter (in Sachsen) kocht die Gerüchteküche, die sich auch bei uns in Andeutungen am Telefon oder persönlichen Gesprächen niederschlägt. Eines davon heißt, der Mindestlohn sei nur vorgeschoben.
Zumindest theoretisch könnte es durchaus sein, dass noch andere Gründe als der Mindestlohn bei der Einstellung des Blattes eine Rolle gespielt haben – immerhin gab es das Gerücht bereits Anfang des Jahres, dass der "WochenSpiegel Sachsen" möglicherweise dauerhaft verschwindet (s. die Kommentare unter unserer Meldung zum WVD-Verkauf vom 5.12.2013). Indizien, Spekulationen ohne Belege – mehr nicht.
Man sollte das aber gegebenenfalls berücksichtigen, wenn man über den Mindestlohn streitet und das vorliegende Beispiel verwendet.
An die Kommentatoren der Hinweis: Wir von Flurfunk Dresden haften im Zweifel für Tatsachenbehauptungen in den Kommentaren. Bitte berücksichtigen Sie dies, wenn Sie kommentieren! Die Kommentare werden im Zweifel von uns nicht freigeschaltet oder entsprechend (transparent) redigiert.
Hier finden Sie den Bericht bei Spiegel-Online mit dem Titel: "Trotz Mindestlohn: 1,5 Millionen Geringverdiener könnten weniger als 8,50 Euro bekommen".
Juli 18, 2014
Die Verlinkung von SPON hierher freut mich natürlich auch und zeigt die Qualität der Seite. Im übrigen war auch am Mittwoch auf turi2.de ein link auf Flurfunk zur Einstellung vom Wochenspiegel zu finden.
Einige Passagen regen jedoch zum Kommentar an:
Eigenerklärung: Entenjäger habe weder persönlich noch am Telefon mit Flurfunk gesprochen.
Grund für den Kommentar:
Die Verleger schrieen so laut und lange an der Klagemauer des Mindestlohnes, dass es in jedem Teil des Landes zu hören war! Die verfassungsgemäße Pressefreiheit ist in Gefahr!!!!!!
Und Sie hatten zum großen Teil Erfolg bei den Politikern. Die Pressefreiheit wird auf dem Rücken der letzten Meile zum Briefkasten aufrecht erhalten!
Kaum hatte das Gesetz die letzten Hürden überwunden und alle hofften auf die Stille im Land, schreit es erneut über Berg und Tal – Wir müssen Einstellen sehen keine Perspektive mehr - der Mindestlohn ist dran Schuld!!!!!!;
Pressefreiheit via Meinungsfreiheit: Es gilt das geschriebene zensurfreundliche Wort: Unglaubwürdig!, Bl………….(eigen zensiert)
Flurfunk: „Zumindest theoretisch könnte es durchaus sein, dass noch andere Gründe als der Mindestlohn bei der Einstellung ……… Indizien, Spekulationen ohne Belege – mehr nicht.“
Der Indizienprozess:
2011 Übernahme des Sächsischen Boten (Axel Springer) durch die „Freie Presse“ (Medienunion) Beweis: Unternehmensregister.de
2012 Sächsischer Bote wird vor den Augen der Sächsischen Zeitung in „Stellung“ gebracht und dank der mit exportierten Zustelldienste „ausgerollt“. Die Erscheinungsweise von vormals Wochenmitte auch auf das Wochenende erweitert und die Auflage auch in angrenzenden Regionen gepusht. Beweis: Mediadaten Sächsicher Bote
(Vermutung: Drohkulisse und aggressiver Markteintritt des Boten zeigen Wirkung im Hause der DD+V)
Mitte bis Ende 2013: Übernahme der WVD Mediengruppe durch die „Freie Presse“ und Freigabe (Dez. 2013) durch die Kartellbehörden. Beweis: Bundeskartellamt.de
08.02.2014 Einstellung Wochenspiegel Sachsen Wochenendausgabe
12.02.2014 Einstellung Sächsischer Bote Mittwochausgabe
Spontaner wahrscheinlich bestellter Ruf aus dem Zuschauerraum „Zufall!!!!!!!!!“
16.07.2014 Einstellung Wochenspiegel Sachsen Ausgabe Wochenmitte
19.07.2014 Sächsischer Bote verringert die Auflage in Dresden Stadt auf 161.000 Expl. den Vertrieb übernimmt die KDS aus dem Hause DD+V
Ohne weitere Kommentierung mit Verweis auf mathematische Zufallsberechnungen!
Spekulation:
Der Bote wird eingestellt oder von DD+V gekauft und im Dresdner Umland am Wochende platziert. Es tritt eine Phase des relativen Friedens ein. Merger & Acquisition beendet? Die Claims abgesteckt? Hat die „Freie Presse“ damit schon Ihr (End)Ziel erreicht? Natürlich können auch weitere/andere Gründe für die Einstellung vorliegen. Im aktuellen medialen Grundrauschen sollten beide großen Verlage am CI arbeiten.
(Auszug Definition CI von wiki: Die Summe der Charakteristika eines Unternehmens repräsentiert die Corporate Identity. Das Konzept der CI beruht auf der Annahme, dass Unternehmen als soziale Systeme wie Personen wahrgenommen werden und ähnlich handeln können. Insofern wird dem Unternehmen eine quasi menschliche Persönlichkeit zugesprochen, beziehungsweise es wird als Aufgabe der Unternehmenskommunikation angesehen, dem Unternehmen zu einer solchen Identität zu verhelfen.)
Über die Auswirkungen auf Zustellerseite wurde bereits berichtet, bleibt abzuwarten wie sich die Preise auf Kundenseite bei Anzeigen und Beilagen entwickeln! Man hört und ließt ja dauernd von diesen Bier- und Wurstkartellen.
In eigener Sache: Da ja auch Flurfunk im Medienbereich gewerblich tätig ist. Möchte der Kommentator keinesfalls, dass den Betreibern von Flurfunk aus der Veröffentlichung irgendwelche Nachteile erwachsen. Insoweit unterwirft sich der Verfasser natürlich den virtuellen Hausrecht der Seite und hofft, dass der Hinweis von Flurfunk an die Kommentatoren aus freier Entscheidung erfolgte.