Lesehinweis ohne konkreten Lokalbezug (oder doch?): Die freie Journalistin und Gründungsredakteurin der Prenzlauer Berg Nachrichten Juliane Wiedemeier zieht aus "diversen Gesprächen" die These, dass Lokaljournalisten häufig selbst nicht gut finden, was sie da auf denen von ihnen verantworteten Lokalzeitungsseiten produzieren.
Zitat aus ihrem Blog-Beitrag:
"Was den Machern an ihren eigenen Zeitungen am wenigsten gefällt? Die belanglosen Themen. Die unkritische Haltung. Die schlecht recherchierten Stücke, in denen oft die simpelsten Informationen fehlen. Und der unzeitgemäße Umgang mit manchen Themen."
In ihrem lesenswerten Beitrag kommt sie zu dem Schluss, den sie auch erörtert: Lokaljournalisten "haben keine Zeit, aber Angst." Zeit fehle vor allem deshalb, weil häufig ein Redakteur eine ganze Seite allein verantworte.
Zitat aus dem Blog-Beitrag:
"Der Grund für dieses schlechte Seiten-Redakteurs-Verhältnis liegt natürlich im nimmermüden Sparwillen der Verlage. Die sich dann wundern, dass ihre Sparflammen-Blätter keine Leser mehr finden und die Schuld beim Internet suchen."
Das mag so nicht übertragbar bzw. generalisierbar sein – aber der Blog-Beitrag beinhaltet zumindest zwei hübsche Denk- und Diskussionsanstöße: Würden die Zeitungsauflagen tatsächlich weniger sinken oder gar steigen, hätten die lokalen Journalisten mehr Zeit? Und: Sähen die lokalen Zeitungsseiten anders aus, würden die einfachen Redakteure bestimmen können?
Hier geht es zu Wiedemeiers Blog-Beitrag, Titel: "Karl Marx, übernehmen Sie!"
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