“LVZ”: Madsack-Geschäftsführung antwortet auf Mitarbeiter-Brief

Von 4 , , , ,

Aussriss aus dem Antwortbrief von Thomas Düffert, Vorstandsvorsitzender von Madsack.

Aussriss aus dem Antwortbrief von Thomas Düffert, Geschäftsführer von Madsack.

Thomas Düffert, Vorsitzender der Geschäftsführung der Verlagsgruppe Madsack (u.a. "LVZ" und "DNN"), hat den "Offenen Brief der Belegschaft an die Konzernleitung" (vgl. Flurfunk Dresden vom 19.4.2014: "'Wir sind in großer Sorge': 'LVZ'-Mitarbeiter schreiben an Madsack-Chefs") beantwortet.

Wörtlich schreibt er:

"Die Auswirkungen des veränderten Mediennutzungsverhaltens auf die Geschäfte der LVDG sind dramatisch und treffen uns mit einer Geschwindigkeit und Intensität, wie sie vorher niemand erwartet hätte."

In dem Brief erläutert Düffert die aktuelle Situation der "LVZ" ("in den Jahren 2009 bis 2013 fast 20.000 Abonnenten verloren") und wirbt für das Projekt "Madsack 2018": Man habe eine Antwort gesucht, mit der rasanten Entwicklung umzugehen und auch künftig Qualitätsjournalismus und die "Zukunftsfähigkeit" des Unternehmens zu erhalten. Niemand ziehe ernsthaft in Erwägung, so Düffert in dem Brief, "den Ast auf dem wir sitzen, abzusägen."

Und weiter:

"Um dort hinzukommen, bedarf es allerdings etwas Zeit. Vor allem auch deshalb, weil 'Madsack 2018' kein fertiges oder zentral festgelegtes Detailprogramm ist, sondern es in den nächsten Jahren zum einen darum geht, dass wir bei überregionalen Themen und Fragestellungen optimal im Konzern zusammenarbeiten und zum anderen darum, dass jeder Verlag bei den regionalen und lokalen Temen die richtigen Lösungen für seine Region entwickeln muss."

Dem Brief ist zu entnehmen, dass das übergeordnete Redaktionsnetzwerk Deutschland (kurz RND), die noch recht frisch eingerichtete Zentralredaktion der Verlagsgruppe (vgl. Flurfunk Dresden vom 7.10.2013), "seit wenigen Tagen" eine gemeinsame Medienseite für "LVZ" und "HAZ" produziert. Und:

"In den nächsten Wochen werden nach und nach weitere gemeinsame Inhalte (ohne Lokalbezug!) produziert. Und erst dann werden wir in der Lage sein, über belastbare Auswirkungen zu sprechen, nicht vorher."

Düfferts Brief ist im Blog madsack2018 in voller Länge zu lesen: "Madsack-Konzerngeschäftsführung antwortet auf offenen Brief der LVZ-Belegschaft".

4 Kommentare
  • mana
    April 29, 2014

    “Die Auswirkungen des veränderten Mediennutzungsverhaltens auf die Geschäfte der LVDG sind dramatisch und treffen uns mit einer Geschwindigkeit und Intensität, wie sie vorher niemand erwartet hätte.”

    Na guten Morgen. Dass man in der Führungsebene der LVZ das Mediennutzungsverhalten und die Entwicklungen im Netz seit 2009!!! "nicht erwartet" wirft bei mir die Frage auf, ob da die richtigen Leute an der richtigen Stelle sitzen. Wenn ich mir allein das Abomodell der LVZ anschaue, dass aus meiner Sicht sehr unattraktiv ist und der Entwicklung von Internet und mobilen webfähigen Geräten meilenweit hinterherhinkt und mit den Inhalten vergleiche, die ich dafür bekomme; nicht zu reden vom Online-Auftritt im 90er Jahre Style, dann werde ich auch in Zukunft wohl kein regelmäßiger LVZ Leser werden. Das man diese jahrelange "Blindheit" nun (weiter) auf dem Rücken der Mitarbeiter austrägt ist unmöglich.Wieviel Zeit will man sich denn noch nehmen? Ich hätte gern eine gut gemachte Regionalzeitung, bei dem es flexible Bezugsmodelle gibt. Allerdings so - nein, danke.

  • Frank
    April 29, 2014

    Na Mensch Marion, zum Glück gibt es ja Dich. Du wusstest das sicher wie immer alles schon viel früher. Nur hat man leider vergessen Dich zu fragen. Wie dumm von den LVZ-Leuten.

    Ich denke spätestens mit diesem Kommentar hast Du Dich unbedingt für einen Führungsposten im Hause Madsack qualifiziert.

    Weiter fröhliches Scheitern.

    Beste Grüße
    Frank

  • mana
    April 30, 2014

    Huch Frank - warum so zynisch? Ich habe lediglich meine Verwunderung geäußert. Darüber, dass eine Geschäftsführung nach fast sechs Jahren immer noch von "unerwarteten Entwicklungen" spricht. Aus meiner Sicht (Achtung - das ist meine persönliche Meinung!!) ist das für MICH schwer nachvollziehbar. Ich habe auch nicht geschrieben, dass die "LVZ Leute" dumm sind. Im Gegenteil. Mein Eindruck ist, dass die "unerwarteten Entwicklungen" auf ihrem Rücken ausgetragen werden.
    DAS kritisiere ich. (Oder darf ich das Ihrer Meinung nach nicht?)

    Einen Posten im Hause Madsack ziehe ich nicht in Erwägung, bin mit meinem sehr zufrieden. Wem Sie ein fröhliches Scheitern wünschen ist mir unklar,sagt allerdings über Sie eine ganze Menge mehr als über dem-, der- oder denjenigen, dem/der/denen Sie dies wünschen. Meine Sorge ist eher, dass der eingeschlagene Weg dazu führt, dass die LVZ noch weniger Regionales in guter Qualität macht, das die Perspektive der Leipziger Mitarbeiter dort nicht besser wird (bzw. sie einfach vor vollendete Tatsachen gestellt werden) und man in der Madsack Geschäftsführung weiter über "unerwartetet Entwicklungen" staunt. Wenn Sie dem mit Zynismus und merkwürdigen Interpretationen begegnen wollen - dann tun Sie das.
    In diesem Sinne einen schönen 1. Mai

  • Enny Key
    Juni 6, 2014

    “in den Jahren 2009 bis 2013 fast 20.000 Abonnenten verloren”

    Woran das wohl liegen mag?

    Ich boykottiere dieses Blatt. Ich würde diese Zeitung nicht geschenkt nehmen. Warum? Weil die sportliche Berichterstattung in keinster Weise ein reales Bild von Leipzig abgibt. Es gibt mehr als nur einen rot weißen Brauseverein in Leipzig.
    Ich finde es schade, wie sich dieses Blatt diesem Verein anbiedert.
    Beispiele?
    Die damalige Berichterstattung mit Herrn Frahn als "Augenzeuge". Hier wurde ungeprüft übernommen. Am Ende wurde sich lapidar entschuldigt und gleich wieder mit vermeintlichen Drohungen nachgetreten. Wessen Image wurde weiter geschunden?

    aktuelles Beispiel:
    Gestriger Firmenlauf. 285 Bilder und auf keinem ist wirklich die LOK Laufgruppe zu sehen. Aber die ersten 10 Bilder sehe ich RB Spieler. Es ist einfach nur billig....

    Ich wünsche mir gleiches Maß für alle. Solange ich dieses nicht erkenne, werde ich das Blatt weiter meiden. Auch wenn der Madsack-Konzern deshalb nicht pleite gehen wird. Es ist ein Zeichen und innere Beruhigung zugleich.

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.