Lesehinweis: Uwe Kammann, Direktor des Grimme-Instituts, und Heiko Hilker, Gründer des Dresdner Institut für Medien, Bildung und Beratung (DIMBB), haben im Vorfeld der Ministerpräsidentenkonferenz eine gemeinsame Denkschrift zur Entwicklung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und der Medienpolitik allgemein veröffentlicht.
Titel des Aufsatzes, der bei "Vocer" zu lesen ist: "Es ist Zeit für den großen Wurf".
In dem Text beschreiben die beiden Medienpolitik-Experten den Reformstau und Arbeitsbedarf der deutschen Medienpolitik jenseits von der "Höhe des Rundfunkbeitrags", den "Digital- und Spartenangebotskonzept für ARD und ZDF" und dem "Jugendmedienschutz". Sie benennen die zentralen Baustellen der Medienpolitik und erläutern, warum aus ihrer Sicht "Vielfalt" in der Medienlandschaft heute nur noch selten mit der gebotenen Tiefe gegeben ist.
Zitat:
"All dies macht deutlich: es muss ein neues medienpolitisches Gesamtkonzept entwickelt werden."
Mit der Skizze eines neuen dualen Systems, in dem sich nicht öffentlich-rechtlicher und privater Rundfunk gegenüberstehen, sondern dass durch "datensparsame Plattformen und 'datenfressende' Plattformen" gekennzeichnet sein könnte, liefern die beiden auch gleich noch eine Denkvariante für die Zukunft mit. Ist doch das bestehende Rundfunk-, nein, Mediensystem längst nicht mehr zeitgemäß.
Fazit der beiden Autoren:
"Vorrangig ist: Alle den Rundfunk wie auch die Medien betreffenden Regelungen gehören auf einen Tisch. Es ist zu prüfen, welche Angebote es gibt, die Einfluss auf die öffentliche Meinungs- und Willensbildung haben. Es ist zu entscheiden, wie diese dem Vielfaltsgebot entsprechend reguliert werden sollen. Genauso müssen alle Regelungen, die den Rundfunk und die Medien regulieren, miteinander abgeglichen werden. Die ins Leben gerufene Bund-Länder-Kommission unter Leitung der Hamburger Senatskanzlei ist hier ein erster Schritt."
Hier geht's lang zu: "Es ist Zeit für den großen Wurf".
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