Der MDR-Rundfunkrat hat auf seiner Sitzung am Montag eine Resolution für ein trimediales öffentlich-rechtliches Angebot verabschiedet und sich damit "für die Beauftragung eines crossmedialen öffentlich-rechtlichen Jugendangebots durch die Politik" ausgesprochen.
Wörtlich heißt es in einer Mitteilung:
"Die Rundfunkanstalten sollten in die Lage versetzt werden, ein solches Angebot baldmöglichst starten zu können."
Das Gremium hatte sich in seiner Sitzung am Montag (10.2.2014) "mit dem konzeptionellen Ansatz der Rundfunkanstalten für ein solches Angebot beschäftigt". Das ist ein 19-seitiges Papier, dass ARD und ZDF den Ministerpräsidenten übermittelt haben.
Jetzt sei die Politik gefordert, "zeitnah über eine Beauftragung eines gemeinsamen crossmedialen Jugendangebots von ARD und ZDF zu entscheiden." Dafür müsste aus Sicht des Gremiums auch der Telemedienauftrag novelliert werden, so die Mitteilung.
Die Vorsitzende des Rundfunkrates, Gabriele Schade, ist wörtlich zitiert:
"Die Beauftragung eines werbefreien Jugendangebots bietet auch die Chance, unzeitgemäße Restriktionen im Online-Bereich zu überdenken."
Die Positionierung erfolgt auch vor dem Hintergrund, dass die ARD-Gremienvorsitzenden in diesen Tagen zusammenkommen, um über das Thema zu beraten. Es ist nicht das erste Mal, dass sich der MDR-Rundfunkrat eindeutig zu dem Thema positioniert.
In der Mitteilung stärkt der Rundfunkrat außerdem Intendantin Karola Wille den Rücken, wörtlich: "sich maßgeblich bei der Weiterentwicklung und Ausgestaltung eines trimedialen Jugendangebotes mit Inhalten und den entsprechenden Ressourcen einzubringen". Die Einrichtung eines öffentlich-rechtlichen Jugendangebotes zählt zu den Antrittszielen von Wille als Intendantin.
Die Rückenstärkung ist auch vor dem Hintergrund zu sehen, dass derzeit diverse ARD-Anstalten an Konzepten und Ideen schrauben und innerhalb der ARD offenbar ein Wettbewerb um Konzepte und Ideen und damit auch um die bis zu 45 Mio. Euro, die bereitgestellt werden sollen, entstanden ist.
Im Folgenden finden Sie die Resolution im Wortlaut:
Resolution des MDR-Rundfunkrats zum trimedialen Jugendangebot
Der MDR-Rundfunkrat hat sich intensiv mit der Weiterentwicklung des Konzeptes zum trimedialen Jugendangebot von ARD und ZDF beschäftigt und stellt fest:
1. Der Rundfunkrat begrüßt ausdrücklich die Weiterentwicklung und Konkretisierung des Konzeptes zum trimedialen Jugendangebot und gibt seiner Überzeugung Ausdruck, dass das Angebot schnellstmöglich gestartet werden muss.
2. Der Rundfunkrat begrüßt die konsequente trimediale Ausrichtung des Jugendangebotes und sieht darin eine wesentliche Voraussetzung für das Gelingen des Projektes. In diesem Zusammenhang verweist der Rundfunkrat auf die Notwendigkeit eines zeitgemäßen Telemedienauftrages entsprechend den gesellschaftlichen Bedürfnissen.
3. Der Rundfunkrat unterstützt ausdrücklich die im Konzept skizzierte Beteiligung junger Menschen am Programm. Allerdings sollte dies nicht die einzige Form der Beteiligung bleiben, da der Erfolg des Jugendangebotes auch von der Nähe zur Zielgruppe abhängig ist. Der Rundfunkrat ermutigt die Programmmacher, junge Menschen stärker als bisher in redaktionelle und inhaltliche Prozesse einzubinden, um Partizipation zu gewährleisten.
4. Der Rundfunkrat unterstützt die Intendantin, sich maßgeblich bei der Weiterentwicklung und Ausgestaltung des trimedialen Jugendangebotes mit den entsprechenden Ressourcen einzubringen."
Hier finden Sie die Mitteilung des Rundfunkrates vom 10.4.2014: "MDR-Rundfunkrat für crossmediales öffentlich-rechtliches Jugendangebot".
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