Terminhinweis: Der Presseclub Dresden beschäftigt sich am 14.10.2013 mit der Frage der Glaubwürdigkeit von Journalismus;.
Den Auftakt der Veranstaltung macht die Vorstellung zweier Repräsentativbefragungen zu den Erwartungen an die Qualität von Journalismus. Im zweiten Teil folgt eine Podiumsdiskussion.
In der Ankündigung des Presseclub Dresden heißt es:
"Seit soziale Medien wie Twitter und Facebook die Massen erreichen, wird diskutiert, ob professioneller Journalismus noch gebraucht wird, ob die Information des Profis glaubwürdiger ist als der Tweet von vor Ort. Verlieren journalistische Inhalte gegenüber den Informationen aus dem "Web 2.0" an Bedeutung?"
Die Vorstellung der Repräsentativbefragungen übernehmen Dr. Anna-Maria Schielicke und Dr. Cornelia Mothes vom Institut für Kommunikationswissenschaft der TU Dresden (IfK). Sie haben 2007/2008 und 2013 die Erwartungen der Nutzer an die Qualität journalistischer Arbeit untersucht und sind der Frage nachgegangen, ob die Nutzer "überhaupt noch zwischen journalistischen und nicht-journalistischen Angeboten unterscheiden."
Im Anschluss folgt eine Diskussion "über die Anforderungen an journalistische Arbeit im Zeitalter des Web 2.0" "und darüber, ob die Medien diesen Anforderungen gerecht werden".
Auf dem Podium sitzen Dirk Birgel, Chefredakteur der "DNN", Dr. Butz Peters, Medienanwalt, Buchautor (u.a. "Prinz/Peters: Medienrecht") und Journalist, sowie Anna-Maria Schielicke und Cornelia Mothes. Die Moderation übernimmt Presseclub-Vorstandsmitglied Oliver Riebl.
Anschließend darf bei Wein, Bier und Brezeln in gemütlicher Runde weiterdiskutiert werden.
Die Rahmendaten zur Veranstaltung:
Thema: "Sind Journalisten noch glaubwürdig?"
Termin: 14.10.2013, 19 Uhr (Einlass ab 18.30 Uhr)
Ort: Forum am Altmarkt Dresden (Ostsächsische Sparkasse), Dr.-Külz-Ring 17, 01067 Dresden
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, Gäste sind willkommen.
Der Presselcub hat mit seiner Einladung eine Reihe von "Lesetipps zur Einstimmung" mitgeschickt, die wir hier gern wiedergeben:
- taz-Blog: "Warum wir Journalisten zurücktreten sollten"
- Spiegel-Online: "Sim Lock: Samsung liefert aktuelle Handys mit Regionalsperre aus" und "Ausländische Sim-Karten: Doch keine Regionalsperre in Samsung-Handys"
- Stefan Niggemeier: "Die Realität lässt sich die Zukunft nicht vom 'Stern' vorschreiben"
- Presserat: "Rügen für die Presse"
Oktober 7, 2013
Ich finde nicht, dass man das so gegenüberstellen kann, denn was auf Facebook, Twitter usw. verbreitet wird, sind oft nur Hinweise auf journalistische Arbeiten in den Medien.
Aber die grundsätzliche Fragestellung “Sind Journalisten noch glaubwürdig?” ist durchaus berechtigt und interessant. Letztlich hängt es freilich vom Journalisten und seiner konkreten Arbeit ab, ob sie glaubwürdig ist.
Oktober 21, 2013
Ich konnte die Veranstaltung leider nicht besuchen, aber ich habe in dem Bericht auch nicht viel Erhellendes lesen können. Es wurde eine Behauptung aufgestellt, die im Gegensatz zu anderen Befunden steht:
Das Vertrauen in Journalisten ist in den letzten fünf Jahren von 35% auf 54% gestiegen. Belege für diese überraschende Entwicklung liefert eine Studie, die Dr. Anna-Maria Schielicke und Dr. Cornelia Mothes vom Institut für Kommunikationswissenschaft der TU Dresden am 14. Oktober 2013 im Presseclub vorgestellt haben.
Leider kann man zu diesem überraschenden Ergebnis nichts sagen, weil die Dresdner Studie ja offenbar nicht veröffentlicht wurde. Mich würde interessieren, ob die Studie repräsentativ ist und mit welcher Methodik die Frage untersucht wurde.
Das Gegenteil wurde im Juli in der ZEIT veröffentlicht: Die Menschen halten laut einer Transparency-Studie den Journalismus für so korrupt wie noch nie.
Mindestens eines der beiden Ergebnisse muss falsch sein. Wenn man das Vertrauen in die Medien an den Zeitungsabos und Zeitungsverkäufen misst, scheint mir eher Transparency richtig zu liegen.