Die "Freie Presse" lässt online sanft die Bezahlschranke runter: Seit Anfang des Monats ist auf freiepresse.de das Modell "Digitalabo" eingeführt. Die Besucher der Seite können seitdem nur noch 10 Artikel pro Monat kostenfrei lesen - dann werden sie gebeten, ein Digital-Abonnentment abzuschließen.
Für insgesamt 13,49 Euro im Monat bekommen digitale Neukunden "unbegrenzten Zugang zu allen Inhalten auf freiepresse.de", wie in den umfangreichen "Fragen & Antworten" zu lesen ist. Kunden mit Print-Abo müssen pro Monat 3,49 Euro zusätzlich zahlen. Derzeit läuft eine Aktion, das neue Digitalabo für einen Monat für 1 Euro zu testen.
Mit dem Digitalabo benötige man nur ein einziges Benutzerkonto für alle Angebote. Darin sind sämtliche digitalen Inhalte der Zeitung enthalten, also "E-Paper auf PC, Tablet und Smartphone". Außerdem können die Digital-Abonnenten das digitale Archiv der Zeitung "bis zum 01.01.2010 zurück" nutzen. "Bildergalerien, Sportergebnisse sowie Service-Informationen wie beispielsweise Notdienste" sind weiterhin kostenfrei nutzbar, ist auf der Seite nachzulesen.Ab kommenden Montag beginnt die Bewerbung des neuen Angebotes in der gedruckten Zeitung. Wir haben Torsten Kleditzsch, Chefredakteur der "Freien Presse", vorab einige Fragen per Mail zu dem neuen Angebot geschickt.
Flurfunk Dresden: Gibt es im Rahmen des Angebots exklusive Inhalte, die nur für Online produziert werden?
Torsten Kleditzsch: Ja, sogenannte Ad-hoc-Meldungen. Über aktuelle Ereignisse wird der Leser oder User über freiepresse.de schneller informiert. Auch Konzertberichte werden dort zum Beispiel früher zu finden sein als in der Zeitung. Bildergalerien fehlen natürlich wie bisher auch nicht.
Kein exklusiv für Online erstellter Content, aber ein wichtiger Mehrwert des Digitalabos: Sie haben Zugang zum Online-Archiv bis zurück zum Jahr 2010. Und Sie erhalten die Inhalte aller Lokalausgaben.
Flurfunk Dresden: Gibt es Umsatz- bzw. Abonnenten-Erwartungen für das Digitalabo?
Torsten Kleditzsch: Ich habe der Redaktion eine Runde Sekt versprochen, wenn wir erstmals auf eine Anzahl kommen, die der kleinsten Lokalausgabe entspricht.
Flurfunk Dresden: Haben Sie keine Sorge, dass netzaffine Nutzer das System umgehen?
Torsten Kleditzsch: Es wird immer Nutzer geben, die technische Hürden umgehen können. Aber die Anzahl ist überschaubar und auch die Zeitung wird an den Nachbarn weitergereicht.
Flurfunk Dresden: Glauben Sie wirklich, dass die Zeitung als Komplettpaket im Netz funktionieren kann?
Torsten Kleditzsch: Ihrer Frage entnehme ich, dass Sie das nicht tun. Ich glaube, dass ein mehr oder weniger geschlossenes Angebot für den User Vorteile hat. Nicht für jeden, aber für den, der die Sicherheit sucht, das Wichtigste der letzten 24 Stunden zu erfahren. Darauf wollen wir uns zunächst konzentrieren. Außerdem ist das Angebot nicht zuletzt für Pendler gedacht oder andere Menschen, die viel unterwegs sind und deshalb oft auf die gedruckte Zeitung verzichten müssen. Für die gibt es jetzt eine Alternative zum klassischen E-Paper, die vor allem aktueller ist. Das Digitalabo vereint das E-Paper und den Portalzugang.
Flurfunk Dresden: Vielen Dank für die Antworten!
Juli 25, 2013
Das Digitalabo wird sich m.E. nicht bewaehren.
Wenn seitens der "Freien Presse" Chemnitz nur noch beschränkter Zugriff auf redaktionelle Artikel möglich gemacht wird, dann liest der Nutzer eben andere Blätter.
Oktober 14, 2013
sie können über verschiedene suchdienste zur freien presse gelangen
und jeweils lesen . wie heisst es so schön nichts ist älter als die zeitung von heute