Was für eine Überraschung: Bernd Hilder, langjähriger Chefredakteur der "Leipziger Volkszeitung", wird neuer Chefredakteur der "Thüringischen Landeszeitung" ("TLZ", gehört zur Funke Mediengruppe). Er übernimmt die Aufgabe zum 1.9.2013 von Hans Hoffmeister, der sich Ende August nach 22 Jahren in den Ruhestand verabschiedet. Hoffmeister hatte das Blatt seit der Gründung des Freistaats Thüringen geleitet.
Christian Nienhaus, Geschäftsführer der Funke Mediengruppe (ehemals WAZ), ist in einer Pressemitteilung wie folgt zitiert:
"Mit Bernd Hilder konnten wir einen profilierten Journalisten gewinnen. Er ist ein pointierter Kommentator und erfahrener Blattmacher".
Die "TLZ" ist eine von drei Funke-Zeitungen in Thüringen, die in der Zeitungsgruppe Thüringen zusammengefasst sind. Die anderen beiden Titel sind die "Thüringer Allgemeine" ("TA") und die "Ostthüringer Zeitung" ("OTZ").
Hilder war bis Ende 2011 Chefredakteur der "Leipziger Volkszeitung" und hatte gegen seine Kündigung bei Madsack geklagt (vgl. Flurfunk Dresden: "Ex-'LVZ'-Chefredakteur Bernd Hilder: Kündigung unwirksam"). Noch während seiner Zeit bei der "LVZ" war seine Bewerbung als MDR-Intendant gescheitert (vgl. Flurfunk Dresden: "MDR-Intendantenwahl: Bernd Hilder durchgefallen").
Hier finden Sie die Pressemitteilung der Funke Mediengruppe: "Bernd Hilder wird neuer Chefredakteur der 'Thüringischen Landeszeitung'".
Juni 5, 2013
Ich glaube nicht, dass die Kollegen der TLZ sich wirklich freuen dürfen über diese Personalie. Denn dass Bernd Hilder "erfolgreich" die Leipziger Volkszeitung geführt hat, scheint mir nicht zutreffend. Unter seiner Ägide hat diese einst bedeutende Zeitung erheblich an Auflage und Renommee verloren. Leser nahmen das Blatt seinerzeit zunehmend als Hau-drauf-Organ gegen alles links von der Mitte wahr. Die Zeitung strahlte für Beobachter Kälte und Distanz zum lokalen Umfeld aus. In der Redaktion, so wird berichtet, hat er ein Klima von Unterwürfigkeit und Angst produziert und Kritiker kaltgestellt. Zudem soll er sich kaum als Blattmacher angestrengt, sondern eher als Moderator öffentlicher Veranstaltungen zu glänzen versucht haben. Nach einer schallenden Ohrfeige bei einer Kandidatur als MDR-Intendant hat er sich 2011 mit seinem früheren Verlag (Madsack) überworfen und einen Arbeitsrechtsstreit geführt. Entgegen anderen Veröffentlichunge, bis hin zu Wikipedia, wurde er auch nie Korrespondent von Madsack in Brüssel.