Videohinweis: MDR Umschau zur Zukunft der Zeitung

Screenshot aus dem MDR-Umschau-Beitrag

Videohinweis: Die MDR Umschau hat sich in der Sendung vom 7.5.2013 das Thema "Zukunft der Zeitung" vorgenommen - oder besser: Man hat die aktuellen Probleme zweier (heimischer) Zeitungen beleuchtet. Antworten findet der Beitrag so recht keine, außer das übliche: "Man müsste was gegen die Kostenlosmentalität im Internet tun." Aber, zur Verteidigung der Beitragsmacher: Viel mehr Antworten hat die Branche bisher nicht.

Im Beitrag selbst treten auf: Prof. Wolfgang Donsbach vom Institut für Kommunikationswissenschaft der TU Dresden, DD+V-Geschäftsführer Carsten Dietmann sowie Wilfried Hub und Marjon Thümmel vom "Vogtland-Anzeiger". Entsprechend werden die beiden Beispiele "Sächsische Zeitung" und der "Vogtland-Anzeiger" vorgestellt - beides sehr unterschiedliche Blätter mit ganz unterschiedlichen Hintergründen. Aber sehen sie selbst:

Hier geht's zum Umschau-Video (Länge: 5:48 Min.)

Uns lässt der Beitrag ja ein wenig ratlos zurück - aber da geht es uns offenbar wie den Zeitungsmachern…

6 Kommentare
  • stefanolix
    Mai 8, 2013

    Mich haben ja vor allem die drei Thesen des Printjournalisten Bärsch ratlos zurückgelassen. In Teil 2 musste ich herzlich über eine selbsterfüllende Prophezeiung lachen: Er bekommt eine lange und aufwendige Antwort von Hendrik – und reagiert nicht darauf.

    http://www.thomasbaersch.de/blog/?p=855

  • owy
    Mai 8, 2013

    Jep, Treffer, versenkt. Waren halt nur so ein paar Durchhalte-Parolen, damit die armen Zeitungsjournalisten nicht jeden Morgen zur Arbeit kriechen…

  • Frank
    Mai 9, 2013

    Dass Bärsch nicht auf Leser-Reaktionen reagiert, kann ich nicht bestätigen. Er schreibt für die SZ auch Satire und ich habe auf Facebook einmal erwähnt, dass es bei Satiren von T.B. immer gut ist, dass da auch "Satire" über dem Text steht. Denn sonst würde man es nicht als solche erkennen. Damals hat er reagiert (ich weiß aber nicht mehr, wie - war letztlich unwichtig).

    Ich habe eigentlich gar nichts gegen den Mann - der ist möglicherweise ein ganz sympathischer Typ. Ich habe seinen Namen nur irgendwann registriert, weil er auch einen Blog hat. Und dort war ich immer etwas verwundert über die - aus meiner Sicht - überflüssigen Inhalte. Deshalb habe ich es bald nicht mehr gelesen. Allerdings fielen mir weiterhin seine sogenannten Satiren auf, denn meist sind nie Spuren von Satire darin zu finden. Insofern wundert es mich jedenfalls nicht, dass er hier nun schon wieder diskussionswürdige* Inhalte veröffentlicht. Mich wundert mehr, was man bei der SZ so für Inhalte abliefern darf.

    (* Wobei: Seine Thesen zu Internet-Irrtümern sind es eigentlich gerade nicht wert, dass man darüber auch noch diskutiert)

  • stefanolix
    Mai 9, 2013

    Frank: Das sind doch keine Satiren. Das sind Qualitätsglossen aus der Qualitätspresse. Du verstehst den tieferen Sinn nicht ;-)

    Ich wollte nicht unterstellen, dass er gar nicht antwortet. Ich fand es nur interessant, dass er auf die zweite These zum Leserfeedback eine Antwort bekommen hat und dass er ausgerechnet diese Antwort komplett ignoriert hat.

    Vielleicht hätte Hendrik seinen Leserbrief faxen sollen ;-)

    Interessant finde ich Herrn Bärschs These vom »Frontalmedium« Zeitung. Es gibt ja in der Pädagogik den Begriff »Frontalunterricht«. Und davon weiß man inzwischen: Er sollte unbedingt durch andere Unterrichtsformen ergänzt werden.

    »Frontalmedien« in der Lesart des Herrn Bärsch haben über kurz oder lang keine Chance mehr. Warum nicht? Weil die Anbieter eines Frontalmediums keine Chance haben, aus ihren Fehlern zu lernen. Und wenn sie nicht aus ihren Fehlern lernen, bewegen sie sich zwangsläufig auf einer Abwärtsspirale.

  • owy
    Mai 9, 2013

    Huch, was ist denn hier los, kristallisiert sich am Kollegen Bärsch jetzt der ganze Frust von euch "Netzaktivisten" darüber, dass die Zeitungen nicht auf Kritik aus dem Netz reagieren?

    Ich würde empfehlen, es etwas weniger emotional zu betrachten. Ja, diese Thesen waren keine ernstzunehmenden, sondern eher Durchhalteparolen. Ja, es ist bezeichnend, dass er auf die Kritik in den Kommentaren nicht reagiert. Na und?

    Es ist tatsächlich so, dass die Zeitungen tatsächlich nach wie vor in der Medienlandschaft den Ton angeben - egal, welche Fehler sie machen oder wie wenig sie auf die Leser (oder sollte man sagen: ein Teil der Leser) eingehen. Und ja, noch reichen die Umsätze, um nur ein bisschen Bammel zu haben. Langfristig wird sich das sicher ändern - aber, wer weiß schon, wie lange das dauert?

    Ich habe vor einer Weile mal beschlossen, nicht permanent auf Fehler der Zeitungen einzuhacken - bringt doch nichts. Lass die ihr Ding machen, man wird schon sehen, wo das rauskommt. Ich glaube auch, dass in den Zeitungshäusen einige Ideen hin- und hergewälzt werden, wie man auf die Veränderungen reagiert. Davon ist nicht alles schlecht.

    Was ich für sinnvoller halte als sich aufzuregen ist: Sachen besser machen. Wahlweise mit dem Effekt, dass man selbst eines Tages Geld damit verdient (ich kann mich schon jetzt über die Auswirkungen meines Blogs nicht beklagen), alternativ mit dem Erfolg, dass die anderen Medien sich etwas abgucken und besser werden.

    Grundsätzlich halte ich nichts davon, diese Frontenbildung zu bedienen, wie sie Kollege Bärsch in seinen Blogpostings schon mit dem Wort "Netzaktivisten" aufgemacht hat.

  • stefanolix
    Mai 9, 2013

    Spätestens seit den Schriften und Vorträgen von Karl Popper sollte eigentlich bekannt sein, wie wichtig für Publizisten und Wissenschaftler der Umgang mit eigenen Fehlern ist. Ich kann seine Thesen gern heraussuchen. Ich finde sie verständlich, einleuchtend und überzeugend. Und ich meine damit jetzt nicht die Fehler der Zeitungen in ihrer Geschäftspolitik, sondern in ihrem journalistischen Handwerk.

    Versetzen wir uns mal in die Rolle eines Restaurantbetreibers. Er kann die Kritik »aus dem Internet« lange ignorieren. Er kann (analog zum Thema Leserbriefe) sagen: Kritik nehme ich nur von Restaurantkritikern an oder wenn sie vom Gast schriftlich in zweifacher Ausfertigung eingereicht wird. Aber wenn irgendwann nicht mehr genügend Gäste kommen, dann hat er ein Problem.

    Nein, ich möchte die Auseinandersetzung nicht mit bestimmten Personen führen. Argumente »ad personam« liegen mir völlig fern. Aber wenn Herr Bärsch Thesen ins Netz stellt, muss er sich auch darauf einstellen, dass sie sachlich diskutiert werden.

    Mich berührt seine Bezeichnung »Netzaktivist« überhaupt nicht. Manche sehen diese Bezeichnung überaus positiv, andere sehen sie sehr kritisch. Ich bin jedenfalls kein »Netzaktivist«. Ich lese und schreibe völlig unabhängig von irgendwelchen Fronten.

    Ich bin Zeitungsleser und Bürger eines demokratischen Staates, in dem die Presse viele Privilegien hat. In diesen beiden Rollen – als Kunde und Bürger – will ich ein handwerklich ordentlich gemachtes Produkt haben. Ich denke, dass ich einen Anspruch darauf habe.

    Es stimmt, dass die Zeitungen in der Medienlandschaft den Ton angeben. Es stimmt aber auch, dass sie immer öfter falsche Töne spielen: Muss man dann nicht die Öffentlichkeit darauf hinweisen?

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