Sachsen: Doch keine UKW-Abschaltung zu 2014

Hitradio RTL Sachsen meldet es exklusiv: Die Abschaltung von UKW zugunsten der digitalen Verbreitung via DAB bzw. DAB+ soll im Freistaat Sachsen erneut verschoben werden. Die aktuelle Gesetzeslage sieht vor, dass die UKW-Sender Ende 2014 abgeschaltet werden müssen und die Sender dann digital weitersenden sollen - das Gesetz soll jetzt geändert werden. Die Abschaltung sei "vom Tisch", so Hitradio RTL.

Zitat von hitradio-rtl.de:

"Nach unseren Informationen wurde das im zuständigen Medienausschuss des Landtags mit der Mehrheit der CDU/FDP-Koalition beschlossen. Demnach sollen die UKW-Programme bis zum Jahr 2025 weitersenden. Somit können Sie auch unser Programm wie gewohnt über UKW empfangen."

Eine kurze Rückfrage im Landtag ergibt: Die Hitradio-RTL-Information stimmt. Beschlossen hat die Änderung der zuständige Ausschuss für Wissenschaft und Hochschule, Kultur und Medien. Jetzt stehen laut Hitradio RTL noch die Zustimmung des Haushalts- und Finanzausschuss sowie des Sächsischen Landtages aus.

Die Frist zur Abschaltung von UKW im Freistaat Sachsen wird damit nicht das erste Mal verlängert: Erst Ende 2008 war die Frist von 2010 auf 2014 verlängert worden - und schon kurz danach waren Zweifel laut geworden, ob dieser Termin überhaupt zu halten sei (vgl. Flurfunk Dresden vom 22.4.2009: "DAB: Wird die Umstellungsfrist erneut verlängert?").

Hintergrund ist die mangelnde Akzeptanz von Digital-Radio bei den Hörern und den Sendern: Solange nicht genug Empfangsgeräte und damit potentielle Hörer vorhanden sind, hält sich das Interesse der Sender-Verantwortlichen in Grenzen, in die neue Technik zu investieren - auch wenn sich mittlerweile doch einiges bewegt hat. Die Zahl der Digital-Radio-Nutzer allerdings wächst nur langsam. Die Mehrzahl der Radio-Empfangsgeräte in Haushalten und Autos funktioniert immer noch mit UKW und ist nicht in der Lage, Digitalradio zu empfangen.

Die Meldung bei Hitradio-RTL trägt den Titel: "UKW-Abschaltung vom Tisch".

3 Kommentare
  • Sebastian
    November 21, 2012

    Das gibt´s ja nicht. Was für eine Überraschung :-))

  • Martin Deitenbeck
    November 23, 2012

    Ein erneutes Beispiel für die vorausschauende, zeitgemäße und moderne Medienpolitik in Sachsen...

  • Michael Deutschmann
    November 23, 2012

    Naja, Herr Deitenbeck, eher ein Zeichen für die Anerkennung der Realitäten...;-).

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