Im "Hoyerswerdaer Tageblatt", einem Regional-Ableger der "Sächsischen Zeitung", ist in der Ausgabe von Montag ein deutlicher Kommentar zur Berichterstattung der "BILD" vom Samstag erschienen (auch nachzulesen bei BILD.de': "Mutter des toten Babys überführt"). Hintergrund ist die Berichterstattung des Boulevardblattes über die Mutter eines getöteten Babys, die nach der TV-Fahndung "überführt" (Zitat aus der "BILD") werden konnte.
"SZ"-Redakteur Uwe Jordan schreibt in seinem Kommentar:
"Im Echtleben fährt das von Kritikern (Hermann L. Gremliza) „Friede Springers Jauchegrube“ geheißene Blatt zum am Karfreitag bei Nardt tot aufgefundenen Baby vorgestern eine Doppelfünf ein. In Landeskunde („Im Hoyerswerdaer Ortsteil Nardt“) und im Neigungskurs: Das halbseitengroße Wehgeschrei zeigt zwar den „Dreiseitenhof“, in dem die Mutter des Kindes gelebt haben soll; aus Anonymitätsgründen ohne Adresse und Namen; aber es fehlt der Aufruf, von gesundem Volksempfinden Geleitete mögen das nun unverfehlbare Gebäude umgehend einäschern."
Als Ende seines Kommentars über die scheinheillige Anonymisierung des Opfers durch die "BILD", das für die Hoyerswerdaer über die gezeigte Hausansicht nun wohl leicht zu identifizieren sein wird, hat Jordan die "Anonymisierung" der "BILD"-Autorin gewählt. Zitat:
"Aus Anonymitätsgründen nennen wir sie Luisa S. Nein, das ist zu offensichtlich: L. Schlitter."
Der Kommentar im "Hoyerswerdaer Tageblatt" liegt leider hinter der "SZ"-Bezahlschranke - er trägt den Titel: "Diskretion mit Pranger-Qualitäten".
(Vielen Dank an den Hinweisgeber.)
Kommentar hinterlassen