Lesehinweis: Heiko Hilker vom Dresdner Institut für Medien, Bildung und Beratung (DIMBB) hat sich unser Interview mit dem Chef der Sächsischen Staatskanzlei Johnannes Beermann Wort für Wort vorgeknöpft und in seinem eigenen Blog ausführlich kommentiert. Dabei findet Hilker, der langjährig als medienpolitischer Sprecher für die Fraktion Die Linke im Sächsischen Landtag aktiv war, so manche Stelle, die er anders sieht.
Beispiel gefällig? Auf unsere Frage nach der Einigung zwischen öffentlich-rechtlichen und privaten Fernsehsendern im Streit um die Tagesschau-App hatte Beermann u.a. geantwortet: "Es heißt ja Fernsehen und nicht Fernlesen" und "Das bedeutet, ich muss den Privaten Produkte, die Gewinn bringen, auch ermöglichen."
Hilker kommentiert das so:
"Die Medienpolitik muss nun die Frage beantworten, ob es auch im Internet Angebote geben soll, die mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk vergleichbar sind. Es geht also nicht um mehr oder weniger Text oder Video in den Internetangeboten, sondern um die Frage, ob es im Internet gebührenfinanzierten staats- und kommerzunabhängigen Journalismus geben soll. Es ist nicht Aufgabe der Medienpolitik, abhängig von der Umsatz-, Gewinn- bzw. Renditesituation der privaten Anbieter zu entscheiden, welche seiner Angebot der öffentlich-rechtliche Rundfunk wie einzuschränken hat."
Die komplette Kommentierung der Beermann-Antworten durch Hilker ist auf der Seite des DIMBB zu finden, Titel: "Johannes Beermanns 'medienpolitischer Rundumschlag'".
Kommentar hinterlassen