Lesehinweis: Die "Leipziger Volkszeitung" war in jüngerer Zeit häufiger in den Schlagzeilen der Mediendienste und hier im Blog: Vor wenigen Tagen endlich verkündete die Verlagsgruppe Madsack als Eigentümerin den Namen des neuen Chefredakteurs ("'LVZ': Jan Emendörfer wird neuer Chefredakteur").
Schon länger sind die Pläne zum Stellenabbau bekannt, der vor allem die Mantelredaktion trifft ("Stellenabbau bei der 'Leipziger Volkszeitung'") - wobei das Berliner Büro ("Madsack bündelt überregionale Berichterstattung der Lokalzeitungen") im Gegenzug weitere Redakteure dazubekommen soll. Bei so viel Bewegung ist kaum aufgefallen, dass das Mutterhaus der "Dresdner Neuste Nachrichten" aus dem Tarif ausgestiegen ist ("DJV Sachsen empört über 'Tarifflucht' von 'LVZ' und 'DNN'").
Offenbar, das wurde spätestens mit den Meldungen zum Personalabbau deutlich, baut man bei Madsack gerade kräftig um. Aber bedeutet die Stärkung des Berliner Büros nun eine journalistische Schwächung für die große Regionalzeitung "LVZ"? Oder ist das die dringend fällige Reform der Strukturen?
Der Vize-Vorsitzende der Madsack-Geschäftsführung Thomas Düffert, Lesern dieses Blogs auch als ehemaliger Geschäftsführer der "Sächsischen Zeitung" bekannt, hat dem Branchendienst Meedia ein langes Interview gegeben. Darin sagt er u.a. zu der Frage nach der Qualität:
"Stimmt, uns wird verschiedentlich vorgeworfen, dass wir Gleichmacherei betreiben und dass am Ende überall das Gleiche zu lesen ist. Wir sagen: Es ist das Gegenteil, es ist der Ausstieg aus der Gleichmacherei, weil wir die Abhängigkeit von Agenturen reduzieren. Wir haben qualitativ hochwertige eigene Geschichten und beliefern damit unsere regionalen Redaktionen und die wiederum gewinnen dadurch mehr Freiraum für das, was wirklich wichtig ist: lokale und regionale Berichterstattung. Darin liegt ja bekanntlich der USP einer Regionalzeitung."
Das von uns mit einem Lesehinweis empfohlene Meedia-Interview mit Düffert trägt den Titel: "'Es ist an der Zeit, dass die Politik reagiert'".
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