Aktuell, politisch, inhaltstief - so wünscht man sich den öffentlichen Rundfunk: Der MDR hat kurzfristig einen Thementag zum Thema "NPD-Verbot – Ja oder Nein?" ins Programm gehoben. Am Mittwoch, den 14.12.2011 (morgen!) beschäftigen sich Radio, Fernseh und Internet-Angebote der Sendeanstalt mit verschiedenen Fragen rund um ein mögliches Verbot der rechtsextremen Partei.
In der offiziellen Mitteilung zum Thementag von heute (13.12.) heißt es (der komplette Text weiter unten):
"Welche Chancen hat ein Verbot nach dem letzten Scheitern und ist es überhaupt sinnvoll? Mit jeder weiteren Verhaftung von Unterstützern des Zwickauer Terror-Trios wird seine Verbindung zu rechtsradikalen Kreisen und damit auch zur NPD deutlicher. Sachsen und Bayern wollen deshalb, dass die Innenminister bis zum Frühjahr prüfen, ob ein NPD-Verbotsverfahren erfolgreich sein kann. Diese Prüfung soll am Donnerstag auf der Ministerpräsidentenkonferenz vorgeschlagen werden und die Grundlage für einen späteren Verbotsantrag sein."
Ein kurzfristig ins Programm gehobener Thementag? Zu einem politischen Thema? In mehreren Programmen? Das kennt man vom MDR so bislang nicht. Offenbar weht nun tatsächlich ein anderer Wind im Hause, seit die neue Intendantin Karola Wille und der neue Chefredakteur Stefan Raue im Amt sind. Koordiniert, das geht auch aus der Mitteilung hervor, wird der Thementag "am neuen trimedialen Newsdesk des MDR", der/das(?) seit Anfang November unter Leitung des neuen Chefredakteurs Stefan Raue im Betrieb ist.
Da kann man nur - ohne eines der Stücke gesehen oder gehört zu haben - sagen: sehr schön. Bitte mehr davon.
Die geplanten Programmelemente zum Thementag selbst entnehmen Sie bitte der (folgenden) Mitteilung des MDR:
MDR-Thementag: NPD-Verbot – Ja oder Nein?
Der MDR-Thementag am Mittwoch, 14. Dezember, in Radio, Fernsehen und Internet des Senders: Welche Chancen hat ein Verbot nach dem letzten Scheitern und ist es überhaupt sinnvoll?
Mit jeder weiteren Verhaftung von Unterstützern des Zwickauer Terror-Trios wird seine Verbindung zu rechtsradikalen Kreisen und damit auch zur NPD deutlicher. Sachsen und Bayern wollen deshalb, dass die Innenminister bis zum Frühjahr prüfen, ob ein NPD-Verbotsverfahren erfolgreich sein kann. Diese Prüfung soll am Donnerstag auf der Ministerpräsidentenkonferenz vorgeschlagen werden und die Grundlage für einen späteren Verbotsantrag sein.
Diesen und weiteren Fragen will der MDR im Rahmen des Thementages "NPD-Verbot - Ja oder Nein?" am Mittwoch, 14. Dezember, nachgehen. Der Thementag wird am neuen trimedialen Newsdesk des MDR koordiniert. Das Nachrichtenradio MDR INFO und MDR JUMP beginnen den Tag unter anderem mit einem Stück über einen NPD-Aussteiger.
Umfragen, was die Menschen im Sendegebiet über ein Verbotsverfahren denken, senden MDR Info und "Dabei ab zwei" (14.00 Uhr bis 14.30 Uhr, MDR FERNSEHEN). "Hier ab vier" (16.00 Uhr bis 18.00 Uhr, MDR FERNSEHEN) berichtet über die Gesellschaft für Demokratie, die den Rechtsextremismus im Land von Wurzen aus bekämpft.
Das Nachrichtenmagazin "Exakt" (20.15 Uhr bis 20.45 Uhr, MDR FERNSEHEN) zeigt, wie die NPD ihre Strukturen nutzt, um wichtige öffentliche Ämter zu erobern und was ein Parteiverbot am Ende bringen würde. Die Fernsehnachrichtensendung "MDR aktuell" sendet in ihrer Ausgabe um 21.45 Uhr einen Schwerpunkt zum Thema und beleuchtet u. a. die Verbindungen zwischen gewaltbereiter Hooliganszene und der NPD.
Ergänzt wird das Angebot mit entsprechenden Web-Sites auf MDR.DE. Zudem lässt die Hörfunkwelle MDR JUMP auf ihrer Facebook-Seite die Frage diskutieren, ob ein NPD-Verbot nützlich ist im Kampf gegen rechten Terror.
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