Update 14.56 Uhr: dpa meldet, dass Madsack die Personalie Hilder bestätigt, Birgel allerdings nicht. Zitat:
"Medienberichte, wonach Dirk Birgel Nachfolger Hilders als "LVZ"-Chef werde solle, wies die Sprecherin dagegen zurück. Darüber sei noch nicht entschieden, sagte sie."
Nachzulesen u.a. bei der "Freien Presse", Titel: "'LVZ'-Chefredakteur geht für Madsack-Gruppe nach Brüssel".
Hier unsere Original-Meldung:
Wechsel an der Spitze der "Leipziger Volkszeitung": Wie "Bild Leipzig" heute berichtet, soll Dirk Birgel (Foto), bislang Chefredakteur der "Dresdner Neueste Nachrichten", künftig die Chefredaktion der "LVZ" übernehmen. Der bisherige "LVZ"-Chefredakteur Bernd Hilder geht laut dem "Bild"-Bericht nach Brüssel, um dort künftig das Madsack-Korrespondentenbüro zu leiten.
Aus Verlagskreisen gibt es für die Personalie Birgel allerdings gegenüber Flurfunk Dresden keine Bestätigung. Ob noch ein Gesellschafter-Beschluß fehlt, ob noch andere Kandidaten im Rennen sind - unser Quellenlage ist an der Stelle nicht gut genug. Birgel selbst will sich zu der Meldung nicht äußern, sagt gegenüber Flurfunk Dresden: "Ich beteilige mich nicht an Spekulationen."
Sein Name wird allerdings schon länger gehandelt. Dass Hilder die "LVZ" noch dieses Jahr verlässt, dürfte sicher sein. Er war Ende September bei dem Versuch gescheitert, neuer MDR-Intendant zu werden.
Die "DNN" ist eine hundertprozentige Tochter der Leipziger Verlags- und Druckereigesellschaft (Herausgeber der "LVZ"), beide Titel gehören also zur Madsack-Verlagsgruppe. Die "LVZ" liefert täglich den Mantelteil an den Dresdner Ableger, der unter Birgels Führung täglich bis zu 24 eigene Seiten produziert. Beide Blätter, "DNN" wie "LVZ", leiden wie alle anderen Tageszeitungen in Sachsen auch unter kontinuiertlichem Auflagenschwund ("LVZ" im dritten Quartal 2011: 214.200 verkaufte Hefte, also -2,29% im Vergleich zum Vorjahr, "DNN": 25.020, also -2,41%).
Birgel hat reichlich Blattmacher-Erfahrung: 1993 machte er sein Diplom als Journalist an der Universität Dortmund. Parallel zum Studium arbeitete er als freier Mitarbeiter der "Westfälischen Rundschau". 1993 dann wechselt er nach Dresden, arbeitet als Rathaus-Reporter und stellvertretender Lokalchef der "Dresdner Morgenpost". 1994 geht er zur "Leipziger Volkszeitung" als Korrespondent, steigt 1995 zum stellvertretenden Chefredakteur der "Dresdner Neueste Nachrichten" auf. 1998 folgt ein kurzes Intermezzo als Lokalchef "Kölnische Rundschau", seit 1999 wirkt er als Chefredakteur der "Dresdner Neueste Nachrichten" (Quelle für diese und weitere Informationen zum Werdegang: evangelische-journalistenschule.de).
Anders als Hilder (über den gemunkelt wird, er habe die LVZ-Online-Redaktion nur zweimal von innen gesehen) kennt sich Birgel bestens im Themenfeld soziale Netzwerke und Veränderung der Medienlandschaft aus. So kümmert er sich intensiv um den Internetauftritt der "DNN", ist er fester Bestandteil der Dresdner Twitter-Szene (@CRDNN - den Twitter-Namen wird er wohl ändern müssen, oder?), pflegt ein Facebook- und hat auch ein Google+-Profile. Außerdem greift auch schon mal Blog-Themen auf (von uns zum Beispiel, nicht immer... aber egal).
Unklar ist, was mit der "DNN"-Chefredaktion passieren würde, sollte Birgel tatsächlich nach Leipzig wechseln - also wer bzw. ob überhaupt dort jemand folgt.
November 8, 2011
Spannend. Vor allem, was die Frage der Nachfolge in Dresden angeht.
November 8, 2011
Spannend. Vor allem, was die Frage des erwarteten Stellenabbaus in Leipzig und Dresden angeht.
März 14, 2015
Nein! Dirk Birgel soll in Dresden bleiben.