Das Medium Brief erfreut sich in der sächsischen Medienlandschaft derzeit größter Beliebtheit: Nach einem populären Briefwechsel zwischen MDR-Intendant und "Welt"-Chefredakteur hatte sich Ende vergangener Woche der MDR-Personalrat mit einem Schreiben an die Mitglieder des Rundfunkrates gewandt. Nun äußert sich auch die sächsische DJV-Vorsitzende Sabine Bachert-Mertz von Quirnheim in einem Schreiben (mit Datum vom 21.9.2011) an die Rundfunkräte.
Konkret heißt es in dem Schreiben:
"Der DJV Sachsen hält das Verfahren zu wählen bis das Ergebnis passt, für nicht geeignet, um eine so wichtige Position wie die des Intendanten einer in drei Bundesländern agierenden öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt zu besetzen."
In dem Schreiben betont die DJV-Vorsitzende, Staatsferne sei für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk eines der wichtigsten Kriterien. Weiter heißt es:
"Diese Staatsferne scheint uns bei dem Verfahren zur Kandidatennominierung sowie beim Wahlverfahren im Rundfunkrat offensichtlich nicht gegeben. Vielmehr haben wir den Eindruck, dass seitens der Sächsischen Staatsregierung im Verwaltungsrat massiv Einfluss auf die Nominierung des Kandidaten genommen wurde."
Der MDR brauche aber einen kompetenten Intendanten,
"der sich allein der pluralistischen Grundidee des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sowie der Meinungs- und Pressefreiheit verpflichtet fühlt. Das scheint derzeit und mit dem aktuell vorgeschlagenen Kandidaten nicht gegeben zu sein."
Markige Worte. Der DJV Sachsen hat inzwischen auch in seinem Blog über das Schreiben berichtet, Titel der Meldung dort: "Kein Druck bei Intendantenwahl!"
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